Fazit
Fans von Rickenbacker-Bässen entscheiden sich nicht nur wegen des charakterstarken Sounds für einen Ricky – auch die Optik und der Ikonen-Faktor spielen bei der Wahl stets ein große Rolle. Mit dem 4003S/5 hat die amerikanische Company nun auch für Fünfsaiter-Spieler wieder etwas Passendes im Programm. Die H-Saite liefert trotz der leicht verkürzten Mensur gut definierte Töne, klanglich präsentiert sich der Fünfsaiter allerdings nicht ganz so bissig und drahtig wie die viersaitigen Modelle. Beim Werks-Setup sehe ich noch etwas Luft nach oben, und auch eine tote H-Saite sollte bei der Qualitätskontrolle eigentlich nicht durchgehen. Aber vielleicht hatte ich hier bei meinem Exemplar auch einfach nur Pech! Erfreulich hingegen: In Sachen Handhabung erfordert der 4003S/5 keine allzu große Umstellung. An der Korpusform gibt es nämlich kaum Veränderungen und der Hals ist für Fünfsaiter-Verhältnisse angenehm schmal. Der 4003S/5 lässt sich daher fast ebenso leicht wie ein viersaitiger 4003 spielen. Unterm Strich kann ich den 4003S/5 daher jedem Ricky-Fan empfehlen, der seinen Tonumfang nach unten erweitern will!
- klassische Optik
- leichte Handhabung, guter Spielkomfort
- klanglich sehr flexibel
- leichte Ungenauigkeiten bei der Lackierung
- Testbass kam mit schlechtem Setup und toter H-Saite
- Hersteller: Rickenbacker
- Modell: 4003S/5 Fireglo
- Herstellungsland: USA
- Mensur: 33 1/4“, 84,5cm
- Korpus: Ahorn, weißes Pickguard, Fireglo Finish
- Hals: Ahorn, Palisander (Caribbean Rosewood) Griffbrett, lackiert, Dot Inlays, 20 Bünde, 16 mm Saitenabstand an der Brücke
- Hardware: Schaller Deluxe Mechaniken, Schaller 3D Brücke
- Tonabnehmer: 2 x Singlecoil, passiv
- Regler/Schalter: 2 x Tone, 2 x Volume, Dreiwege-Wahlschalter
- Zubehör: Standard Hardshell Case
- Gewicht: 4,3 kg
- Preis: 1.999,- Euro (Ladenpreis im Dezember 2020)
Till sagt:
#1 - 30.12.2020 um 14:25 Uhr
Ich steh zwar auf den Rickenbacker Klang und Stil, aber für die genannten Setup- und Veratbeitungsmängel würde ich ja locker noch nen Stern abziehen beim Blick aufs Preisschild. Für so einen Betrag kann man sich bei so manchem Instrumentenbauer ein Brett auf den Leib schneidern lassen
lars.bonedo sagt:
#1.1 - 31.12.2020 um 12:31 Uhr
Hallo, lieber Till!Über die Vergabe der Punkte/Sterne entscheiden bei uns allein die Autoren der Tests - insofern ist das natürlich rein subjektiv!
Aber du hast natürlich Recht damit, dass es hierzulande Bassbauer gibt, die einem für einen vergleichbaren Betrag ein perfekt gebautes Instrument eigens an den Leib schneidern - inklusive der Berücksichtigung zahlreicher Kunden-Sonderwünsche.
Andererseits schwingt bei einer Company wie Rickenbacker stets eine Menge History und "Mojo" mit - der spezielle Ricky-Sound mit seinem hohen Wiedererkennungswert ist einfach weltbekannt und auch irgendwie zeitlos, was wiederum bei einem Boutique-Instrument nicht automatisch gegeben ist.
Ich denke, letztlich muss jeder selbst entscheiden, wie wichtig oder unwichtig ihm die verschiedenen Parameter sind. Wobei es natürlich trotzdem zu begrüßen wäre, wenn die Lackierungen und das Werks-Setup bei Rickenbacker allesamt perfekt ausgeführt würden! :-)Guten Rutsch und alles Gute für 2021, Lars Lehmann
Antwort auf #1 von Till
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