Loop-Stations benutzen advanced: Professionelle Ergebnisse erzielen online lernen – Nachdem er sich in der ersten Folge seines Workouts mit den Basics beschäftigt hat, geht Rico diesmal einen Schritt weiter und gibt Tipps zum „effektiven“ Einbinden von Effektgeräten.
Außerdem beleuchtet er spezielle Funktionen moderner Looper und zeigt ihren gewinnbringenden Einsatz in der freien Wildbahn.
Effekte
Los geht es mit den Effekten. Mit ihrer tatkräftigen Unterstützung könnt ihr eure Sounds verfeinern und das Klangbild eures Loops erweitern. Das Ganze lässt sich schon mit sehr einfachen Mitteln realisieren, zum Beispiel einem Reverb-Pedal. Wie Rico diese Art Effekte bei seinen Performances einsetzt, erfahrt ihr hier.
Für welchen Effekttyp man sich entscheidet, ist in erster Linie vom verwendeten Instrument, aber natürlich auch vom persönlichen Geschmack abhängig. Bei der Stimme steht normalerweise der Hall ganz oben auf der Wunschliste, bei der E-Gitarre ein Verzerrer und/oder das Wah-Pedal. Aber warum nicht mal einen Overdrive oder Wah Wah vor die Stimme schalten?! Gerade dann, wenn man viel mit Beatbox-Phrasen arbeitet, kann alles, was dem Verfremden und Erzeugen origineller Sounds dient, durchaus ein Thema sein. Hier gibt es keine festen Richtlinien, je verrückter, desto besser. Wie viele Pedale ihr benutzen und wie intensiv ihr den Stepptanz gestalten wollt, bleibt Euch überlassen. Man könnte in diesem Zusammenhang eventuell auch mal über den Einsatz eines Multieffektes nachdenken.
Was die Verschaltung betrifft, ergibt es den meisten Sinn, die Effekte vor die Loop- Station zu hängen, da ihr so wesentlich flexibler seid. Ihr könnt jedes Overdub mit einem anderen Effekt versehen … oder eben nicht. Ganz wie ihr wollt. Hinter der Loop-Station positioniert, würden alle Overdubs mit ein und demselben Effektsound versorgt, sodass das Ganze – abhängig vom gewählten Effekt – schnell langweilig, eintönig oder sogar matschig rüberkäme.
Zusatz-Features – Guide-Track
Wer noch etwas unsicher mit dem Rhythmus und der Koordination der Pedale sein sollte, der kann sich erst mal im seichten Wasser bewegen und seine Loops mit einem vorgefertigten Rhythm-Guide erzeugen. Wie das funktioniert, erklärt Rico im folgenden Video.
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Zusatz-Features – Undo
Auch ein Loop-Meister ist natürlich vor falschen Tönen nicht gefeit. Damit man eine Live-Performance aber nicht komplett abbrechen muss, wenn man sich einmal verhaut, bieten neuere Loop-Stations eine Undo-Funktion, mit der sich der letzte Overdub löschen lässt. Rico zeigt euch den Einsatz dieser Funktion im folgenden Clip.
Zusatz-Features – Multi Mode
Mit Ricos Arbeitsgerät, dem RC-50 von Boss, hat man die Möglichkeit, Loops auf drei Bereiche verteilt aufzunehmen. Diese hören auf die Namen Phrase 1, Phrase 2 und Phrase 3. Im Prinzip handelt es sich dabei um drei unabhängige Loop-Stations, die aber miteinander synchronisiert werden können. Zu diesem Zweck gibt es zwei Betriebs-Modi, nämlich den Multi-Mode, bei dem alle Phrasen gleichzeitig (nebeneinander) laufen können, oder den Single-Mode, bei dem sich die Phrasen einzeln nacheinander abrufen lassen. Der Multi-Mode ist das Thema des nächsten Video-Clips.
Zusatz-Features – Single Mode
Möchte man mit seinem Looper einen Song spielen, der aus mehreren Parts besteht, ist der Single-Mode die erste Wahl, denn hier löst ein Loop den anderen nahtlos ab. Man kann also Strophe, Bridge, Refrain hintereinander einspielen und dann nach Lust und Laune zwischen den Parts wechseln. Im folgenden Video erfahrt ihr mehr dazu.
Zusatz-Features – Overdub Modes
Neben dem normalen Overdub-Mode gibt es noch zwei weitere, mit denen sich abgefahrene Effekte erzeugen lassen. Schaut euch das nächste Video an und ihr erfahrt mehr dazu. Eine detaillierte Erläuterung gibt es danach.
Hier noch einmal das Ganze in appetitlichen Happen zum Nachlesen …
Momentary Punch In
In diesem Mode wird nur aufgenommen, wenn man das Pedal gedrückt hält. Auf diese Weise können kurze Punch Ins und Punch Outs vorgenommen werden, die dann die alte Linie überschreiben. Rico hat im Video das „Ahh“ immer auf den Zählzeiten ´1´, ´2´, ´3´, ´4´ aufgenommen, indem er das Pedal nur an diesen Stellen kurz gedrückt und auf der jeweiligen ´+´ Zählzeit wieder losgelassen hat. Da der Rest vom zuerst aufgenommenen „Uhh“-Chor noch auf diesen Zählzeiten vorhanden ist und nicht komplett überspielt wurde, kommt ein abwechselnder „Ahh-Uhh“ Chor zustande.
Replace
Im Replace-Modus wird die vorhergehende Aufnahme komplett durch die neue ersetzt. Dadurch klingen immer nur zwei Parts: Die aufgenommene Sequenz und die gerade eingespielte. Rico hat im Video mit einer simulierten Kontrabass Linie angefangen, dann kam die HiHat dazu, danach noch mal Kontrabass, dann eine Snare und zum Schluss Toms mit Hall. Das Ganze noch einmal bildlich dargestellt:
Übrigens: Wenn man nur eine Wiederholung wählt, bekommt man diesen Effekt auch mit einem lang eingestellten Delay hin. Ein gutes Beispiel hierfür ist Brian May (Queen), der auf diese Weise gerne zweistimmige Gitarrenparts erzeugt.
Wenn man eine Loop-Station mit Vollausstattung hat, gibt es diverse Möglichkeiten, damit zu arbeiten. So kann man neben der normalen Live-Performance beispielsweise auch die Loops zur weiteren Verwendung auf einen Computer übertragen. Was Rico mit der Vollausstattung anstellt, erfahrt ihr im folgenden Videoclip.
Hier ist noch einmal die Verkabelung für seine im Video vorgestellte Surround-Loop Aktion:
Die Boss RC-50 hat insgesamt vier Ausgänge, zweimal Output und Sub Out 1 und 2.
Output L > Speaker 1 > Phrase 1 darauf senden
Output R > Speaker 2 > Phrase 1 darauf senden
Sub Out 1 > Speaker 3 > Phrase 2 darauf senden
Sub Out 2 > Speaker 4 > Phrase 3 darauf senden
Somit hört ihr die erste Phrase in Stereo von vorn und die beiden anderen Phrasen von hinten – wenn ihr die Boxen entsprechend positioniert habt.
Ricos Bühnen-Setup
Im folgenden Clip erklärt Rico euch seinen Bühnenaufbau und die Verkabelung. Da er viel mit dem Mikrofon arbeitet, zeigt er hier auch noch ein paar Tricks, wie man interessante Effekte und Sounds nur mit der Stimme und dem Mikrofon erzeugen kann.
Hier ist das Setup noch einmal schwarz auf weiß:
Das Mikrofon wird natürlich für die Stimme, aber auch zur Abnahme von Blues Harp, Melodica und anderer Geräuscherzeuger benutzt.
Jetzt geht es ans Eingemachte und Rico gibt nochmal richtig Gas. Er vollzieht einen Stilwechsel vom Electro Beat zum Blues innerhalb einer Loop Performance. Was er da im Einzelnen alles anstellt, erklärt er euch in diesem Video.
Phono sagt:
#1 - 11.02.2013 um 11:54 Uhr
herzlichen Dank für diese Einblicke "Herr Loop" :-)Ihre spontane Musikalität ist atemberaubend, bei Ihnen groovt bestimmt sogar das Zähneputzen ...