Praxis
„Basismodule“ wie die Rides in the Storm DOC und DMO beurteile ich im Test gern gewichtet. Vor dem Sound der Module steht bei ihnen in meinen Augen die Vielseitigkeit: Eurorack-Anfänger benötigen leicht verständliche, aber dennoch flexible Module, um möglichst effektiv und günstig die Grundlagen modularer Synthese zu erlernen. Unter diesem Gesichtspunkt sind sowohl der DOC Discrete Oszillator als auch das DMO Dual Modulator-Modul hervorragende Investitionen.
Rides in the Storm DOC liefert primär Grundsounds
Leider kommt man beim DOC nicht umher, ihm einen etwas dünnen Sound zu attestieren. Er kann für melodische Zwecke eingesetzt werden, gerade in Kombination mit einem Filter. An Bass und Körper mangelt es ihm ein wenig. Die Dreieckswelle ist leise und das Fehlen einer Sinuswelle ist ebenfalls anzukreiden. Eine solche würde seine FM-Möglichkeiten deutlich bereichern. Ein Vorteil ist hingegen, dass man ihn als LFO einsetzen kann. Das macht das DOC-Modul in kompakten Cases sehr variabel.
Das Modul reagiert zudem angenehm auf Modulationen vom DMO, gerade die PWM klingt sehr gut. Mehr ist zum DOC bedauerlicherweise nicht zu sagen. Es gibt kein Feature, dass ihn wirklich strahlen lässt.
Audiobeispiele zu Rides in the Storm DOC und DMO
Rides in the Storm DMO: 130 Euro für zwei LFOs – ein guter Deal
Das Rides in the Storm Dual Modulator-Modul DMO entpuppt sich im Test hingegen als wahres Modulationsmonster für seine 130 Euro. Klar: Es gibt auch günstiger LFOs, etwa von Doepfer. Aber die haben dann kein Sample-and-Hold für Zufallssignale und auch keine zwei unabhängigen Kerne, die sich gegenseitig modulieren lassen. Das erwähnte XMOD-Feature ist in der Praxis einfach großartig!
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Wie kann man den DMO patchen?
Hier ein paar Patch-Beispiele, was man mit dem DMO-Modul anstellen kann: Stellt man den linken LFO auf S&H und den rechten auf SINUS, kann die Sinus-Frequenz schrittweise schneller und langsamer werden. Mit einem solchen Signal können Filter viel anfangen und auch Auto-Pan-Effekte sind mit entsprechenden Stereo-Mixern drin. Oder man stellt einen Kern auf SAW, den anderen auf RAMP und deren Frequenz ähnlich ein. Dann entstehen versetzte CV-Bewegungen in höhere und tiefere Spannungslagen, welche Call-and-Response-Effekte erlauben. Und natürlich bieten die PULSWELLEN-LFOs des DMO die Möglichkeit, zwei unterschiedliche Clocks im System zu verteilen – für polymetrische Effekte. Dabei kann die eine Seite die andere übrigens auch rhythmisch zurücksetzen.
Tipp für experimentelle Anwendungen
Diese und andere Wellenkombinationen bitte einmal im Audiobereich ausprobieren. Dann kann der DMO sogar mit überzeugenden Drones punkten. Bei solchen kann der DOC ihn gut mit einer dritten Frequenz oder als LFO unterstützen.
Rides in the Storm DOC: Das sind die Alternativen
Der Markt bietet viele Oszillatoren-Module für das Eurorack und die in allen erdenklichen Preisbereichen. Als Alternative zum Rides in the Storm DOC möchte ich jedoch noch den Doepfer A-110-2 Basic VCO und den Intellijel Dixie II+ VCO/LFO kurz vorstellen.
Features | RITS DOC | Doepfer A-110-2 Basic VCO | Intellijel Dixie II+ VCO/LFO |
---|---|---|---|
Wellenformen | Dreieck, Ramp, Puls | Dreieck, Ramp, Puls | Sinus, Dreieck, Zickzack, Sägezahn, Puls und Sub-Oszillator |
Waveshaping | PWM/Reset | PWM/Hard & Soft Sync | PWM/Hard & Soft Sync |
FM | Linear & Exponentiell | Linear | Linear & Exponentiell |
Sonstiges | Schalter für LFO-Betrieb | Oktavschalter (3 Oktaven) | Oktavschalter (8 Oktaven), Schalter für LFO-Betrieb |
Preis | 89 € | 125 € | 225 € |
Preis/Leistung | 4.5/5 | 4/5 | 4/5 |
Testbewertung (Sterne) | 4/5 | — | — |
Produkt bei Thomann | RITS DOC kaufen (Affiliate) | Doepfer A-110-2 Basic VCO kaufen (Affiliate) | Intellijel Dixie II+ kaufen (Affiliate) |
Rides in the Storm DMO: Das sind die Alternativen
Auch das Segment der Modulations-Module wird im Bereich des Euroracks sehr gut bedient. Als Alternativen zum Rides in the Storm DMO möchte ich die beiden Module Intellijel Dixie II+ und Doepfer A-145-4 nennen.
Features | RITS DMO | Intellijel Dixie II+ | Doepfer A-145-4 |
---|---|---|---|
Wellenformen | Puls, Rampe, Sägezahn, Dreieck, Sinus, Sample & Hold | Sinus, Dreieck, Zickzack, Sägezahn, Puls und Sub-Oszillator | Dreieck/Puls |
Anzahl LFOs | 2 | 1 | 4 |
Waveshaping | — | PWM/Hard & Soft Sync | — |
FM | Linear | Linear & Exponentiell | — |
Reset | Ja | Oktavschalter (8 Oktaven), Schalter für LFO-Betrieb | — |
Preis | 129 € | 225 € | 82 € |
Preis/Leistung | 5/5 | 4/5 | 4.5/5 |
Testbewertung (Sterne) | 4/5 | — | — |
Produkt bei Thomann | RITS DMO kaufen (Affiliate) | Intellijel Dixie II+ kaufen (Affiliate) | Doepfer A-145-4 kaufen (Affiliate) |
fishermens friend sagt:
#1 - 20.12.2022 um 14:36 Uhr
danke für den test. zum DOC (welcher als einstiegsmodell oder auch zweit-vco zum grösseren BOC gedacht ist) bleibt zu sagen, er hat den gleichen kern und klingt exakt gleich wie ein ACL Discrete VCO (im test hier als warm und druckvoll beschrieben), die diskrete technik erzeugt wesentliche mehr obertöne und brillianzen und ist im lowend sehr definiert aber auch druckvoller, dazu muss aber ein lowpassfilter bemüht werden.