Praxis
Latenz und Performance
RME ist und bleibt die Referenz was Performance und Treiberstabilität anbelangt, die Latenzwerte sind nach wie vor hervorragend. Konkret erziele ich mit dem RME UFX II die gleichen Latenzwerte unter USB 2 wie mit meinem UFX+ mit USB 3 oder USB 2 – egal, ob ich es nun an einen USB-2- oder einen USB-3-Port hänge. Bei 32 Samples und 44,1 kHz komme ich somit in Ableton Live unter macOS auf 4,29 ms globale Latenz. Das sind sehr gute Werte. Auch der Wechsel zwischen verschiedenen Samplerates und das mehrfache Umstecken bereitete dem UFX II keinerlei Probleme.
D/A-Klang
Klanglich gab es für mich keine Überraschungen. Das UFX II klingt wie das UFX+ und damit etwas besser als das alte UFX. Die Bässe sind strammer, die Höhen frischer und alles klingt insgesamt präziser, schneller sowie transparenter. Die Phantommitte ist ebenfalls stabiler. Es handelt sich dabei aber wieder mal nur um Nuancen. Ich habe es bereits beim UFX+-Test gesagt und werde es auch hier noch mal tun: Die neuen Interfaces sind besser, ein Upgrade nur wegen der verbesserten Wandler durchzuführen, halte ich aber für überflüssig.
Die Kopfhörerausgänge können ebenfalls überzeugen und bieten ein klares Bild mit genügend Power. Zwei frei zuweisbare Kopfhörer sind praktisch, vor allem da sie auch von den anderen Ausgängen unabhängig sind.
A/D-Klang
Die Preamps und ihre nachgeschalteten Wandler überzeugen. Sie verstärken äußerst rauschfrei, schnell und bieten ein klanglich fein aufgelöstes Bild. Sie sind nach wie vor sehr neutral und damit bestens für allgemeine Klangaufnahmen geeignet. Viele Anwender im Klassikbereich schwören auf sie. In meinen Beispielen überzeugt der Gitarrenklang mit seiner Transparenz und Frische, der Bass wiederum bleibt knarzig-knackig und der Shaker äußerst transientenreich.
TotalMix FX
TotalMix FX ist seit Jahren unverändert, es gesellt sich nur leider wenig Funktionszuwachs hinzu. Das ist schade. Ich vermisse beispielsweise die Möglichkeit, mehr als zwei Paar Speaker anzuschließen und steuern zu können und ebenso ein Bassmanagement für einen oder mehrere Subwoofer. Weiterhin würde ich mir einen umfangreicheren EQ für die Main Outs wünschen, um auch Raumentzerrungen vornehmen zu können. Nicht, dass man das unbedingt braucht, die künstliche Limitierung scheinen mir aber mittlerweile etwas überholt.
Für dich ausgesucht
Nichtsdestotrotz lassen sich mit der Software alle möglichen Szenarien realisieren. Jeder Eingang kann auf jeden Ausgang geroutet werden und untereinander gemischt werden. Beispielsweise lassen sich die Eingänge summieren und über die Kopfhörer ausgeben. Gleichzeit können dabei die ADAT-Eingänge auf die analogen Ausgänge geroutet, der AES/EBU auf Kopfhörer 2 ausgegeben werden, und und und. Hinzu kommt die Möglichkeit, sämtliche Effekte gleichzeitig in allen Kanälen benutzen zu können. Den Reverb gibt es allerdings nur einmal und der wird entsprechend über die Sends angesprochen.
AK sagt:
#1 - 14.07.2017 um 16:09 Uhr
Nach den ganzen Modernisierungen und Neuerungen, die RME neben Bugfixes in die TM Software einfliessen läßt erscheint mir Deine Kritik an TotalMix FX doch ein wenig niggelich. Ein paar Beispiele für Modernisierung an TM FX:1. TotalMix FX (neue Version), TotalMix 4 ALL (Rückportierung vom neuen TM FX auf Geräte bis 2002 zurück). Qualitativ hochwertigere FX Effekte. Die neue ARC USB kann nun für alle Interfaces verwendet werden, die TotalMix FX Unterstützung haben (egal ob USB/FW oder PCI/PCIe Karte und ob ARC support für das Produkt ehemals vorgesehen war oder auch nicht).
So viel Mühe in Modellpflege steckt sonst kein anderer mir bekannter Hersteller in seine Produkte. Deshalb dann Punkteabzug für ein eigentlich rundes Produkt mit Vollausstattung in jeglicher Hinsicht? Na, ja.
Felix Klostermann sagt:
#1.1 - 14.07.2017 um 21:53 Uhr
Hi AK, danke für deinen Hinweis. Vorab: ich bin RME Nutzer. Die fehlenden Monitor-Funktionen kritisiere ich schon länger, deswegen habe ich das auch hier wieder getan. das noch immer auf adat gesetzt wird, finde ich auch nicht sonderlich progressiv, das kann man aber nicht als contra auslegen. Right? Die neuen ARC Funktionen sind ebenfalls toll, aber um die geht es hier ja nicht. Und ein halber Punkt weniger als 5 Sterne ( ausgezeichnet, absolute Kaufempfehlung, Innovation) macht das UFX2 immer noch zu einem "sehr guten" Interface. Beste Grüße, Felix
Antwort auf #1 von AK
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenAK sagt:
#1.1.1 - 16.07.2017 um 06:48 Uhr
Ok Felix, kein Problem, Schwamm drüber. Bezüglich ADAT teile ich Deine Meinung nicht, ich bin froh, dass die beiden ADAT I/Os immer noch da sind (Cross Connect zu 2. UFX in Gitarren Rack) und der 2. ADAT Kanal auch optical SPDIF beherrscht (Anbindung an HiFi Anlage). Im Gegenteil, ich hätte am liebsten noch einen mit optical SPDIF mehr oder zumindest eine wirkliche Trennung zwischen AES und ADAT2. So könnte man den ADI-2 Pro noch ein bisschen schöner für D/A ins Setup zusammen mit ARC USB integrieren. Wer mehr als ADAT braucht nimmt eh das UFX+, dann hat man mit MADI entsprechende Erweiterungsmöglichkeiten.
Antwort auf #1.1 von Felix Klostermann
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