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RME UFX+ Test

Praxis


Performance

Was die Performance und Schnelligkeit des Interfaces hinsichtlich dem Wechseln von Settings, Latenzen und natürlich auch das Handling unter Volllast-Szenarien betrifft, gab es erwartungsgemäß wenig Probleme. Auch der Wechsel zwischen USB2, CC-USB, USB3 und Thunderbolt-Modus stellte kein Problem dar. Ja, richtig auch mit iOS-Geräten kann das Interface!
Die Latenzen wurden sogar nochmals verbessert. Und dabei ist USB2 ist nicht langsamer als USB3 – nein, es stehen eben nur weniger Kanäle zur Verfügung. Thunderbolt hatte was die Latenzen betrifft erwartungsgemäß minimal die Nase weiter vorn – allerdings hatte ich das Gefühl, dass Thunderbolt nicht so gut bzw. stabil auf hot-plugging reagiert wie USB3.

Fotostrecke: 8 Bilder Top Latenzen wie gewohnt: USB2 ist nicht schlechter als USB, es gibt nur weniger Kanäle. Hier 30 I/OS, …

D/A-Sound

Da die Wandler verbessert wurden, kann ich es mir nicht nehmen lassen, sie direkt gegen mein altes UFX zu vergleichen. Und witzigerweise klingt das UFX+ tatsächlich neuer bzw. mein altes UFX einfach „älter“. Das heißt, das alte UFX klingt zwar etwas “tiefer”, ist hier aber auch schwammiger. In den Mitten ist die Informationsdichte in etwa gleich. In den Höhen klingt das Plus aber auch deutlich frischer bzw. wieder mein altes UFX „vintage“ und etwas unpräziser. 
Im Großen und Ganzen kann man also sagen: Das neue UFX+ klingt vor allem etwas punchiger und auch transparenter. Es handelt sich hierbei aber nur um Nuancen. Anders gesprochen: Sich das neue UFX+ nur wegen der verbesserten Wandler zu gönnen, wäre meines Erachtens nach allerdings Quatsch. Das man bei einem Upgrade nochmals verbesserte Wandler erhält, ist allerdings nice!   
Die Kopfhörerausgänge liefern ebenfalls ein klares Bild und bieten auch genügend Power. Das gleich zwei vollständig frei zuweisbare Kopfhöreranschlüsse am Start sind ist natürlich ebenfalls gut.

A/D-Sound 

Auch in die andere Richtung überzeugt der RME Sound. Die Preamp/Wandler-Kombination des UFX+ lösen sauber, nebengeräuschfrei und schnell auf. Ihr Klang ist sehr neutral und lässt der Quelle viel Spielraum. Die Gitarren klingen somit transparent, die Shaker zackig und der Bass knackig. Was will man mehr? Sicherlich, es gibt Mojo-Kisten, aber die kauft man dazu. 

Audio Samples
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Acoustic – Stereo Acoustic – CR73 Acoustic – SM57 Shaker – Stereo Shaker – CR73 Shaker – SM57 Bass – DI

DSP-Extras

Kaum ein DSP-Mischer eines Interfaces ist so kompromisslos umfangreich wie der von RME. Total Mix FX macht seinem Namen alle Ehre und ermöglich totale Mix Kontrolle über wirklich jeden I/O. Jeder kann dabei also mit Jedem. Das mag für den Anfänger zu Beginn in seiner Fülle durchaus irritierend wirken – aber hat man sich einmal eingearbeitet, kann es nix Logischeres geben. Versprochen! Der Trick: Jeder Output hat sein eigenes Mischpult, genannt Submix. Sind in diesem alle Fader oben, sprich alle Hardware Inputs und auch alle Software-Playbacks offen, hört man entsprechend alle Signale, die ins Interface strömen, gemischt. Sind hingegen alle Fader unten und beispielsweise auf Output 3 und 4 nur der Playback-Channel 3 und 4 geöffnet, dann hören wir am Ausgang ¾ auch nur, was vom Rechner als Channel ¾ angesprochen wird. Alles klar?!
Hinzu kommen DSP-Effekte in jedem Kanal, die bereits klangestalterische Aufgaben in Rahmen eines Monitor-Mixes übernehmen können. Selbst kleinere Stage-Mixe werden möglich – dies ist allerdings seit Jahren so und keine Offenbarung mehr. Was ich tatsächlich vermisse, sind etwas umfangreichere EQ-Settings – zumindest in den Main-Outs – um beispielsweise auch etwas umfassendere Raumentzerrungen oder sogar Laufzeitkorrekturen vornehmen zu können.
Ebenfalls fehlen umfangreiche Subwoofer-Managment-Funktionen. Hier schläft RME leider etwas und ruht sich auf der Pole-Position zu sehr aus – und das, obwohl die Remote doch nochmal „professionalisiert“ wurden. Apropos Remote: Diese setzt jetzt auf USB-Verbindung. Das ist zu begrüßen, rutschte der alte „S-VHS“ Stecker doch gern mal öfters aus seiner Buchse. 

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