ANZEIGE

Robin Trower – Biografie, Spielweise und Equipment der Gitarrenlegende – Workshop

Für viele ist Robin Trower der Gitarrist, der das Erbe von Jimi Hendrix am würdigsten weitertrug und es mit seinem eigenen Stil und einer sehr individuellen Soundästhetik verband. Bekannt geworden mit „Procol Harum“, brachte seine Solokarriere in den frühen 70ern Meilensteine wie “Bridge of Sighs” oder “For Earth Below“ und ausverkauften Stadien und Platzierungen in den US-Charts hervor. Wie der leider verstorbene Rory Gallagher gehört auch Robin zu den Größen der britischen Bluesrockszene, um die es still geworden ist und denen zu wenig Beachtung geschenkt wird. Das soll dieser Workshop ändern.

Robin Trower - Biografie, Spielweise und Equipment der Gitarrenlegende - Workshop
Shutterstock / von: Larry Marano
Inhalte
  1. Biografie von Robin Trower
  2. Das Equipment von Robin Trower
  3. Der Workshop
  4. “Bridge of Sighs” (1974)
  5. “Day of the Eagle” (1974)
  6. “Smile” (1977)
  7. “20th Century Blues” (1994)
  8. „Caledonia“ – Solo (1976)
  9. Get the Sound

Biografie von Robin Trower

Robin Trower wurde am 9. März 1945 im Londoner Stadtteil Catford geboren und wuchs in Southend-on-Sea auf. Zu seinen frühesten Einflüssen zählten der Elvis Presley-Gitarrist Scotty Moore und später Blueslegenden wie B.B. King, Jimi Hendrix und Muddy Waters, aber auch James Brown. 1962 gründete er seine erste Band, die „Paramounts“, die sich 1966 auflöste. 1967 schloss er sich Gary Brookers neuer Band “Procol Harum” an, die nur knapp davor mit der Debütsingle “A Whiter Shade of Pale” große Erfolge feiern konnte. Hier wirkte Robin auf den ersten fünf Alben mit und verließ die Band 1971. Nach einem kurzen Zwischenspiel bei der Band “Jude” gründete er schließlich zwei Jahre später mit dem Bassisten und Sänger James Dewar sowie dem Schlagzeuger Reg Isidore die Robin Trower Band. Nach dem Debütalbum “Twice removed from yesterday“ veröffentlichte die Gruppe 1974 “Bridge of Sighs”, was zum größten Meilenstein seiner Karriere zählt.

Das klassische Power-Trio zeichnete sich durch starke Einflüsse von Jimi Hendrix aus und etablierte Trower als einflussreichen Gitarristen, der viele Zeitgenossen wie z. B. Robert Fripp stark beeinflusste. In der Folgezeit erschienen diverse Alben unter seinem Namen, aber auch Kooperationen mit dem ehemaligen Cream-Bassisten Jack Bruce oder dem Drummer Gary Husband. Mit seinen fast 80 Jahren ist Robin immer noch nicht des Musizierens müde und tourt nach wie vor, wobei er 2022 sein jüngstes Album “No More Worlds To Conquer” releaste.

Das Equipment von Robin Trower

Robin war anfänglich ein klassischer Gibson Les Paul- und SG-Player, bis er während einer Tournee mit Jethro Tull im Jahr 1971 Martin Barres Fender Stratocaster in die Hände bekam, was er mit dem Schrei “This is it!” ” quittiert haben soll und zur Strat wechselte. Ursprünglich besaß er ein 57er Modell, das zwischenzeitlich auch Robert Fripp gehörte. Später zimmerte Fender ihm ein Signature-Modell auf den Leib, das mit einem Texas Special am Steg, einem Custom 60s in der Mittelposition und einem Custom 54 am Hals ausgestattet ist. Robin benutzt derzeit übrigens einen 012er-Saitensatz für die oberste drei Saiten und stimmt seine Gitarre einen Ganzton tiefer. Amptechnisch setzt Trower auf Marshalls und verwendet neben dem Vintage Modern Top noch JCM 800, JCM 900, 100-Watt-Marshall-Plexi-Heads oder den 1987X, setzt im Studio jedoch auch Fender Blues Junior- und Cornell-Modelle ein. Trower geizt nicht mit Pedalen und die Benutzung des Uni-Vibes bei dem Song „Bridge of Sighs“ ist sicherlich legendär. Robin arbeitete sehr eng mit Mike Fullers Company „Fulltone“ zusammen, von der er z. B. den OCD, Full Drive, Distortion Pro, Fat Boost, Clyde Deluxe Wah, Deja Vibe, Wah Full und sein Signature Overdrive Pedal verwendet.

Der Workshop

Robins Spiel zeichnet sich durch ein solides Bluesfundament und Hendrix-typische Spielweisen aus. Das zeigt sich einerseits in seinen Riffs, aber auch in seinem Solospiel. Hier findet man ein sehr aggressives Vibrato, gepaart mit einer furiosen und dreckigen Spielweise, wobei seine Phrasen häufig der Bluestonleiter entspringen.

“Bridge of Sighs” (1974)

1974 erschien mit „Bridge of Sighs“ Robins zweites Soloalbum, das ihm den kommerziellen Durchbruch bescheren sollte. Laut eigener Aussage schwirrte die erste Zeile des Songs schon Jahre zuvor in seinem Kopf herum. Als er eines Tages ein Sportmagazin las, in dem ein Rennpferd namens „Bridge of Sighs“ aufgeführt wurde, war der Titel geboren. Im Intro hört man ein Riff in Em bzw. E-Blues, das er elegant mit Licks in hohen Lagen auffüllt. Zu dem fetten Gitarrenton trägt das Uni-Vibe entscheidend bei, das er hinter seinem Verzerrer platziert. Robin verwendet übrigens hierfür den Mittelpickup der Strat.

Audio Samples
0:00
Bridge of Sighs – Original Bridge of Sighs – Playback

“Day of the Eagle” (1974)

Bei diesem Song, der ebenfalls vom „Bridge of Sighs“ Album stammt, hört man den Hendrix-Einfluss sehr deutlich und kann auch leichte Parallelen zu „Crosstown Traffic“ erkennen. Billy Idol-Gitarrist Steve Stevens sagte der Song so stark zu, dass er ihn sogar auf seinem dritten Soloalbum Memory Crash aus dem Jahre 2008 coverte.

Audio Samples
0:00
Day of the Eagle – Original Day of the Eagle – Playback

“Smile” (1977)

Dieses Stück ist auf dem fünften Studioalbum “In City Dreams” aus dem Jahr 1977 erschienen, das mit Gold ausgezeichnet wurde. James Dewar übergab hier das Bassspiel an Rustee Allen, um sich mehr auf den Gesang zu konzentrieren.
Robin spielt hier ein tolles Akkordpicking mit interessanten Voicings, bei denen er erneut das Uni-Vibe einsetzt.

Audio Samples
0:00
Smile – Original Smile – Playback

“20th Century Blues” (1994)

Nach einem nur mäßig geglückten Versuch, mit “The Prodigal Stranger” die alte Band “Procul Harum” wiederzubeleben, releaste Robin 1994 das Album “20th Century Blues”. Dieses gilt für viele als Trowers bestes Werk seit den 70er-Jahren und knüpft wieder am alten Hendrix- und Blues-orientierten Feel an. Hier schauen wir uns den Opener und Titeltrack genauer an.

Audio Samples
0:00
20th Century Blues – Original 20th Century Blues – Playback

„Caledonia“ – Solo (1976)

Auf Trowers viertem Studioalbum „Long Misty Days“ aus dem Jahre 1976 finden wir das Stück „Caledonia“. Hier spielt Robin ein tolles, eingängiges Solo in Cm mit einem tollen Aufbau. Sehr schön zu sehen ist der leicht motivische Einstieg, der im weiteren Verlauf in tollen Bluesphrasen und einem sehr energetischen Spiel mündet.

Audio Samples
0:00
Caledonia Solo – Original Caledonia Solo – Playback

Get the Sound

Um an Robins Sound zu kommen, hilft eine Singlecoil-Gitarre wie z. B. eine Stratocaster, allerdings können auch andere Modelle, wie eine Tele zu einem guten Ergebnis führen. Amptechnisch geht es hier britisch zur Sache und klassische Marshallsounds kommen Robins Sound am nächsten. Für manche Leads empfiehlt es sich, ein Overdrive-Pedal zum Boosten hinzuzunehmen und für den „Bridge of Sighs“ Tone sollte man diesen auch vor einem Uni Vibe parken. Wer kein Uni Vibe zur Hand hat, wird auch mit einem Vintage-Phaser-Sound einwandfreie Resultate erzielen. Hier ein Soundvorschlag mit einem Marshall, einem Tube Screamer und einer MXR Phaser-Simulation von Universal Audio und PreSonus.

Soundvorschlag

Damit wünsche ich Euch viel Spaß mit Robin Trower!

Hot or Not
?
Robin Trower Workshop Gitarre Noten Tabs Spielweise Bild

Wie heiß findest Du diesen Artikel?

Kommentieren
Profilbild von Maik Fuhrmann

Maik Fuhrmann sagt:

#1 - 01.08.2023 um 11:41 Uhr

0

Das letzte Beispiel "Caledonia Solo Playback" ist glaube ich falsch verlinkt. Das ist kein Playback sondern ein *.wav File mit Gitarre.

    Profilbild von Haiko (Bonedo)

    Haiko (Bonedo) sagt:

    #1.1 - 01.08.2023 um 12:32 Uhr

    0

    Vielen Dank für den Hinweis! Das ändern wir sofort und liefern das Playback:) Beste Grüße, Haiko

    Antwort auf #1 von Maik Fuhrmann

    Antworten Melden Empfehlen
Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • How To transform campfire chords into professional sounding voicings
  • Wampler Catacombs | Digital Delay into Room Reverb
  • Some Knopfler Tones with the Fender American Ultra II Stratocaster MN! #fender #fenderstratocaster