Praxis/Sound
Der Name Zombie trifft den Nagel wirklich auf den Kopf, denn hier werden keine Gefangenen gemacht. Der Gainbereich beginnt da, wo andere Zerrer aufhören – feinsinniger Blues geht hier also nicht. Der kalifornisch geprägte Klang ist dazu einfach schon von Grund auf zu rockig. Mittels des „Stare“-Reglers kann der User Einfluss auf die Symmetrie der verzerrten Wellenformen nehmen. Ein Drehen im Uhrzeigersinn erhöht diese und umgekehrt. So entsteht ein sehr breiter Sound, der zwar keinen 3D-Effekt bringt, aber beim Doppeln im Studio sehr schnell eine „Wall of Sound“ ermöglicht. Im Analyzer sieht man, dass der Frequenzverlauf sehr geradlinig ist und vor allem im Bassbereich sehr tief nach unten reicht. Ich warne ja immer davor, zu viel Bass in den Gitarrensound zu packen, weil man damit sowohl im Proberaum als auch im Studio schnell Gefahr läuft, zusammen mit den Frequenzen des Bassisten und der Bassdrum einen eher breiigen Gesamt-Sound zu ernten. Deshalb habe ich den Bass-Regler auch hier nie über 12 Uhr gedreht. Ähnlich verhielt es sich mit dem Treble-Poti.
Grundsätzlich habe ich mich bei meinen Experimenten an der 12-Uhr-Position orientiert und dann – abhängig von der Einstellung des Stare Reglers – ein Setting zwischen 9 und 14 Uhr verwendet. Hier einige Hörbeispiele:
Der Stare ist der absolute Star unter den Reglern des Zombie-Pedals und nimmt eine Sonderstellung ein, denn er verändert mehrere Parameter gleichzeitig. Dreht man ihn weiter auf, wird der Ton zunehmend komprimierter und erhält einen weicheren und vordergründigeren Mittenbereich. So bekommt man schnell einen singenden und fast schon klassischen Rock-Leadsound à la Zakk Wylde hin. Der Gainbereich ist bis zur 14 Uhr Stellung noch homogen und nicht zu plastikmäßig überbraten. Ab Dreiviertel-Gain ist mir persönlich der Ton zu synthetisch, aber das ist Geschmackssache. Zurück zum Stare-Regler: Je weiter man ihn gegen den Uhrzeigersinn dreht, desto deutlicher und härter kommt der Anschlag zum Vorschein – besonders bei tiefen Gitarrenriffs. Die Mitten wirken schlanker und unkomprimierter. Gleichzeitig wird merkwürdigerweise aber auch der Ausgangspegel leiser. Hier muss also immer nachgeregelt werden. Pauschal gesagt klingen beim Stare-Poti alle Einstellungen zwischen 10 und 15 Uhr interessant und gut. Dabei habe ich den Eingang meines Gitarrenamps übrigens nicht gekitzelt, sodass die Dynamik voll erhalten blieb.
Für dich ausgesucht
Unterm Strich hatte ich während des Tests viel Spaß mit dem Teil. Im Bereich der Metallzerrer gehört der Zombie Rectified definitiv zu den Klassenbesten.