Durch Gaming, Streaming und steigende Kommunikationsanwendungen im derzeit omnipräsenten Homeoffice liegen Headsets seit einiger Zeit im Trend – waren doch früher eher Broadcaster und Buschpiloten die Kernzielgruppe.
Für den australischen Mikrofonspezialisten Rode ist es demnach ein vollkommen logischer Schritt, dass sie von ihrem Studiokopfhörer-Debüt NTH-100 eine Variante in dieser Produktkategorie anbieten. Wir haben das Headset NTH-100M für euch gecheckt. Handelt es sich um eine interessante Alternative zu etablierten Modellen?
Quick Facts zum Rode NTH-100M
- Headset-Variante des NTH-100
- Besitzer einer NTH-100 können das Mikrofon nachkaufen und verwenden!
Ihr wollt mehr über Headsets erfahren? Lest hierzu unseren speziellen Kaufberater Headsets kaufen – Welches passt zu mir?
Rode NTH-100M im Test: Das Konzept
Das Headset NTH-100M ist quasi ein Bundle aus dem geschlossenen Studiokopfhörer NTH-100 und dem neuen NTH-Mic, das auch separat erhältlich ist. Somit kann jeder Besitzer eines NTH-100 seinen Kopfhörer in ein professionelles Headset verwandeln! Das Mikrofon wird in der Miniklinkenbuchse der rechten Ohrmuschel arretiert, die im normalen Kopfhörerbetrieb alternativ zur linken Ohrmuschel übrigens auch zum Befestigen des Kopfhörerkabels verwendet werden kann.
Der Kopfhörer war schon im Test
Der Kopfhörer des NTH-100M, also der NTH-100, ist ein geschlossener Studiokopfhörer, den ich selber ein Jahr zuvor getestet hatte.
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Meiner damaligen Beurteilung kann ich beim aktuellen Testobjekt nichts hinzufügen und aufgrund potenzieller Serienstreuungen gibt es auch nichts zu revidieren. Den entsprechenden Testbericht findet ihr hier.
Hier dennoch eine kurze Zusammenfassung meiner Eindrücke: Der NTH-100 ist ein hochwertig klingender Kopfhörer zum Monitoring und Musikkonsum. Für kritische Klangbeurteilungen und Eingriffe beim Mischen und Mastern trägt der Bassbereich etwas zu dick auf, was bei allen anderen Anwendungen, so auch der Verwendung als Headset, überhaupt nicht von Nachteil ist. Die Verarbeitung und auch der Tragekomfort sind als hervorragend zu beurteilen. Ein Alleinstellungsmerkmal meines Wissens sind die angenehm kühlenden CoolTech™-Gel-Ohrpolster. Die technischen Daten findet ihr am Ende dieses Testberichts.
Klang des Rode NTH-Mic
Es wäre schon schade und auch ein wenig überraschend, wenn das Headset-Mikrofon eines Mikrofonspezialisten schlecht klingen würde. Dies ist auch nicht der Fall, im Gegenteil: Die Aufnahmequalität mit dem NTH-Mic (Kondensator) spielt definitiv in der oberen Liga mir bekannter Headsets. Dennoch muss ich kritisch anmerken, dass in der vom Hersteller empfohlenen nahen Positionierung tieffrequente Artefakte auftreten, die zwar nicht ungewöhnlich sind, laut Hersteller allerdings unterdrückt sein sollten. Dreht man das Mikrofon entgegen der Herstellerempfehlung etwas vom Mund weg – hier hat man einen Spielraum von ca. 90 Grad – werden derartige Artefakte gemildert bzw. eliminiert.
Nun gut: Je nach Abhörmedium des Gesprächspartners werden derartige Bass-Probleme möglicherweise gar nicht wahrgenommen. Während eines Video Calls (iPad) mit einem Kollegen wurde mir eine hervorragende Sprachqualität und Verständlichkeit bescheinigt.
Lieferumfang des Rode NTH-100M
Der durchaus interessante Lieferumfang des Rode NTH-100M darf nicht unerwähnt bleiben. Der wichtigste Bestandteil dürfte die Kabelausstattung sein. Neben dem 240 cm langen 3,5mm-TRRS-Kabel (inklusive Steckadapter auf 6,35 mm) liegt ein Split-Adapterkabel auf zwei 3,5mm-Klinken zum Anschluss an ältere Computer oder den hauseigenenRodecaster Pro II bei. Außerdem gibt es einen Transportbeutel, die praktischen Color IDs (siehe NTH-100 Testbericht) und einen mysteriösen Gummistöpsel! Dieser soll gemäß Hersteller die freie Buchsenöffnung abdichten, sofern das Mikrofon nicht montiert ist. Der Zweck: Das richtige Druckverhältnis in der Ohrmuschel für korrekte Wiedergabeeigenschaften!
Rode NTH-100M Test: Fazit
Der ohnehin schon sehr interessante und empfehlenswerte Studiokopfhörer NTH-100 wird zum damaligen Einführungspreis nun mit erweitertem Anwendungsradius als Headset angeboten. Die Qualität ist jedenfalls absolut konkurrenzfähig. Wer auf der Suche nach einem guten Studiokopfhörer/Headset ist, sollte den Rode NTH-100M auf jeden Fall im Blickfeld haben!
- NTH-100
- geschlossen
- passive Dämmung 20 dB(A)
- dynamische Treiber (40 mm, Neodym)
- ohrumschließend
- Kabelführung (abnehmbar) wahlweise links oder rechts möglich (mit NTH-MIC nur links)
- Transportbeutel und Colors ID Set im Lieferumfang
- Memory Foam Polster mit Alcantarabezug
- CoolTech™-Gel-Ohrpolster
- Größenanpassung mit FitLok™-Verriegelung
- gerades TRRS-Kabel (2,4 m) mit 3,5-mm-Klinkenstecker + Adapter auf 6,35mm (vergoldet)
- Übertragungsbereich: 5 – 35.000 Hz
- Impedanz: 32 Ohm
- Empfindlichkeit: 110 dB/V
- max. Input Power: 1700 mW, 1% THD @ 1kHz
- Gewicht: 354 g (ohne Kabel, mit NTH-Mic)
- NTH-Mic
- Kondensatorkapsel
- Richtcharakteristik: Omnidirektional
- Frequenzbereich: 20 bis 20.000 Hz
- SNR: 67 dB
- äquivalenter Geräuschpegel (A-gewichtet): 27 dBA
- Grenzschalldruckpegel: 106 dB
- hergestellt in: Australien
- Webseite: rode.com
- Preis Rode NTH-100M: € 179,– (Straßenpreis am 29.7.2023)
- Preis Rode NTH-Mic: € 69,– (Straßenpreis am 29.7.2023)
- hochwertige Wiedergabeeigenschaften zum Monitoring und Musikkonsum
- exzellenter Tragekomfort
- einmalige Kühlfunktion der Ohrpolster (CoolTech™-Gel)
- beidseitig montierbares Kabel (ohne Mikrofon)
- robuste Konstruktion und ansprechendes Design
- sehr gute Sprachqualität des NTH-Mic
- Mikro kann von NTH-100-Besitzern nachgerüstet werden
- vergleichsweise moderate Dämmwirkung der Ohrmuscheln