Rode Reporter ist zum Test – und alleine aufgrund des Namens unverkennbar ein Reportermikrofon.
Rode ist vor allem in der „Nicht-Musik-Tontechnikwelt“ ein Begriff. Menschen, die Videos und Podcasts erstellen, nennen die australische Firma oft an erster Stelle, wenn sie nach einem Mikrofonhersteller gefragt werden. Das Konzept ist einfach: Rode stellt professionell einsetzbare und verlässliche Produkte zu einem fairen Preis her. Das wird beim Rode Reporter wahrscheinlich nicht anders sein.
Details
Reportermikrofone? Kugel!
In klassischen Reportagesituationen hält der Reporter ein Mikrofon in der Hand, das mehrere Aufgaben erfüllen muss: Es soll die Stimme verständlich und natürlich wiedergeben, auch wenn man es mal mit der Mikrofondisziplin mal nicht so genau nimmt. Klar: Wenn die Omi auf dem örtlichen Marktplatz zu ihrer Meinung zur diesjährigen Spargelqualität befragt wird, spricht sie möglicherweise das erste Mal in ein Reportagemikrofon. Sehr verzeihend, was Abstände und Einsprechwinkel angeht, ist nun mal die Kugelcharakteristik. Und viele klassische Reportagemikrofone wie dasSennheiser MD21 das PGH Funkberater aus der DDR oder das LEM DO21B aus Frankreich oder das Audio-Technica 8004 aus Japan sind allesamt dynamische Kugelmikrofone. Das Polar Pattern des Rode Reporter zeigt die mustergültige Kugel für die tiefen Frequenzen und eine leicht zunehmende Richtwirkung zu den höheren Frequenzen. Diese ist unvermeidbar, weil sich von der Rückseite das Mikrofon quasi selbst im Weg ist – und Schall abschattet und beugt.
Langer Lulatsch
Sehr lang ist das Rode Reporter. Der Lulatsch misst von Kopf bis Fuß stolze 27 Zentimeter und besitzt damit Unterarmlänge. Der Kopf ist aber sehr klein 4,15 Zentimeter im Durchmesser. Ein Plastikteil kann aufgesetzt werden, um eine Senderkennung ins Bild beziehungsweise dem Interviewten unter die Nase zu halten. Mehr als Mikrofon, besagter „Microphone Flag“ und Kunstledertasche ist nicht im Lieferumfang. Druckempfänger-Kugeln wie die des Rode Reporter sind recht unempfindlich gegenüber Wind und Griffgeräsuchen. Allerdings ist der Mikrofonkorb auch mit verschiedenen Schichten Windabsorption ausgestattet. Der reflexionsarm lackierte Korpus des Reporter besteht aus Druckguss-Aluminium. Obwohl Rode im Känguruhland beheimatet sind: Das Rode Reporter wird in China gefertigt.
Sprachoptimierter Frequenzgang – logisch
Den Frequenzgang des Reportagemikrofons gibt Rode ohne Beschönigungen und Tricks mit 70 Hz – 15 kHz an. Für Sprechstimmen ist das absolut richtig so. Ein Blick in den Frequenzverlauf zeigt ine gleichmäßige Rampe von der Infraschallgrenze hinauf zu 100 Hz, einen minimalen Boost zwischen 1 und 2 kHz sowie eine deutlich stärere Übertragung des Frequenzbereichs zwischen 6 und 10 kHz – Stichwort „Sprachverständlichkeit“.
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Der Übertragungsfaktor ist mit 1 mV/Pa durchaus gering. Bedenkt man also, dass der Anteil des Nutzsignals bei einer Kugel etwas geringer ist als bei richtenden Mikrofonen, muss also im Test des Rode Reporter beachtet werden, ob das Rauschen Probleme bereitet. In jedem Fall ist ein nicht allzu schlechter Mikrofonvorverstärker angezeigt. Mit eine Impedanz von 150 Ohm zeigt sich das Handheld-Reportermikrofon aber unprätentiös.