Das digitale Drahtlos-Mikrofonsystem Wireless ME des australischen Mikrofonspezialisten Rode ist eine günstigere Alternative zum äußerst populären Wireless GO II aus eigenem Hause.
Lest in unserem Rode Wireless ME Test, wie es sich in der Praxis schlägt und ob es sich um eine empfehlenswerte Lösung für Podcasts, Interviews und weitere Medienanwendungen handelt!
Quick Facts zum Rode Wireless ME
- Drahtlos-Mikrofonsystem für Podcasts, Interviews und Videos
- Transmitter und Receiver jeweils mit integriertem Mikrofon
- Split- und Merged-Recording beider Mikrofone
- Reichweite bis zu 100 m (bei freiem Sichtfeld)
- bis zu 7 Stunden Akkubetrieb
- GainAssist zur automatischen Pegeleinstellung
- App-Steuerung (Android, iOS, macOS, Windows)
Konzept des Wireless ME
Das Rode Wireless ME ist ein Set aus zwei Lavaliermikrofonen, die in den ultrakompakten Transmitter- und Receiver-Modulen integriert sind. Diese verfügen jeweils über einen Befestigungs-Clip (plus Klebestreifen), wodurch sie sich problemlos an der Kleidung oder Geräten wie zum Beispiel einem Smartphone oder einer Kamera befestigen lassen. Mithilfe der kostenlosen App Rode Central lässt sich unter anderem konfigurieren, ob beide Mikrofone oder nur das Transmitter-Mikrofon verwendet werden sollen und ob beide Mikrofone gemischt oder auf zwei Kanäle aufgeteilt recordet werden. Letzteres ist ein erheblicher Pluspunkt bei der Aufnahme von Interviews. Laut Hersteller sind dank 2,4-GHz-Technik Entfernungen zwischen Transmitter und Receiver von bis zu 100 Metern bei freiem Sichtfeld möglich. Als Hauptunterscheidungsmerkmal zum Wireless GO II ist die fehlende Recording-Funktion zu nennen. Das Wireless ME erfordert ein per Kabel angeschlossenes Aufnahmemedium wie ein Smartphone oder einen Computer am Receiver-Modul.
Lieferumfang
Zusätzlich zu beiden Modulen (TX, RX) befinden sich die notwendigen Kabel zum Anschluss des Receivers an das Aufnahmemedium im Lieferumfang. Darunter befinden sich zwei 30 cm lange USB-Kabel. Ein USB-C-auf-USB-C-Kabel sowie eine Variante mit Lightning-Stecker zum Anschluss an ältere iOS-Geräte wie mein iPhone SE2. Das analoge TRS-auf TRS-Spiralkabel kann zum Anschließen eines externen Lavaliermikrofons an den Transmitter verwendet werden, während das zweite Spiralkabel (TRS auf TRRS) zum analogen Anschluss des Receivers an eine entsprechende 3,5mm-Buchse des Aufnahmemediums dient. Weiterhin befinden sich zwei verriegelbare Windschutzaufsätze und ein Transportetui aus Neopren im Lieferumfang.
App-Steuerung und weitere Features
Ein herausragendes Feature, über das selbst das teurere Wireless GO II System nicht verfügt, ist der sogenannte GainAssist. Diese Funktion verfügt über drei per App anwählbare Einstellungen: Auto, Dynamic und Off. Der Auto-Modus des GainAssist regelt die Eingangslautstärke, sodass Sprachaufnahmen jederzeit mit einem homogenen Pegel aufgenommen werden. Leises ist gut hörbar und selbst bei plötzlich lauter Sprache werden Verzerrungen verhindert. Dynamic greift etwas subtiler ein, was in einem etwas natürlicheren Klangbild resultiert. Die Aktivierung erfolgt per App.
Für dich ausgesucht
Auch der bei Dialogen und Interviews wichtige Split-Modus zur Aufteilung beider Mikrofone auf zwei Audiokanäle wird in der App aktiviert. Alternativ kann man aber auch auf lediglich einem Kanal mit beiden ME Mics recorden.
Rode Wireless ME: Test in der Praxis
Das Handling mit den knapp 4 mal 4 cm großen Modulen ist unkompliziert und alle notwendigen Kabel zur Verwendung mit den von mir als Aufnahmemedium verwendeten Geräte (iPhone SE2, iMac Pro) befinden sich im Lieferumfang. Nach dem Download der kostenlosen iOS-App und anschließender Verbindung mit dem Receiver folgte eine Aufforderung zum Update der Firmware beider Module, was unkompliziert und problemlos funktionierte.
Das einzige wirkliche Bedienelement beider Module ist ein kleiner Button an der Unterseite. Ein langer Druck dient dem Ein- und Ausschalten, während ein kurze Antippen das Koppeln von Transmitter und Receiver bewirkt. Es ist übrigens auch möglich, einen zweiten (nicht im Lieferumfang enthaltenen) Transmitter zu koppeln.
Laut Hersteller lassen sich Sender und Empfänger bis zu einer Reichweite von 100 m (bei freiem Sichtfeld) verwenden. Mein Praxistest bestand aus einer Distanz von ca. 20 Metern vom Wohnzimmer bis in den Garten und außerdem vom Wohnzimmer bis in die erste Etage in einen gegenüberliegenden Raum mit geschlossener Tür. Bei beide Versuchen, meist ohne freies Sichtfeld zwischen beiden Modulen, funktionierte die Verbindung vollkommen fehlerfrei und ohne Aussetzer!
Klang des Rode Wireless ME
Eine gute Sprachverständlichkeit ist stets gewährleistet. Wie in den Audiobeispielen zu hören ist, auch bei verschiedenen Distanzen und den getesteten Einsprechwinkeln von 0 bis 90 Grad.
Das herausragende „Sorglos-Feature“ ist die bereits genannte automatische Gain-Anpassung. In diversen Testaufnahmen mit einem kinskieskem Wechsel von Flüstern zum plötzlichen Schreien, die ich den Lesern dieses Reviews aber lieber vorenthalten möchte, traten keine Verzerrungen auf. Die Aufnahmequalität war stets einwandfrei, ohne nennenswertes Rauschen und gut verständlich.
Alternativen zum Rode Wireless ME
Rode Wireless GO II | Sennheiser XSW-D Lavalier Set |
etwas teurere Alternative mit interner Aufnahmefunktion allerdings ohne GainAssist | teurere Alternative mit lediglich einem Mikrofon / Kanal |
Review des Rode Wireless ME: Fazit
Rodes drahtloses Mikrofonsystem Wireless ME macht genau das, was der Hersteller verspricht und das sehr zuverlässig und unkompliziert. Während des mehrtägigen Tests ist mir tatsächlich nichts kritikwürdiges aufgefallen, was zu einem Punktabzug führen würde. Positiv hervorzuheben ist die sehr gut funktionierende Pegelautomatik GainAssist, die ein sorgloses Arbeiten bezüglich Pegel und Übersteuerungen ermöglicht. Rode Wireless ME ist eine klare Kaufempfehlung!
- praktisches Konzept
- guter und zweckdienlicher Klang der Mikrofone
- stabile Funkstrecke
- GainAssist-Funktion
- wahlweise Merged- oder Split-Recording beider Mikrofone
- flexible Anschlussoptionen des Receiver-Moduls
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