Røde iXY Test

iOS-Geräte sind aufgrund ihrer extrem hohen Portabilität bei vielen Musikschaffenden mittlerweile hoch im Kurs, unter anderem auch, weil sie keine Lüfter-Geräusche von sich geben. An hochwertigen Audioverbindungen mangelt es iPad, iPhone und Co. mittlerweile ebenfalls nicht mehr, und so gibt es mittlerweile einige umfangreich ausgestattete Interfaces, die auch an iPad und Konsorten funktionieren. Hier wäre zum Beispiel das RME UCX- Interface oder aber das Apogee Duet for iPad zu nennen, die beide auch an einem iPad funktionieren, aber eine externe Stromzufuhr benötigen. Kompakter und transportabler wird es nur mit einfacheren Einstecklösungen, wobei die wenigsten wiederum hochwertige eigenen Wandler mitbringen, sondern meist einfach nur den mittelmäßigen Mic-In der iOS-Geräte nutzen. Ausnahmen bilden das Apogee JAM, was hochwertige DI-Aufnahmen ermöglicht, und das Apogee MiC, mit Mono-Kondensator-Mic.

Roede_iXY_01_Aufmacher

Rode hingegen nimmt sich der XY-Stereofonie an und präsentiert in Verbinung mit einer hauseigenen Software seine eigene Interpretation des Themas „Mobile Recording“. Auf geht es in die Detail-Besprechung!

Details

Das Rode iXY ist ein Stereo-Mikrofon in fester XY-Ausrichtung für iOS-Geräte von Apple mit integriertem A/D-Wandler in 24Bit/96kHz Qualität. XY-Stereofonie heißt konkret, es wird mit Pegeldifferenzen zwischen linkem und rechtem Kanal gearbeitet, weshalb diese Art der Stereofonie zur Intensitäts-Stereofonie gehört. Das Gegenteil wäre die Stereofonie mittels Laufzeitdifferenzen (z.B. AB). 

Fotostrecke: 4 Bilder Eine schicke Verpackung …

Geliefert wird alles in einer „Cupertino-Tribute“-Verpackung, schön stylish, mit einer Menge Zubehör. Gefertigt wurde das kleine Ding allerdings in Australien. 
Angeschlossen wird die Mic/Preamp/AD-Wandler-Kombi mittels Dock-Connector an iPhone 4(S), iPad 2 und 3 sowie iPod Touch (4. Generation, iOS6+). Für die neueste Generation an Apfel-Produkten mit Lightning-Anschluss wird ein Adapterkabel zur Pflicht, wobei das iXY dann natürlich nicht mehr aufgesteckt werden kann. Ein Flansch findet sich indes nicht am Gerät.

Und einmal im Seitenprofil.
Und einmal im Seitenprofil.

Das 40g „schwere“ Stereo-Mikro wirkt mit seinem soliden, verschraubten Metallgehäuse durchaus hochwertig und edel. Die Kapseln lassen sich nicht öffnen, weswegen ich mich auf die Produktangaben des Herstellers verlassen muss: Hier ist jedenfalls von zwei, in 90° zueinander positionierten 1/2-Zoll-Kondensator-Kapseln mit Nieren-Charakteristik die Rede, zu deutsch: Klein-Membraner. Wie hoch die interne Phantomspannung ausfällt, kann ich nicht beurteilen, allerdings hielt sich der Stromhunger des kleinen Aufsteck-Mics insgesamt absolut in Grenzen.
Das Mikro beinhaltet weiterhin ein High-Pass bzw. Low-Cut, welches sich mittels der kostenpflichtigen Rode Rec Software auch deaktivieren lässt. Die Software, die über den iTunes-Store zu beziehen ist, kostet aktuell 5,49 Euro. Es gibt allerdings auch noch eine eingeschränktere, kostenlose Software namens Rode Rec LE – auf die Unterschiede werde ich noch im Praxisteil detaillierter eingehen. In beiden Software-Versionen lässt sich aber jedenfalls der „analoge Gain“ einstellen.

Je nach Software-Version kann dann in verschiedenen Auflösungen, Abtastraten und Dateiformaten aufgenommen werden. Wobei letzteres nicht ganz richtig ist, denn eigentlich wird in nur einem Standardformat aufgenommen, nur der Export geschieht in die anderen Formate, wobei hier vor allen bei der Pro-Version Format-mäßig geklotzt statt gekleckert wurde: AIFF, WAVE, CAF, AAC, Apple Lossless, FLAC, Ogg Vorbis, etc. 

Fotostrecke: 8 Bilder Allein wegen dem High-Pass lohnt es sich, die kostenpflichtige Rode Rec Version zu wählen.

Ebenfalls interessant ist die Möglichkeit in der Pro Version, Audio mit „Processing“ aufzunehmen, was konkret heißt, dass man hier ein paar Presets aus dem Hause iZotope aktivieren und sich so über etwas Preset-Standardbearbeitung freuen kann, was allerdings nur für Reporter und Podcaster interessant sein sollte, die unter Zeitrdruck stehen. Den Musiker sei jetzt schon verraten, dass es sicherlich besser ist, diese digitalen Effekte „aus“ zu lassen und lieber später das aufgenommenes Audio in der DAW zu bearbeiten. Nichtsdestotrotz, schön, dass es diese Option gibt.
Ebenfalls schön ist das umfangreiche, mitgelieferte Zubehör: So findet sich neben den obligatorischen Beipackzetteln und Hinweisen, dieses Produkt zu registrieren, auch ein Schaumstoff-Windschield sowie eine kleine robuste Transporttasche mit Karabiner in der stylishen Verpackung. Sehr nett!

Fotostrecke: 2 Bilder Das Mic richtig in die Tasche zu puzzeln erfordert etwas an Konzentration.

Man muss bei der Transporttasche nur etwas Geduld mitbringen, denn das iXY in diese hinein zu „puzzeln“, erfordert aufgrund der extravaganten Form etwas Geduld bzw. ein hohes räumliches Vorstellungsvermögen. So habe ich einem Kollegen die Tasche und das iXY einfach mal mit folgenden Worten überreicht: „Kennst du diese lustigen Gedulds-Holzpuzzle-Spiele?“, und dann die Zeit gestoppt, bis er das iXY in der Tasche „drin“ und diese geschlossen hatte. Fazit: 45 Sekunden könnten für Ungeduldige ganz schön lang sein (…).

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