Dass Ahorn ein hervorragendes Tonholz für den Bau gut klingender Trommeln ist, dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Bei Drumsticks dominiert jedoch immer noch das härtere und zähere Hickoryholz. Allerdings scheinen sich in letzter Zeit die Anteile etwas verschoben zu haben, denn viele Hersteller stocken ihre Sortimente mit Maple-Versionen auf. Die deutsche Firma Rohema hat zwar kürzlich auch vier Neuheiten aus Hickory vorgestellt, heute folgen jedoch vier taufrische Neuzugänge sowie zwei bereits länger erhältliche Modelle aus Hard Maple.
Mit dem 7A Maple, dem 5A Maple sowie den Typen MSD3, MSD4, MSD6 und MSD7 stellt man sehr beliebte Formen vor, offenbar gelüstet es viele Trommlerinnen und Trommler zunehmend nach etwas leichteren Versionen ihrer Lieblingsstöcke. Denn das – im Gegensatz zu Hickory – geringere Gewicht und der etwas softere Sound gelten als Hauptgrund für die Verwendung von Ahornsticks. Ob unsere Testobjekte einen persönlichen Check wert sind, lest ihr auf den folgenden Zeilen.
Details & Praxis
Die Verarbeitung der Teststöcke ist exzellent
Gleich beim Auspacken der sechs Testpärchen fällt die einwandfreie Verarbeitung auf. Alle Stöcke sind absolut gerade, paarweise nahezu gleich gewichtet und die dünne, seidig-matte Lackierung liefert eine sehr angenehme Haptik. Rohema Sticks werden in Pappschubern geliefert, auf jedem findet sich die Typenbezeichnung sowie Informationen über die Anatomie und Beschaffenheit des Inhalts.
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Mehr Informationen7A Maple Stick
Wie erwartet, handelt es sich beim neu vorgestellten 7A Maple Stock um das kürzeste und dünnste Modell des Testkontingents. Es entspricht anatomisch dem Rohema Hickory Pendant, ist jedoch aus Ahorn gefertigt, was zu einem geringeren Gewicht führt. Der Stock spielt sich sehr leicht, erzeugt einen angenehmen, ausgeglichenen Rebound und ist gleichermaßen für kleine Hände als auch leisere Stilistiken perfekt geeignet. Auf Ridebecken erzeugt er einen feinen, holzigen Attack. Harte Rimshots quittiert der 7A Maple mit einer deutlich reduzierten Lebensdauer, dafür ist er nicht gebaut.
Für dich ausgesucht
Bezeichnung: 7A Maple Stick
Gewicht pro Teststock: 38 / 38 g
Holzsorte: Ahorn
Länge: 39,5 cm
Durchmesser: 1,38 cm
Form der Spitze: eichelförmig
Finish: klare Lackierung
5A Maple Stick
Ebenfalls nagelneu auf dem Markt ist der 5A Maple Stock. Für ihn gilt dasselbe wie für den 7A, er fungiert als leichteres Pendant zum klassischen Rohema 5A Hickory. Er fällt eine gute Stockspitze länger aus als der 7A, auch der Durchmesser besitzt spürbar mehr „Holz“. Auch er klingt feiner als der identische Hickorystock und ermöglicht sehr müheloses Spiel. Harte Dauerbeanspruchung ist dafür nicht seine Sache, dies ist ein Stick für 5A-Spieler, denen Sound und Ansprache besonders wichtig sind. Damit empfiehlt er sich auch und besonders für die Studioarbeit.
Bezeichnung: 5A Maple Stick
Gewicht pro Teststock: 42 / 42 g
Holzsorte: Ahorn
Länge: 40,5 cm
Durchmesser: 1,43 cm
Form der Spitze: eichelförmig
Finish: klare Lackierung
MSD3 Stick
Den MSD3 Stock gibt es schon länger im Rohema-Programm. Seine „Spezialität“ stellt die Kombination aus kräftigem Durchmesser, kleinem und rundem Tip sowie eben dem leichten Ahornholz dar. Auch in der Länge legt er – im Vergleich zu einem Rohema 5A – um einen halben Zentimeter zu. Trotzdem möchte er kein Rockstick sein, im Einsatz überzeugt er stattdessen mit einem sehr fokussierten, aber holzigen Ridebecken-Sound. Gleichzeitig fühlt er sich in großen Händen wohl und ist zu ziemlich kräftigen Rimshots und Rimclicks imstande. Im Einsatz musste ich mich kurz an die Anatomie gewöhnen, war dann jedoch vom Spielverhalten und dem Sound sehr positiv überrascht. Wer gerne viel in der Hand hat, aber keinen schweren „Baumstamm“ spielen möchte, sollte sich das Modell genauer ansehen.
Bezeichnung: MSD3
Gewicht pro Teststock: 55 / 53 g
Holzsorte: Ahorn
Länge: 41,0 cm
Durchmesser: 1,6 cm
Form der Spitze: klein, rund
Finish: klare Lackierung
MSD4 Stick
Im Gegensatz zum MSD3 ist der MSD4 ganz frisch im Rohema-Sortiment, es gibt ihn allerdings schon lange als Hickorymodell namens SD4-H. Formal orientiert er sich grob an einem 5A, das gilt sowohl für die Länge als auch den Durchmesser. Ein deutlicher Unterschied ergibt sich jedoch durch die kompaktere, fassförmige Spitze, die schnelleres Spiel und einen etwas fokussierteren Beckenklang ermöglichen soll. Am Set kann der Stock tatsächlich mit hoher Geschwindigkeit überzeugen, die sowohl durch seine Form als auch das niedrigere Gewicht begünstigt wird. Zum Vergleich habe ich mal einen SD4-H aus meinem eigenen Fundus gewogen, dieser Stock ist acht Gramm schwerer. Damit empfiehlt sich der MSD4 als sehr ausgewogener, angenehm spielbarer Allrounder für Spieler, denen gleich schwere Hickorysticks zu dünn sind.
Bezeichnung: MSD4
Gewicht pro Teststock: 41 / 41 g Vergleich Rohema SD4-H aus Hickory: 49 g
Holzsorte: Ahorn
Länge: 40,5 cm
Durchmesser: 1,42 cm
Form der Spitze: fassförmig
Finish: klare Lackierung
MSD6 Stick
Weiter geht es mit dem MSD6, welcher eine komplette Neuentwicklung darstellt. Er wirkt im Vergleich wie ein weniger extrem ausgelegter MSD3. Er ist dünner als dieser, gleichzeitig wurde der runde Kopf etwas vergrößert. Im Vergleich zum 5A Maple ist er mit 1,48 Zentimetern deutlich dicker, auch in der Länge überragt er das Standardmodell um 0,5 Zentimeter. Im Ergebnis liefert er mehr Druck, einen prägnanteren Beckensound mit mehr Bassanteil und eine höhere Haltbarkeit. Dieser Stock ist ebenfalls ein Allrounder und empfiehlt sich für Drummer, die das Ahorn-Spielgefühl mögen, aber durchaus auch lauter zu Werke gehen möchten.
Bezeichnung: MSD6
Gewicht pro Teststock: 45 / 45 g
Holzsorte: Ahorn
Länge: 41,0 cm
Durchmesser: 1,48 cm
Form der Spitze: rundlich
Finish: klare Lackierung
MSD7 Stick
Als echter Spezialist kommt der ungewöhnlich geformte MSD7 daher. Er ist schon länger Teil des Rohema-Sortiments und weist höchst eigenwillige Eckdaten auf. Mit 41,5 Zentimetern übertrifft er alle anderen Kollegen in diesem Test, gleichzeitig besitzt er einen ebenso dicken Schaft wie der MSD3. Auch die andere Stockseite folgt der Philosophie des MSD3, die Spitze ist also im Verhältnis sehr klein gehalten. Auffällig ist, dass sie sich kaum von der Stockschulter absetzt und länglich ausläuft. Was die Spielbalance angeht, erinnert der MSD7 stark an den MSD3, von Kopflastigkeit kann also absolut keine Rede sein. Beim Beckenklang fällt der MSD7 mit einem breiteren, „schmatzenderen“ Sound auf, was an der größeren Auftrefffläche liegt. Fette, holzige Rimshots liefern dazu einen tollen Kontrast.
Bezeichnung: MSD7
Gewicht pro Teststock: 56 / 55 g
Holzsorte: Ahorn
Länge: 41,5 cm
Durchmesser: 1,6 cm
Form der Spitze: kaum abgesetzt, länglich
Finish: klare Lackierung