Mit ihrem unverwechselbaren Sound hat sich die Roland TR-808 einen festen Platz in der Musikgeschichte erobert. Sie ist zu einem Meilenstein geworden, was jedes Jahr aufs Neue gefeiert wird. Der Roland TR-808 Day 2023 wirft somit ein Spotlight auf die Bedeutung des Vintage Drumcomputers für die Entwicklung der populären Musik. Seit seiner Einführung im Jahr 1980 hat der Roland TR-808 Rhythm Composer seinen einprägsamen Sound in unzähligen Hits hinterlassen. Seine charakteristischen Klänge sind bis heute aus der Musiklandschaft nicht mehr wegzudenken und haben maßgeblich zur Entstehung verschiedener Genres beigetragen.
Der Roland TR-808 Day findet jährlich am 8. August statt. Dieser Tag feiert nicht nur die Bedeutung dieses ikonischen Drumcomputers, sondern würdigt auch seinen unverkennbaren Anteil an der Entstehung und Entwicklung von Musikstilen. Ohne die 808 und ihre ikonischen Sounds wären viele der heute populären Genres und ihre charakteristische Klangästhetik vielleicht nie entstanden. Hier kann man wirklich von Nachhaltigkeit sprechen.
Roland TR-808: Der Sound – das Markenzeichen
Der charakteristische Sound der Roland TR-808 ist ein Markenzeichen zeitloser Musikgeschichte und immerwährender Inspiration.
Mit ihren wuchtigen Bassdrums und einprägsamen Snares hat die TR-808 zahlreiche Musikstile bereichert. Darüber hinaus hat die 808 viele Genres der elektronischen Musik und ihre Szene geprägt wie kein anderer Drum-Synthesizer der Welt. Wenn man einmal von der TR-909 absieht. Der Sound der TR-808 ist so begehrt, dass sie vielfach gesampelt, in Sound-Libraries gepackt, virtuell aufgebaut und für den Einsatz in DAWs aufbereitet wurde. Darüber hinaus hat man sie in der Vergangenheit unzählige Male geklont. Schon deshalb, um sie in Form von physischer Hardware vor sich stehen zu haben. Inzwischen ist die TR-808 eine echte Legende, die eine Ära geprägt hat, die auch heute noch nicht zu Ende ist.
Ihr Einsatz – eine Erfolgsgarantie
Die Roland TR-808 ist eine der beliebtesten Drum Machines aller Zeiten. Sie hat zum Sound und zu den Erfolgshits von Marvin Gaye, Phil Collins, Nucleus, Beastie Boys, LL Cool J, Public Enemy und Daft Punk beigetragen. Der Begriff „808“, der von Kultur-, Musik- und Designliebhabern regelmäßig gefeiert wird, taucht selbst in Songtexten auf. Auch als Titel (Timbaland’s 808), Album (Kanye’s 808s & Heartbreak) und sogar als Bandname (808 State) taucht er immer wieder auf. Das sind echte Statements, welche die Popularität und den Status der kleinen Drum Machine verdeutlichen.
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Entstehungsgeschichte der Roland TR-808
Im Rückblick auf die 1970er Jahre und deren technologische Möglichkeiten wird deutlich, dass das Genre der elektronischen Musikinstrumente in dieser Zeit einen evolutionären Aufschwung erlebte, der sich in den 1980er Jahren noch verstärkte. Obwohl Menschen zu Hause Musik machten und dabei Instrumente wie Klavier, Orgel oder Gitarre einsetzten, war der Gedanke an eine elektronische Rhythmusmaschine dennoch ungewöhnlich. Auch ein akustisches Schlagzeug war zu dieser Zeit in den wenigsten Haushalten vorhanden, was die rhythmische Begleitung der häuslichen Musikproduktion stark einschränkte. Ein elektronisches Schlagzeug könnte hier doch eine praktische und unterhaltsame Lösung sein, um Rhythmus in die häusliche Musikproduktion zu bringen.
Die legendäre CR-78 – der Vorläufer der 808
Kaum zu glauben, denn zu dieser Zeit begann Roland mit der Entwicklung einer Rhythmusmaschine für die Massen. Der CompuRhythm CR-78 war geboren, der Vorläufer der berühmten Roland TR-808.
1978 kam der Roland CompuRhythm CR-78 als Nachfolger der TR-77 (Rhythm 77) Drum Machine auf den Markt. Eine Besonderheit der CR-78 war die Erzeugung von Patterns (Rhythmusmustern), die auch gespeichert werden konnten. Eigentlich für den Einsatz mit einer elektronischen Orgel gedacht, begeisterte ihr Sound auch etablierte Musiker wie Phil Collins, der die CR-78 einige Jahre später in seinem Welthit „In the Air Tonight“ einsetzte.
Die Roland TR-808 kommt
Als Roland über einen Nachfolger des CR-78 nachdachte, hat der Hersteller ein junges Team mit dessen Entwicklung betraut, mit dem Ziel, authentische Drumsounds zu realisieren. In diesem Zusammenhang kommt Hiro Nakamura ins Spiel, in Kooperation mit Tadao Kikumoto die analogen Klangerzeugungsschaltungen für das neue Produkt zu entwickeln. Schaltungen also, um realistischere Drumsounds zu erzeugen. Dies erwies sich jedoch als problematisch, da die Analogtechnik der späten 1970er Jahre dafür eher ungeeignet war.
Außerdem waren die Speicherchips für den Einsatz gesampelter Instrumente noch zu teuer, und die lang erwartete neue Sampling-Technologie steckte noch in den Kinderschuhen. Dies waren auch die Gründe, warum Roland weiterhin die analoge Technik verwendete. Zunächst noch auf Basis des Roland System-700-Modularsystems, bevor man die daraus resultierenden Sounds mithilfe der Roland TR-808 Technologie nachbaute. Ein echtes Dilemma, denn das Zeitalter der Sampling-Technologie stand vor der Tür, um den angestaubten analogen Sound endlich zu modernisieren.
Entscheidung zugunsten der Analogtechnik
Die von Roland aus der Not heraus getroffene Entscheidung, auch bei der neuen TR-808 an der analogen Technik festzuhalten, sollte die Entwicklung der Musik in den folgenden Jahren entscheidend beeinflussen. Das wussten damals allerdings weder Roland als Hersteller noch die interessierte Musikwelt. Die TR-808 wurde von 1980 bis 1982 in einer Auflage von 12.000 Stück produziert und entpuppte sich als echter Flop in diesen Jahren. Schließlich läuteten gerade zu Beginn der 80er Jahre digitale, Sample-basierte Drum Machines eine neue Ära ein. Dazu gehörte auch die 1982 erschienene LinnDrum.
Roland TR-808: Aus dem Misserfolg zum Erfolg
Betrachtet man die unglaubliche Evolution eines veralteten und verkannten Drumcomputers zur ewig währenden ‘Queen of Drummachines‘, scheint diese Entwicklung doch eine echte Bilderbuchgeschichte zu sein. Diese begann in einer Zeit als ihr Potenzial noch nicht erkannt wurde und ein Ende ist bis heute noch nicht in Sicht. Das liegt aber auch zweifelsohne daran, dass die Zeit, in der wir leben, von der Renaissance der analogen Technik geprägt ist. Denkt man über die namentlichen Attribute „Rhythm Composer“ in der Beschriftung der Roland TR-808 kurz nach, wird die Absicht der Entwickler schnell klar: über die 16 verschiedenfarbigen Taster konnte man eigene Beats programmieren und sogar speichern. Das machte die TR-808 schon damals zu einem zugänglichen und kreativen Instrument, das sie bis heute immer noch ist.
Vom Ladenhüter zur Hit-Machine
Das Vermächtnis der Roland TR-808 ist bis heute lebendig geblieben und hat Generationen von Musikern inspiriert, neue klangliche Wege zu beschreiten. Auch im Zeitalter moderner digitaler Produktionstechnologien ist die TR-808 eine Kultmaschine, deren einzigartige Sounds aus der Musikwelt nicht mehr wegzudenken sind. Die Roland TR-808 ist somit ein zeitloses Symbol für kreatives Sounddesign und hat sich mit ihren Eigenschaften einen festen Platz in der Geschichte der elektronischen Musik gesichert.
Geschenke zum Roland TR-808 Day 2023
Zum 808-Day 2023 bieten einige Hersteller kostenlose Samples der TR-808 für die verschiedensten Anwendungen an. Das sollte man sich nicht entgehen lassen. Die folgenden Links führen zu den jeweiligen Download-Seiten:
Special zum 808-Day 2023
Roland Lifestyle veranstaltet dieses Jahr eine Charity-Auktion, bei der man ein farbenfrohes 808 BMX-Rad erwerben kann. Das Design stammt dabei vom Graffiti-Künstler DUROTHETHIRD und der Erlös geht an die 1500 Sound Academy.
Weitere Informationen zum BMX-Rad im 808-Look gibt es hier.
Über 40 Jahre Musik mit Unterstützung der Roland TR-808
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microbug sagt:
#1 - 09.08.2021 um 15:50 Uhr
Die CR-78 war NICHT Rolands erste Drummaschine, sondern die TR-77, die aus der vorigen Maschine von Kakehashis erster Firma, Ace Tone, weiterentwickelt wurde. Einfach mal die Roland Doku von Alex Ball auf YouTube anschauen, dort ist die Timeline sehr schön zu sehen.
Michael Geisel sagt:
#2 - 10.08.2021 um 06:35 Uhr
Hallo microbug, Du hast natürlich Recht, der Eintrag wurde korrigiert.