Details
Der Roland AC-33 ist mit seinen Abmessungen 318 mm (B) x 243 mm (H) x 223 mm ein extrem kleiner Combo. Und weil Transistoren außerdem leichter sind als Röhren, wiegt er nur ganze 4,7 Kilo und gehört damit definitiv ins kleine Handgepäck. Eine Akustikgitarre mit Koffer bringt mehr Gewicht auf die Waage – ideale Bedingungen für die Musik auf der Strasse also. Das robuste rechteckige Holzgehäuse ist mit schwarzem Strukturlack überzogen und lässt sich mit seinem Tragegriff an der Oberseite ausbalanciert transportieren. Das übersichtlich in Zweierreihen angeordnete Bedienfeld befindet sich – unsichtbar für den Zuschauer – an der Oberseite des Chassis und beherbergt auch die Eingänge für Instrumente und Mikrofone. An der Rückseite befinden sich zusätzliche Klinken Ein- und Ausgänge, die zum Beispiel den Umgang mit den Effekten und dem Looper erleichtern können.
Der Holzrahmen mit schwarzer Stoffbespannung zeigt das Logo der Firma Roland und kann leicht entnommen werden. Genau das tun wir und wagen einen Blick auf das Lautsprechersystem. Zwei 5 Zoll (12 cm) Koaxial-Lautsprecher bieten eine Ausgangsleistung mit jeweils 15 Watt an, das Ganze in Stereo. Laut Roland soll das System einen umfangreichen Frequenzbereich vom Bass bis hinauf in den Hochtonbereich abdecken. Ein kleiner Tweeter befindet sich im Zentrum des jeweiligen Mitteltöners. Ideale Voraussetzungen für akustische Gitarren, die im oberen Bereich ein paar zusätzliche Einheiten gebrauchen können.
Eine runde Reflexöffnung zwischen beiden Lautsprechern soll tiefe Frequenzen an die frische Luft bringen. Die beiden Hochtöner an der Vorderseite werden allerdings durch die schwarze Stoffbespannung nur unzureichend geschützt. Ein Klappbügel zum Anwinkeln des Amps ist integriert, der dann auch als Monitor eine gute Figur abgibt. Ansonsten ruht er stabil auf vier Gummifüßen.
Stoßecken benötigt der Combo offensichtlich nicht und eine maßgerechte Tragetasche oder Schutzhülle wurde dem AC-33 auch nicht mitgegeben.
Bedienfeld
Der AC-33 verfügt über zwei getrennte Kanäle mit separater Klangreglung und Chorus-Effekt, wobei jeder außerdem einen eigenen Volumen-Regler besitzt.
Die beiden Kanäle sind aber nicht umschaltbar, wie das bei einem Verstärker für E-Gitarren in der Regel der Fall ist. Mit diesen beiden unabhängigen Kanälen sollen tatsächlich zwei verschiedene Instrumente oder optional ein Instrument und ein Mikrofon in Betrieb genommen werden – auch gerne gleichzeitig. Wir betrachten zunächst den ersten Kanal. Der Guitar Channel verfügt über einen Klinkeneingang und ist ausschließlich für den Anschluss eines Instrumentes geeignet. Volume regelt die Lautstärke des Gitarrenkanals, ein Dreiband-EQ (Bass, Middle und Treble) den Klang.
Für dich ausgesucht
Ein kleiner Schalter aktiviert den Chorus. Es besteht die Wahl zwischen zwei Modi: Wide und Space. Wide erzeugt einen Chorus-Effekt in allen drei Frequenzbändern und erhöht die Klangfülle. Gleichzeitig wird ein extremes Stereobild produziert. Beim Space-Chorus wird der Effekt dadurch realisiert, dass sich die Signale des linken und rechten Lautsprechers im Raum mischen. Der zweite Kanal – der Mic/Line Channel – verfügt über einen XLR- und einen Klinkeneingang. Am XLR-Eingang kann ein Mikrofon angeschlossen werden, wobei mangels Phantomspeisung Kondensatormikrofone leider außen vor bleiben müssen, da das System die Speisespannung von 48 V nicht zur Verfügung stellt. Der große Bruder AC-60 bietet aber einen Mikrofon-Eingang mit dieser Option. Der Klinkeneingang nimmt bei Bedarf eine zweite Gitarre auf. Mit Volume wird die Lautstärke im zweiten Kanal eingestellt, mit einem Zweiband-EQ der Klang. Auch dieser Kanal erhält Unterstützung von einem Wide/Space-Chorus.
In der rechten Hälfte des Bedienfeldes befindet sich eine Sektion mit ausgewählten Tools, die auf beide Kanäle zugreifen. Der Reverb/Ambience-Regler ist für den Umfang von Stereo-Hall bzw. Ambience-Effekt zuständig. Beide können allerdings nicht gleichzeitig eingesetzt werden, also entweder Reverb oder Ambience. In der linken Hälfte des Regelbereichs wird der Hall-Effekt angewendet, in der rechten der Ambience-Effekt. Der Ambience-Effekt sorgt für ein leichtes räumliches Klangbild. Mit dem Regler wird gleichzeitig die Lautstärke und Tiefe des Effekts angepasst. Beide Effekte können auch vollständig abgeschaltet werden. Der Reverb/Ambience-Regler wirkt sich in beiden Kanälen aus. Mit Master wird die Gesamtlautstärke der beiden Kanäle gesteuert, allerdings nicht die Lautstärke der Line-Out-Buchsen. Mit dem internen Looper können „Sounds“ oder Stimmen übereinander geschichtet werden. Loops bis zu 40 Sekunden Länge mit endlos vielen Overdubs sind möglich, die dann beliebig oft abgespielt werden können. Über die beiden Aux-Eingänge kann außerdem externes Audiomaterial eingespeist werden. Mit einer intelligenten Anti-Feedback-Funktion wird die Rückkopplung unterdrückt, die zwischen einer Gitarre oder einem Mikrofon und dem Verstärker auftreten kann. Dazu wird der betroffene Frequenzbereich automatisch abgesenkt, sodass die mühsame Suche danach entfällt. Die rote LED neben dem Netzschalter leuchtet, wenn das Gerät eingeschaltet ist.
Ein Kopfhörer kann über die Phones-Buchse angeschlossen werden.
Ist der Kopfhörer angeschlossen, wird automatisch der Lautsprecher des AC-33 abgeschaltet. Dieser Eingang macht den Amp auch als Übungsverstärker oder Backstage-Combo attraktiv.
Rückseite
Auf der komplett geschlossenen Rückseite befinden sich die Anschlüsse für die Fußschalter, Aux-In und Line-Out. Auf der linken Seite befindet sich die DC-In-Buchse für den externen Netzadapter, der auch im Lieferumfang enthalten ist. Alternativ können acht AA Alkali-Batterien oder Nickel-Metallhydridakkus laut Hersteller den Betrieb für neun Stunden aufrecht erhalten. Die Batteriefach-Abdeckung aus Kunststoff ist nicht zu übersehen und wird mit zwei Schrauben befestigt, Werkzeug benötigt man dazu nicht.
Neben der DC-In-Buchse befinden sich zwei Stereo-Klinkeneingänge. Diese sind für die Fußschalter reserviert. Zum Glück kann der interne Looper auch mit zwei Fußtastern (Boss FS-5U) oder einem Doppelfußtaster (Boss FS-6) bedient werden. Leider sind diese nicht im Lieferumfang enthalten. Auch die beiden internen Effekte lassen sich mit einem optionalen Doppel-Fußschalter (FS6) an- und abschalten. Braucht man mehr Power, kann der AC-33 über zwei Line-Out-Buchsen mit einer größeren Beschallungsanlage oder einem Mixer verbunden werden. Bei der Ausgabe in mono wird nur die linke Buchse verwendet. Ganz rechts befinden sich gleich zwei Stereo-Aux-Eingänge. Es besteht die Möglichkeit, MP3- oder CD-Player etc. an die beiden Stereo-Aux-Eingänge anzuschließen. Jetzt kann man auch ein Playback einspielen. Dank Batteriebetrieb wird der AC-33 so aber auch als Ghettoblaster für die Party am See interessant. Die beiden Stereo-Eingänge (Miniklinke und 2 x Cinch) sind sogar gleichzeitig nutzbar. Die Lautstärke, die mit einem Level-Regler eingestellt wird, kann aber dann im Vergleich zur Einzelbelegung abnehmen. Einen Effektweg für externe Geräte gibt es nicht.