Praxis
Roland S-1 in der Praxis
Dank geringer Größe und guter Portabilität kann man den Roland S-1 überall mit hinnehmen und musikalische Ideen spontan umsetzen. Der S-1 zeigt sich klanglich dabei weniger als Allrounder, eher eindeutig und kantig.
Mit seinen modernen Extras kann er sogar einige Dinge mehr als der alte SH-101. Markante Sounds, die sich durchsetzten, sind absolut sein Ding! Gut gemacht, Roland – das ist ein würdiger Nachfolger im besten Sinne!
Jedes Gerät der AIRA Compact Serie hat bisher seine eigenen Stärken und Möglichkeiten eingebracht – und mit dem S-1 stößt nun sozusagen der lang vermisste Bad-Boy äh Lead-Synth zur Band!
Das Portfolio ist damit in sich sehr stimmig: Vocals (E-4), Lead (S-1), Chords/Rhytm (J-6) und Drums (T-8). Also vor allem im Vergleich zu dem etwas zusammengewürfelten Volcas.
Für dich ausgesucht
Klein, und doch groß
Der Roland S-1 Tweak Synth verfügt über zusätzliche, klassische Effekte wie Delay, Reverb und Chorus. Selten gesehene Tools hingegen sind Oscillator Draw, Chop und Riser. Gepaart mit Motion Recording, Probability, Sub-Step, Gate, Velocity und Tie über 64-Steps ermöglicht das sehr komplexe Bewegungen.
Für so einen Taschenrechner bietet der S-1 allein also schon jede Menge Zeitvertreib. Zu tweaken gibt es jede Menge und bis der Motion-Speicher voll ist. Jeden Regler kann man also nicht wild voll schreiben.
Toller Sequenzer im Roland S-1
Der Sequenzer des Roland S-1 mit seinen 64-Steps ist schön lang und vor allem ausgereift. Für die Menge an Features ist er also gut zu bedienen. Praktisch finde ich beispielsweise die verschiedene Wege der Eingabe. Step-Write oder Live-Write, mit Klaviatur oder mit dem Encoder – alles geht, das ist schön!
Die Klaviatur des Roland S-1 zeigt sich wenig überraschend als nicht sonderlich elegant zu spielen, für Akkord-Overdubs reicht sie aber allemal. Der S-1 verfügt ferner über einen gut nutzbaren, Arpeggiator der mit seinen verschiedenen Phrasen-Typen schöne Läufe zaubert. Die kann man sogar richtig in den Sequenzer aufnehmen und nicht nur die Root-Note, wie bei vielen anderen Exemplaren.
Life is Motion
„Parameter-Lock“ aka „Step-Motion“ erlaubt es, gehaltene Steps auch direkt mit Motions zu definieren. Dabei braucht der Synth immer einen Durchlauf nach dem Edit, sodass es vernünftig klingt und dabei auch ein wenig quantisiert. Live kann das eventuell etwas komisch kommen.
Die D-Motion-Funktion ist nicht nur ein Gimmick, sondern sie hilft per physischer Bewegung des Gerätes dabei, weitere Parameter zu steuern. Kein echter, aber dennoch guter Ersatz für Pitch und Modwheel.