Fazit
Die verblüffende Klangähnlichkeit zum großen Jupiter-8 und der allgemeine Sound des Roland Boutique JP-08 sind großartig, ebenso wie die trotz der kleinen Größe wirklich robuste Verarbeitung. Die Qualität der Regler, Fader, Schalter und Tasten ist Roland-typisch hochwertig. Das optionale Keyboard K-25m ist ebenfalls sehr stimmig im Gesamtkonzept. Die Soundvielfalt wurde gegenüber dem Vintage-Vorbild erweitert und mit einem Delay-Effekt aufgewertet. Leider ist der JP-08 aber nur vierstimmig. Bei Bedarf kann die Stimmenzahl durch Kaskadierung zweier JP-08 verdoppelt werden – natürlich zu Lasten des Portemonnaies. Der 16-Step Sequencer tröstet ein wenig darüber hinweg, dass dem JP-08 der charakteristische Arpeggiator des Vorbilds fehlt, auch wenn ein polyphoner Sequencer natürlich noch besser gewesen wäre.
Die einzelnen Bedienelemente liegen durch die kleine Größe der Hardware sehr nah nebeneinander und die Faderwege sind für filigrane Parameteränderungen viel zu kurz. Auch die Miniklinkenbuchsen und der bei Synthesizern selten eingesetzte Micro-USB-Anschluss wirken nicht sehr professionell. Größtes Manko des JP-08 ist aber – wie bei der gesamten Boutique Serie – die fehlende Steuerung von Parametern über MIDI-CC-Befehle. Dafür verwandelt sich die kleine Kiste bei Bedarf zusätzlich in ein Audio Interface. Alles in allem ist der Roland JP-08 ein Synth Gadget mit wirklich gelungenem Sound. Wer über die Nachteile hinwegsehen kann und eine klanglich recht authentische Emulation des Jupiter-8 sucht, der sollte den Synthesizer auf jeden Fall antesten!
- Klangähnlichkeit zum Jupiter-8
- robuste Verarbeitung
- 16-Step Sequencer
- Ribbon-Controller
- mehr Oszillator-Schwingungsformen als das Original
- Delay-Effekt
- integriertes USB Audiointerface
- Kaskadierung möglich
- nur vierstimmig
- keine Steuerung von Klangparametern per MIDI CC möglich
- wenig Abstand zwischen den kleinen Fadern, Reglern und Tasten, kurze Faderwege
- fehlender Arpeggiator des Jupiter-8
- Miniklinken-Anschlüsse
Matthias Wille sagt:
#1 - 19.09.2017 um 13:56 Uhr
Die Steuerung von Klangparametern per MIDI CC ist mittlerweile möglich. Schon kurz nach dem Erscheinen gab es ein Update. (Mir unverständlich, wie Roland das am Anfang weglassen konnte) Die Fader sind wirklich sehr klein, fühlen sich aber recht robust an und haben einen gesunden Widerstand. Ich bin mit der Kiste ganz zufrieden - konnte gleich am ersten Abend brauchbare Sounds programmieren und fand den Output recht inspirierend. Trotzdem: Größer wäre schon besser gewesen....