Fazit
Mit dem Boutique JU-06 belebt Roland den Klassiker Juno-106 als virtuell-analogen Synthesizer im Miniaturformat wieder. Der Expander lässt sich bei Bedarf mit einer optional erhältlichen Minitastatur kombinieren. Die Klangähnlichkeit zum Original ist dank der ACB-Technik verblüffend, obwohl der Neue im direkten Vergleich etwas Analogfeeling vermissen lässt. Leider wurden zudem gegenüber dem Original zwei Stimmen eingespart, was durch die Option der Kaskadierung nur bedingt wettgemacht wird. Die robuste Verarbeitung, die geringen Abmessungen und die Möglichkeit des Batteriebetriebs sprechen für die Portabilität. Bei der Bedienung muss man durch die sehr kleinen Fader mit kurzen Regelwegen einige Abstriche machen, auch die Miniklinkenanschlüsse wirken wenig professionell. Nicht zeitgemäß ist außerdem, dass sich die Parameter des JU-06 nicht über MIDI-CC-Befehle steuern und damit nicht automatisieren lassen. Positiv sind uns der integrierte 16-Step-Sequencer und das zusätzliche Delay aufgefallen. Ein weiterer Pluspunkt ist die Möglichkeit, den Synthesizer als USB-Audiointerface zu nutzen. Alles in allem ist der JU-06 interessant für alle, die den Juno-Sound in einem kompakten, Platz und Geld sparenden Format suchen. Ein vollwertiger Ersatz für einen Original Juno ist er aber nicht.
- Klangähnlichkeit zum Juno-106
- robuste Verarbeitung
- 16-Step-Sequencer
- Ribbon-Controller
- integriertes USB-Audiointerface
- Kaskadierung möglich
- nur vierstimmig
- keine Steuerung von Klangparametern per MIDI CC möglich
- wenig Abstand zwischen den kleinen Reglern und Tasten
- Miniklinke-Ausgänge
Hobo sagt:
#1 - 03.12.2015 um 20:06 Uhr
für die ganzen negativ-punkte kann man meiner meinung nach keine 3,5 sterne mehr vergeben...
Marcus Schmahl sagt:
#1.1 - 04.12.2015 um 07:25 Uhr
Ich finde schon! für den niedrigen Preis ist der Sound wirklich gut. Höre dir die Soundbeispiele an. Man kann aus den kleinen Kisten schon einiges raus holen! ;)
Antwort auf #1 von Hobo
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenHolger sagt:
#2 - 04.12.2015 um 21:43 Uhr
Im Grunde sind die fehlenden Midi CC das Todesurteil und machen Boutique endgültig zu teuren Spielzeug.
Matthias Wille sagt:
#2.1 - 19.09.2017 um 13:45 Uhr
Die CC Optionen wurden mit einem Update mitlerweile nachgeliefert. Man kann die (kleinen) regler also durchaus auch von extern steuern, Das Weglassen einer externen Steuerungsmöglichkeit war aber zugegeben am Anfang ein grober Fehler!
Antwort auf #2 von Holger
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenJens sagt:
#3 - 22.12.2015 um 19:54 Uhr
Der JU-06 kann sehr wohl auch ohne Treiber per Midi angesteuert werden. Einfach Midikabel einstöpseln und Strom per USB-Netzteil zuführen.
Auch lassen sich die Reglerbewegungen in der DAW aufzeichnen. Man muss jedoch darauf achten, dass Midi Thru ausgeschaltet ist, sonst gibt es ein Feedback. Dem JU-06 fehlt ein Local Off-Schalter.