Roland Bridge Cast X Test

Fazit zum Roland Bridge Cast X Test

Ich halte das Roland Bridge Cast X alles in allem für ein sehr gut durchdachtes Produkt, das definitiv so einige Streamer glücklich machen dürfte. Schließlich ist das Gerät bis zum Rand vollgestopft mit einer Menge an hochqualitativen Funktionen, die ihresgleichen suchen. Abgesehen davon sieht das Teil auch einfach schick aus. Und es findet dank seiner Größe schnell einen geeigneten Platz auf dem Schreibtisch, ohne sich optisch aufzudrängen. Obendrein sind alle Komponenten ordentlich verbaut, nichts wackelt, die Konstruktion fühlt sich hochwertig an. Und auch die anpassbaren LEDs machen einen ordentlichen Eindruck – so hell und bunt.

Die Schwächen halten sich beim Bridge Cast X in Grenzen. Dass man sich beim Neustart der App auch erneut in die Roland Cloud einloggen muss, ist zwar nervig, sollte aber wie so oft durch ein simples Software-Update zu beheben sein. Schade finde ich zudem, dass keine Überblendungen zwischen oder Kombinationen beider HDMI-Signale möglich sind. Wahrscheinlich würde eine solche Option den Preis einfach in die Höhe treiben. Um bei den 499 Euro Ladenpreis bleiben zu können, muss man halt irgendwo einsparen. Das wird auch der Grund für das nach meinem Geschmack etwas laute Grundrauschen des Pre-Amps sein. Nutzt man eher Output-stärkere Mikrofone, ist man dahingehend allerdings auf der sicheren Seite.

Aber zurück zu den positiven Dingen, die überwiegen nämlich stark: Dass ich meiner Stimme dank EQ, Noise Gate und Kompressor einen professionellen Klang verpassen kann, gefällt mir. Das sind zwar Grundfunktionen vieler professioneller Audiomischpulte, bei Streaming-Konsolen ist das aber auch 2024 noch lange nicht gang und gäbe.

Auch das Voice-Changing-Feature macht einen guten Eindruck. Reverb und Pitch-Effekte klingen klar und sorgen für spannende Abwechslung. Und wenn wir schon bei Klanganpassungen sind: Die Möglichkeit, den Sound einer „Chat“-Quelle komprimieren zu können, halte ich für eine überaus nützliche Joker-Zusatzoption. In einem Interview-Szenario zum Beispiel kann so auch der Klang des Gesprächspartners auf ein professionelles Niveau gehoben werden.

Beim Angebot und der Einbindung von lizenzfreier Musik und Soundeffekten hat die Firma Roland ihre Hausaufgaben gemacht. Etwas unaufdringliches Gedudel hinter dem eigentlichen Geschehen kommt immer gut und dank BGM Cast muss ich mich gar nicht erst weiter mit Drittanbietern beschäftigen. 

Ich bin großer Fan von weitreichenden Anpassungsoptionen, darum sagt mir die Möglichkeit zu, so gut wie alle Buttons der Konsole mit eigenen Befehlen belegen zu dürfen. Allein die sechs rechts liegenden Toch Buttons würden schon reichen um mir eine Reihe an Hotkeys und Soundeffekten zurechtzulegen. Bis zu 30 sind hier zuzuordnen. Aber auch die Knöpfe unterhalb der Drehregler sind anpassbar, dahingehend sollte sich also niemand beschweren können. Insgesamt bin ich sehr beeindruckt vom Roland Bridge Cast X. Für eine größtenteils solide Performance gibt’s von mir 4,5 Sterne. Wer ein All-in-one-Gerät mit vielen Features für einen fairen Preis sucht, sollte das Teil mal genauer unter die Lupe nehmen.

Features Roland Bridge Cast X

  • professionelles Interface für Online-Gamer, Podcaster und Vlogger
  • nahtlose Integration von mehreren Audio-, Video- und Streaming-Quellen
  • Dual-Bus-Architektur: zwei unabhängige Mischungen für Online Streaming und eigenes 
  • Monitoring erstellbar
  • zwei HDMI-Ports für Spielekonsolen, Kameras und andere Geräte
  • HDMI-Thru für externen Monitor
  • zwei USB-C-Ports für PC, Smartphones und Tablets
  • 6 programmierbare und beleuchtete Pads für Soundeffekte, Presets, OBS-Shortcuts 
  • und mehr
  • 32 Bit Hardware DSP zur Berechnung von Effekten
  • 24 Bit / 96 kHz Audioverarbeitung
  • integrierter 4-Kanal Mixer für Mikrofon und drei Streaming-Kanäle (Aux, Chat, Game), jeweils mit belegbarem Taster und beleuchtetem Drehregler
  • Mikrofoneingang (XLR) mit Phantomspeisung (+48 V)
  • Rauschunterdrückung, Kompressor, Equalizer, De-Esser, Reverb und Hochpass-Filter 
  • für Mikrofonkanal, sowie Voice-Effekte aus der Roland VT-Serie
  • weitere Effekte: De-Esser und Kompressor für Chat-Kanal, Equalizer für Game-Kanal 
  • und Delay für Streaming-Ausgang zur Synchronisation
  • BRIDGE CAST App für weitere Einstellungen wie Voice-Effekte, Equalizer Presets, 
  • Zuweisung der Taster und Regler auf unterschiedliche Funktionen, Farbe der 
  • Hintergrundbeleuchtung und mehr
  • BGM Cast erlaubt die Einbindung von lizenzfreier Hintergrundmusik und Soundeffekten über die Roland Cloud und BRIDGE CAST App
  • separate Lautstärkeregler für Streaming, Line Ausgang und Kopfhörerausgang
  • USB-C-Port für Stromversorgung (5 V DC, 3.0 A, Netzteil nicht im Lieferumfang)
  • Kopfhörer/Headset Anschluss: 3,5-mm-Stereoklinke, CTIA
  • Aux Eingang: 3,5-mm-Stereoklinke
  • Line Ausgang: 3,5-mm-Stereoklinke
  • solides Metallgehäuse
  • Abmessungen (B x T x H): 269 x 130 x 70 mm
  • Gewicht: 1,35 kg
  • inkl. Quick Start Guide und 2 x USB-C-Kabel
  • Preis: 499,00 € (Straßenpreis am 20.06.2024)

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Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • schickes Design
  • viele Funktionen und intuitive Handhabung
  • detaillierte Audiomischungen möglich
  • kreative Voice-Effekte
  • lizenzfreie Musik durch BGM Cast
  • fairer Preis
  • robustes Gehäuse
  • hochauflösender Sound
Contra
  • HDMI-Inputs nicht simultan nutzbar
  • Grundrauschen des Pre-Amps
  • Roland Cloud Account bleibt nicht angemeldet
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Roland Bridge Cast X Test
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Frank Walter sagt:

#1 - 26.06.2024 um 13:33 Uhr

0

Danke für den informativen Test. Eines hat mir gefehlt, und zwar der der Grund warum ich das Gerät wieder zurückgeschickt habe: Der Mute-Knopf des Mikros macht einen sehr lauten "klick", der in leiser Umgebung/ohne Hintergrundmusik immer im Mikrosignal hörbar ist. Für mich ein klarer Konstruktionsfehler und No-go.

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