Praxis
AIRA
Die Klangerzeugung der beiden AIRA-Synthesizern System-1 und System-8 liegen als Plug-in vor und das ist gut so. In natura entsprechen beide Hardwaregeräte optisch nicht meinen persönlichen Vorlieben was Geräte betrifft, an denen ich gern rumschrauben möchte. Als Plug-in empfinde ich sie deutlich erträglicher, vor allem die skalierbare Größe auf bis zu 200 % (wie alle anderen Cloud Synths auch) ermöglicht ein übersichtliches Arbeiten. Auffällig ist der hohe Ressourcenverbrauch des System-8, wie den anderen polyphonen ACB-Synths, der eine Begrenzung der Stimmenanzahl sinnvoll erscheinen lässt, sofern diese nicht benötigt werden. Im folgenden Audiobeispiel hören wir ein kurzes Arrangement verschiedener Instanzen des System-1 und System-8, wie bei den weiteren Klangbeispielen auch ohne den Einsatz zusätzlicher Effekte.
Polyphone Klassiker
Der Jupiter-8 und Juno-106 sind die klassischen Poly-Synths, welche bereits in der Roland Cloud als Emulation angeboten werden. Der Jupiter-8 von 1981 ist der Klassiker schlechthin und obwohl ich mit vielen Analog-Synths in Studios gearbeitet habe, war der Jupiter bisher nicht dabei. Allerdings sind mir verschiedene Emulationen bekannt, mit denen ich meistens nicht richtig warm werden konnte. Ähnlich ergeht es mir mit diesem Plug-in. Der Jupiter-8 klingt absolut nicht schlecht, der Grundsound ist allerdings kälter, als es bei meinem einfach gestrickten analogen JX-3P oder meinetwegen auch verschiedenen Jupiter Sounds der U-He Diva der Fall ist. Beim Juno-106 hingegen wird mir etwas wärmer ums Herz, beginnend mit dem rauschenden Chorus beim Öffnen des Plug-ins. Etwas Schmutz tut einem Mix manchmal ganz gut, allerdings erzeugt der Juno manchmal leichte Knackser, ob es sich hierbei um einen Bug oder ein Feature handelt, bin ich mir nicht zu hundert Prozent sicher. Hören wir doch mal rein.
Digitale Klassiker
Mit wenigen Ausnahmen zeichnen sich Synthesizer der post-analogen Ära durch eine sehr kompromissbehaftete Bedienbarkeit direkt am Gerät aus. Von den Cloud-Versionen des Roland D-50 und JV-1080 kann man dies nicht behaupten. Verschiedene Edit-Fenster ermöglichen eine viel komfortablere Bedienung und bessere Übersicht als es an der Hardware jemals möglich war. Darüber hinaus ist der Klang dieser beiden stilbildenden Synthesizer absolut authentisch und der Einsatz ressourcenschonend auf multiplen Spuren einsetzbar. Aus meiner Sicht zählen diese beiden Plug-ins zu den Highlights der Roland Cloud. Man braucht die Sounds dieser beiden Klangerzeuger vielleicht nicht immer, aber immer mal wieder! Besser als die Hardware, mit der ich in beiden Fällen sehr vertraut bin. Wäre schon schick, wenn Roland irgendwann die Sounds der Extension Cards nachreicht!
Für dich ausgesucht
Zum Abschluss des Praxisteils folgen nun noch (kommentarlos) ein paar Hörbeispiele, die mit den Sample-basierten Klangerzeugern entstanden sind.
Rob sagt:
#1 - 28.02.2018 um 13:56 Uhr
Alternative: https://sites.google.com/si...
Flo sagt:
#2 - 05.10.2019 um 06:18 Uhr
Ganz ehrlich, zum Thema "absolut überzeugende Emulation" der Klassiker muss ich nach einer Gegenüberstellung von analoger TR808 und cloud 808 sagen, dass das eine eklatantes Fehlurteil ist. Die virtuelle 808 klingt wie eine anderer Drumcomputer, so weit ist sie entfernt vom Original. Jedes Sample basierte 808 Instrument wie zB die Waves Alchemy Kontakt Instrumente sind da um Welten näher dran.
Peter Koenemann sagt:
#2.1 - 05.10.2019 um 13:21 Uhr
Hallo Flo,dein Zitat ist unvollständig und somit die Aussage offensichtlich nicht korrekt verstanden worden. Im Testbericht steht „absolut überzeugende Emulation der digitalen Vorbilder“.Viele Grüße,
Peter
Antwort auf #2 von Flo
Melden Empfehlen Empfehlung entfernen