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Roland Cube 40 XL Test

Praxis

Beim Praxistest werden wir systematisch vorgehen und zunächst einmal die unterschiedlichen Amp-Sounds ohne Effekte unter die Lupe nehmen. Anschließend sind dann die Effekte an der Reihe. Die Aufnahmen wurden alle direct über den Recording-Out gemacht.
Kanal 1: Clean Sound
Der Cleansound ist auch tatsächlich clean! Das Ganze kommt mit einem guten Bass-Schub aus dem Speaker und selbst bei voll aufgedrehtem Volume gibt der Amp ein unverzerrtes Signal von sich. Die Lautstärkereserven reichen in diesem Bereich locker für den Einsatz im Proberaum aus. Hier hört ihr den Klang bei mittlerer Einstellung.

GitarreBassMid.Treb.EFXDel.Rev.JC VolModeGainVol.
Strat12121212
Audio Samples
0:00
Clean

Kanal 2: Amp Models
Wie bereits erwähnt, gibt es acht verschiedene Amp-Models, von denen jeweils eines für den zweiten Kanal angewählt werden kann. Im Folgenden wollen wir uns eine kleine Auswahl anhören. Der Black Panel erzeugt einen Cleansound, der an die alten Fender Twins angelehnt ist und im Gegensatz zum JC Clean bei höherer Gain-Einstellung ein wenig Verzerrung liefert. Hier gibt es klare Höhen und einen etwas kantigen Klang – das meine ich aber durchaus im positiven Sinn. Das eigentliche Modeling ist sehr detailliert, und so orientieren sich Ansprache und Wirkungsgrad der Klangregelung selbstverständlich am nachgestellten Original. Der Fender Twin gibt nämlich keinen Ton von sich, wenn die Klangregelung komplett zugedreht ist. Das ist auch bei der Nachbildung der Fall und gilt übrigens auch für alle anderen Modeling-Varianten.

GitarreBassMid.Treb.EFXDel.Rev.JC VolModeGainVol.
Strat101111Black Panel1313
Audio Samples
0:00
Mode: Black Panel

Etwas dreckiger kommt der nächste Kandidat um die Ecke. Der Brit-Combo orientiert sich am Klang der klassischen Vox-Combos, eine leichte Verzerrung, die frequenzmäßig in den oberen Mitten angesiedelt ist.

GitarreBassMid.Treb.EFXDel.Rev.JC VolModeGainVol.
Tele111012Brit Combo1113
Audio Samples
0:00
Mode: Brit Combo

Wer eher auf die andere britische Verstärkermarke steht, der wird mit dem Classic Mode bedient, einer Replik des typischen Marshall-Sounds. Mittige Zerre und eine gute dynamische Ansprache, die man zwar nicht mit dem Klang und Dynamikverhalten des Originals vergleichen kann, aber für einen Übungscombo in dieser Preisklasse sehr authentisch rüberkommt – das Feeling stimmt. Bei hartem Anschlag gibt es einen höhenbetonten Sound, vor allem fährt der Amp nicht so schnell in die Kompression wie manch anderer in dieser Kampfklasse. Hier passiert auch noch was, wenn man härter in die Saiten haut. In der Verzerrungsbandbreite hat dieses Modell (die weiteren übrigens auch) ebenfalls einiges zu bieten. Von leicht angezerrten Sounds bis zur amtlichen Gain-Keule ist alles im Repertoire. Ihr hört zuerst den Classic-Mode bei wenig Gain.

GitarreBassMid.Treb.EFXDel.Rev.JC VolModeGainVol.
SG14177Classic812
Audio Samples
0:00
Mode: Classic

Jetzt eine Einstellung mit höherem Verzerrungsgrad. Hier fängt es schon etwas zu sägen an und die Höhen müssen für die Aufnahme über den Speaker-Simulator-Out recht weit zurückgedreht werden. Über den integrierten Lautsprecher ist dies etwas weniger ausgeprägt.

GitarreBassMid.Treb.EFXDel.Rev.JC VolModeGainVol.
SG14177Classic1610
Audio Samples
0:00
Mode:Classic

Der R-Fier Amp bedient die härtere Fraktion, eine Nachbildung des legendären Mesa Boogie Rectifier, der Standard im modernen Rock- und Metal-Bereich. Hier ist schon ein dickes Gain-Brett am Start.

GitarreBassMid.Treb.EFXDel.Rev.JC VolModeGainVol.
SG141112RFier1310
Audio Samples
0:00
Mode: Rfier

Wenn es einmal leise werden soll, dann hilft auch der Power-Squeeze-Schalter für die Reduktion des Pegels. Und trotz Radiowecker-Lautstärke hat man immer noch, gerade bei solchen Hi-Gain-Sounds, ein gutes Spielgefühl. Das ist beim Üben zu Hause extrem wichtig, sonst macht das Ganze nämlich keinen Spaß. Auf der anderen Seite ist der Amp mit seinen 40 Watt aber auch für eine Jam-Session im Proberaum sehr gut aufgestellt. Der Cleansound ist laut genug, um einer Rhythmusgruppe Paroli zu bieten, und aus den Lautsprechern kommt auch bei höherem Pegel kein blechiger Sound – alles klingt noch recht ausgewogen. Für einen Combo mit einem 10-Zoll-Lautsprecher eine gute Leistung.

Sehr positiv fällt das gut eingestellte Noisegate auf. Na ja, eigentlich fällt es nicht auf, und das ist auch das Gute daran. Besonders bei Hi-Gain-Sounds ist der Nebengeräuschpegel in den Spielpausen extrem gering. Auf der anderen Seite werden auch leise gespielte oder ausklingende Töne nicht einfach abgeschnitten.

Wem es noch nicht zerrig genug ist, der kann das neue Amp-Model Extreme anwählen. Hier gibt es das volle Gainbrett für fette Riffs aller Art. Mehr Gain und wesentlich mehr Höhen, ein guter Kontrast zum R-Fier und auch zum Metal Amp.

GitarreBassMid.Treb.EFXDel.Rev.JC VolModeGainVol.
SG1698Extreme1411
Audio Samples
0:00
Mode: Extreme

Das Gegenteil hierzu bringt der Dyna Amp, bei dem laut Hersteller besonders darauf geachtet wurde, das Ansprechverhalten eines Röhrenamps in Bezug auf die Dynamik des Gitarristen nachzubilden. Schaun mer mal…

GitarreBassMid.Treb.EFXDel.Rev.JC VolModeGainVol.
SG11159Dyna1311
Audio Samples
0:00
Mode: Dyna

Nicht schlecht für einen kleinen Modeling-Combo. Natürlich ist es ein anderes Erlebnis, wenn man vor einem aufgerissenen Marshall Plexi steht, aber das lässt sich nicht unbedingt in einer Mietwohnung umsetzen. Daher ist man zu Kompromissen genötigt, und dieses Amp-Model ist ein wirklich guter Ersatz für den täglichen Gebrauch sozusagen. Wenn man leicht anschlägt, geht die Verzerrung zurück, bei hartem Anschlag gibt es das andere Extrem. Lediglich mit den Zwischenstufen klappts noch nicht so ganz. Versucht man ein Crescendo, kippt der Amp schnell in die hohe Verzerrung. So sieht es zwar unter dem Tester-Mikroskop aus, aber man muss hier ganz klar die Kirche im Dorf lassen, denn wir reden über einen Amp mit Vollausstattung, der gerade einmal etwas über 200 Euro kostet.

Effekte

Als nächstes widmen wir uns der Effektsektion, die im Vergleich zu den anderen Cubes um einen Regler erweitert wurde. Jetzt ist es möglich, drei Effekte gleichzeitig zu aktivieren. Wir hören uns die Sounds zum besseren Verständnis aber einzeln an.

Der Chorus kommt in gewohnter Roland-Qualität

GitarreBassMid.Treb.EFXDel.Rev.JC VolModeGainVol.
Strat1312,5118,5Black Panel1312
Audio Samples
0:00
Chorus

Neu bei den Cubes ist der Octaver, hier als Heavy Octave bezeichnet. Dem Originalsignal wird ein Zusatzton hinzugefügt, eine Oktave tiefer, und das Ganze erzeugt einen fetten Sound. Die Qualität des Effekts ist sehr gut, man kann sogar dreistimmige Akkorde spielen, ohne dass irgendwelche klanglichen Artefakte entstehen.

GitarreBassMid.Treb.EFXDel.Rev.JC VolModeGainVol.
SG13141117Dyna1412
Audio Samples
0:00
Octave

Das Delay lässt sich mit dem Tap Taster (Tempo) und dem Regler für die Effektintensität sehr gut einstellen. Bei ca. 10 Uhr haben Originalsignal und Effektsignal fast die gleiche Lautstärke, wobei sich das Echosignal angenehm in den Klang integriert, weil es etwas dumpfer klingt als das Original.

GitarreBassMid.Treb.EFXDel.Rev.JC VolModeGainVol.
SG1214109,5Dyna1512
Audio Samples
0:00
Delay

Beim Tremolo wird mit dem EFX-Regler das Tempo eingestellt, je höher man dreht, desto schneller wird der Effekt. Hier eine Kombination aus Tremolo und Spring Reverb, also den Effekten, die bei den alten Fender Twins an Bord waren. Der Hall lässt sich fein dosieren und die Simulation des scheppernden Federhalls ist auch sehr gut gelungen.

GitarreBassMid.Treb.EFXDel.Rev.JC VolModeGainVol.
Strat1313121610Black Panel1312
Audio Samples
0:00
Reverb/Tremolo
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Profilbild von Muffin

Muffin sagt:

#1 - 30.05.2011 um 23:51 Uhr

0

"Ideal für die Probe oder Jam Session" - hört sich gut an, kann sich der Verstärker denn auch auf kleinen Bühnen behaupten (für diejenigen, die sich die großen Vollröhren und Transtoren nicht leisten können)[--> oder sollte man dann über den 80 XL nachdenken?] und werden die Sounds bei Maximum-Lautstärke nicht "blechern" oder "kratzig"?

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