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Roland E-A7 Test

Praxis

Tastatur und Lautsprecher

Die Tastatur des Roland E-A7 umfasst 61 anschlagdynamische Tasten. Es handelt sich um eine typische Roland-Keyboardtastatur, die gut spielbar ist und einen guten Kompromiss für die vielen verschiedenen Sounds darstellt. Gehobene pianistische Ansprüche kann sie nur bedingt erfüllen, das ist ja aber auch nicht die Kernaufgabe eines Arranger Keyboards. Auf Aftertouch muss man beim E-A7 verzichten.
Die beiden Lautsprecher messen jeweils 10 cm und leisten 2x 12 Watt, was für den Hausgebrauch und für einfache Monitoring-Zwecke allemal ausreicht. Der Sound gefällt mir gut, bei sehr hoher Lautstärke beginnen die Speaker allerdings ein bisschen zu verzerren.

Tones

Bis zu vier Sounds kann man mit dem 128-stimmig polyphonen Roland E-A7 live auf der Tastatur spielen: drei Upper- und einen Lower-Part. Für den Lower-Part steht eine Hold-Funktion zur Verfügung, sodass man zum Beispiel ein Pad gemeinsam mit den Akkorden für die Begleitautomatik drücken und dann die Hand von der Tastatur nehmen kann. Der Splitpunkt ist selbstverständlich einstellbar.
Der Soundvorrat ist gigantisch und umfasst über 1500 Klänge und über 100 Drum Kits. Wie man es von Roland erwartet, ist die Qualität hervorragend, obwohl man beim E-A7 auf die SuperNATURAL-Tonerzeugung des teureren BK-9 verzichten muss. Pianos, E-Pianos, Gitarren, Bässe, Streicher, Bläser und Synths sind dennoch in überwältigender Anzahl und sehr guter Qualität vorhanden. Auch die Zahl der Weltmusik-Klänge ist groß, was vor allem in Verbindung mit der Scale-Tuning-Funktion eine willkommene Überraschung ist. Wirkliche Schwächen leistet sich der E-A7 nicht. Einziger Wermutstropfen: Eine voll editierbare Drawbar-Simulation sucht man vergeblich. Anders als das BK-9 kann der E-A7 nur mit Sample-Orgeln aufwarten und auch der Leslie-Effekt kann nicht ganz mit dem großen Bruder mithalten. Davon einmal abgesehen, spielt der E-A7 für mein Empfinden klanglich definitiv in der Oberliga mit.
Die sehr guten Effekte tragen sicher einen großen Teil dazu bei. Neben den globalen Effekten Reverb und Chorus (jeweils acht Typen) bietet das Keyboard drei Multieffektblöcke mit je 84 Effekttypen. Zwei davon sind für die Style-Parts reserviert, während der dritte einem Live-Part zugewiesen werden kann. Mithilfe der sogenannten „Makeup Tools“ kann man alles genau einstellen, das gilt im Übrigen auch für Klangparameter wie Filter, Hüllkurven, Vibrato und ähnliches. Bearbeitete Tones lassen sich selbstverständlich als User Tones sichern, dafür sind 256 Speicherplätze vorgesehen.

Audio Samples
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88 Stage Grand European PF Vintage EP Pure EP Pure Wurly Rotary B3 B3 Has Come Steel Guitar Clean Electric Dist Guitar Searing COSM Guitar JC Chorus Guitar Stereo Strings Suspense Strings Fat Pop Brass Fat Plus Reed Blow Alto Vibrato MG Bass JP8 Pad Tech Rave

Styles

Der Arranger des E-A7 ist nicht weniger umfangreich bestückt: Werksseitig liegen über 600 Rhythmen der verschiedensten Stilrichtungen im Speicher. Auch hier wurde Wert auf Globalität gelegt: Neben den gängigen Genres wie Rock/Pop, Dance, Latin, Jazz und Standardtänze enthält der E-A7 eine große Anzahl von Rhythmen aus den arabischen und asiatischen Kulturkreisen. Auch aktuelle Hits kommen nicht zu kurz, so mancher Style erinnert recht deutlich an Songs, die man noch vor Kurzem im Radio gehört hat.
Alle Styles bieten vier Intros, vier Endings, vier Variationen mit den passenden Fill-Ins und einen Break. Außerdem gibt es zu jedem Style vier „One Touch Settings“, die automatisch passende Keyboard-Parts aufrufen. Die OTS können frei konfiguriert und als Teil eines User Sets gesichtert werden. Mit einem der Soft-Buttons unter dem linken Display erreicht man die Bass Inversion, wodurch das Keyboard statt des Grundtons des Akkords die tatsächlich gespielte tiefste Note als Bassnote nimmt. Hier gibt es auch einen Knopf für den Arranger Switch, sodass man alle Begleitspuren außer den Drums schnell an- und abschalten kann. Für diese beiden Funktionen hätte ich mir dedizierte Hardware-Bedienelemente gewünscht, da sie so nur zugänglich sind, wenn das linke Display gerade die Hauptübersicht anzeigt. Bei Bedarf lassen sie sich den programmierbaren Buttons links von der Tastatur zuordnen.
Der Sound des Arrangers ist ausgezeichnet. Die Styles sind sehr musikalisch und geschmackvoll programmiert. Sie profitieren besonders von den guten Gitarren-, Bläser- und Drumsounds. Gerade bei den Drums konnten die Programmierer mit über 100 Drumkits aus dem Vollen schöpfen, und das hört man.

Audio Samples
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Big Band Fast Country Flyer Due Beat Rolling Rock Eric Beat Blue Eyes Band Posaunenpolka Golden Swing (mit OTS-Sounds)

Sampling

Der Roland E-A7 enthält eine Sampling-Funktion, mit der man Samples im WAV-Format importieren und eigene Samples aufzeichnen kann. Dafür stehen 128 MB nicht flüchtiger Speicher zur Verfügung, insgesamt können bis zu 512 Einzelsamples verwaltet werden. Samples lassen sich bearbeiten (Startpunkt, Endpunkt, Loop, Zuweisung der Root Note etc.), benennen und dann in User Tones oder Drum Kits einbinden, wobei sämtliche Synthese-Funktionen der Tonerzeugung wie Filter und Hüllkurven eingesetzt werden können. Auch die Erstellung von Multisamples ist möglich, sodass man mit dem E-A7 komplett eigene Sounds und Drum Kits basteln kann. User Tones und Drum Kits können mitsamt den dafür verwendeten Samples auf einen USB-Stick exportiert werden, um den internen Speicher frei zu räumen. Spielen lassen sie sich vom Stick allerdings nicht, dafür muss man sie zunächst wieder importieren. Mehr als 128 MB effektiv nutzbarer Sample-Speicher steht also definitiv nicht zur Verfügung.
Samples können auch über die Pads abgespielt werden. Allerdings kann man einem Pad nicht direkt ein WAV-File zuweisen, sondern muss den Umweg über einen User Tone gehen. Der Prozess des Samplings mit Bearbeitung, Multisample-Erstellung und Einbindung in User Tones ist etwas langwierig, aber es ist toll, diese Möglichkeit direkt an Bord zu haben.
Im Folgenden habe ich einen Sound meines Roland Juno-60 mit dem E-A7 abgesampelt. Dazu habe ich zwei Noten pro Oktave gesampelt und daraus ein Multisample und schließlich einen User Tone gemacht. Ihr hört zuerst den Originalsound vom Juno und dann den User Tone vom E-A7.

Audio Samples
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Sampling Original (Roland Juno-60) Sampling Roland E-A7

Song Player und Recorder

Selbstverständlich bietet der E-A7 die Möglichkeit, MIDI- und Audio-Files von einem USB-Stick abzuspielen. Die lesbaren Formate sind MID, KAR, MP3 und WAV. Beim Song-Playback kann man das Tempo ändern (bei Audio-Files nur im Bereich von 75-125%), einzelne Spuren muten (Track Mute, nur für MIDI-Files), Abschnitte wiederholt abspielen sowie Marker setzen und Songpositionen direkt „anfahren“ (nur für MIDI-Files). Für Audio-Songs steht eine Center-Cancel-Funktion zur Verfügung, die die Gesangsstimme entfernen soll, was je nach Ausgangsmaterial zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen führt. Wenn die Datei entsprechende Informationen enthält, können Songtexte auf dem Display dargestellt werden.
Der integrierte Audio-Recorder zeichnet das eigene Spiel als WAV-Datei auf einem USB-Stick auf. Auch das Signal vom Audioeingang und die Mikrofoneffekte werden mit aufgenommen, sodass man damit sogar komplette Live-Demos erstellen kann. Was dem E-A7 allerdings komplett fehlt, ist eine Möglichkeit zur MIDI-Aufnahme – das Erstellen eigener MIDI-Songs ist mit diesem Keyboard ohne Zuhilfenahme eines externen Sequencers nicht möglich.

Bedienung

Das Bedienkonzept mit den beiden Displays hat Vor- und Nachteile. Der größte Vorteil ist sicherlich, dass die Hauptanzeige mit den gewählten Sounds und dem Style stets sichtbar bleibt, während man sich im anderen Display auf die Suche nach Sounds macht. Außerdem sind durch die zahlreichen Soft-Buttons rund um die beiden Displays viele Menüpunkte im direkten Zugriff. Dennoch kann das in meinen Augen nicht mit dem Komfort eines größeren, höher auflösenden Displays bzw. Touchscreens mithalten, wie ihn die Konkurrenz in dieser Klasse zum Teil verbaut. Auch nach einiger Zeit mit dem E-A7 habe ich immer noch gelegentlich auf das falsche Display geschaut, und der schwache Kontrast und die geringe Auflösung sorgen nicht gerade für eine gute Lesbarkeit. Die Tatsache, dass das Keyboard gleich zwei Displays besitzt, kann deshalb nicht darüber hinweg täuschen, dass die Mitbewerber in dieser Disziplin recht deutlich die Nase vorn haben.
Davon einmal abgesehen lässt sich der E-A7 recht komfortabel und flüssig bedienen. Viele Funktionen sind sehr schnell zu erreichen, sei es über eigene Knöpfe oder Soft-Buttons am Display. Viele Taster rufen bei längerem Druck direkt ein entsprechendes Menü mit weiteren Einstellungen auf, beispielsweise die zuweisbaren Buttons über dem Pitch-Hebel oder die Scale-Tuning-Knöpfe. Ein kleiner Schwachpunkt ist noch, dass die kleinen Displays in der Listenansicht nur recht wenige Styles bzw. Tones gleichzeitig anzeigen können, sodass man viel blättern muss. Zum Beispiel beginnen die Basssounds in der Kategorie Guitar/Bass erst auf der Displayseite 14. Zum Glück kann man den Kategorietaster mehrfach drücken und zu Unterkategorien springen, und es gibt ja auch noch den Value-Encoder. Eine neue Bestmarke in Sachen Übersichtlichkeit erreicht der E-A7 hier aber nicht.

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