Roland EL Cajon Test

Praxis

Bevor ich das Instrument mit Strom versorge, interessiert mich, wie es als akustisches Cajon klingt. Draufgesetzt und losgespielt finde ich den Klang ganz ok, aber vom Hocker reißen tut er mich nicht. Das EL Cajon klingt eher nach einem günstigen Cajon-Vertreter, der Bass könnte hier durchaus fetter sein. Aber Roland ist ja auch nicht auf Cajons spezialisiert, sondern unter anderem auf elektronische Percussion, und es klappert oder rasselt immerhin nichts. Die Snare spricht präzise an, und so lange die getriggerten Sounds den Klang ordentlich anfetten können, denke ich, dass das Ganze als Gesamtpaket immer noch funktionieren kann. 

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EL Cajon – rein akustischer Sound

Also den Netzstecker ausgepackt und ran an die Steckdose. Den Lautstärkeregler drehe ich voll auf, und die Regler für Trigger Balance und Trigger Threshold setze ich erst mal in die Mitte. Das EL Cajon ist mit 30 verschiedenen Sample-Instrumenten ausgestattet, aufgeteilt in die Bereiche Cajon, Percussion und Sound-Effekte, und ich fange an mit einem Sample von Rolands legendären Drum Computern aus den 80er Jahren. Das ganze klingt durch den eingebauten Lautsprecher schon ganz interessant, aber hier kann man natürlich keinen wirklich amtlichen Sound erwarten. Auch merke ich schnell, dass meine Einstellungen wohl noch nicht optimal sind. Die Sounds triggern unzuverlässig, und der Kantenschlag funktioniert fast gar nicht. Also experimentiere ich mit den Einstellungen für Threshold und Trigger Balance. Es dauert ein bisschen, bis ich eine Einstellung finde, die für mich funktioniert. Dafür setze ich den Threshold ganz nach unten und drehe den Regler für die Trigger Balance in Richtung Kante. So funktioniert das Ganze schon besser. Hier könnt ihr euch das im Video anschauen.

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Keine Clap-Corners: Der Kanten-Trigger ist in der Mitte positioniert.

Ein wichtiger Faktor, den man beim Spielen berücksichtigen muss, ist die Position des Kanten-Triggers. Dafür gibt Roland die Mitte der Oberkante an – was mich etwas verwundert. Normalerweise spielt man die Kantenschläge schließlich weiter außen, und es dauert einige Zeit, bis ich meine Technik entsprechend umgestellt habe. Ich hätte mir eine andere Platzierung der Trigger gewünscht, die es mir ermöglicht hätte, wie gewohnt zu spielen, denn die zwangsläufig veränderte Spieltechnik ist zum Cajon spielen einfach nicht optimal. In den folgenden Audio-Beispielen hörst Du eine Auswahl meiner Favoriten und die drei verschiedenen Sound-Bänke.

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EL Cajon – Soundüberblick EL Cajon – Cajon Sounds EL Cajon – Percussion Sounds EL Cajon – Effekte

Die Spieltechnik will für zuverlässiges Triggern umgestellt werden.

Mittlerweile habe ich festgestellt, dass ich neben der Spielposition auch meine Technik umstellen muss, um die Samples zuverlässig zu triggern. So lange ich mit meiner normalen Cajon-Technik spiele, habe ich immer wieder Aussetzer zwischen den Schlägen, wo entweder gar kein Sample oder aber der falsche Sound getriggert wird. Das beste Ergebnis erziele ich, wenn ich die Bässe mit den Fingerspitzen spiele. Das ist nicht unbedingt die ergonomischste Spielweise und auch nicht die, die akustisch am besten klingt, aber dafür triggern die Samples jetzt wesentlich zuverlässiger. 

Machine Gun oder reibungslose Übergänge? Wir machen den Dynamik-Check

Was die verschiedenen Sounds und die Dynamikstufen angeht, hätte ich mir mehr Sorgfalt beim Samplen gewünscht. Die meisten Sounds haben nur drei Layers, die in Abhängigkeit von der Anschlaglautstärke nacheinander ausgelöst werden. Die Übergänge zwischen den verschiedenen Sounds sind dabei oft sehr abrupt und nicht immer zuverlässig zu kontrollieren. Außerdem stellt sich bei schnell aufeinander folgenden Schlägen durch das Wiederholen des gleichen Samples schnell ein „Maschinengewehreffekt” ein. Beides hätte durch aufwändigere Multisamples vermieden werden können und ist im Jahr 2016 eigentlich nicht mehr zeitgemäß, wo Speicher so gut wie kein Kostenfaktor und die Technologie schon wesentlich weiter voran geschritten ist.

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EL Cajon – Dynamik Demo der Samples
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