Fazit
Bei der Fantom-Serie folgen Roland offenkundig nach dem Credo „Viel hilft viel“ vor, um sich gegen die starke Konkurrenz aus dem Workstation- und DAW-Lager zu positionieren. Tatsächlich wird hier in Bezug auf die funktionalen und klanglichen Möglichkeiten nicht gekleckert, sondern geklotzt: Syntheseoptionen, Soundvorrat, Spielhilfen, Anschlüsse, Performance- und Sequenzer-Features sind reichlich vorhanden. Und tatsächlich ist Fantom 8 in Bezug auf die Live-Tauglichkeit ziemlich weit vorne. Insbesondere die Möglichkeit, komplette Betriebszustände – inklusive Sounds, Zone und Sequenzer-Tracks – in Form von Szenen abzuspeichern und auf Knopfdruck, wahlweise sogar als „Scene-Chain“, abrufen zu können, macht das Instrument zu einer mächtigen Bühnen-Instanz mit der der ausführende Keyboarder so ziemlich allen denkbaren Anforderungen gewachsen ist.
Auch, und besonders, da sich mit der tollen Ausstattung an Werkssounds in Verbindung mit der umfangreichen Effektsektion Produktions-fertige Setups anlegen lassen, wobei hier Piano- und Synthesizer-Sounds die Naturinstrumente ganz klar toppen. Hinzu kommt, dass der Fantom 8 mit seiner Vielzahl an Controller-Elementen ab Werk eine reichhaltige Ausstattung bietet, um dynamisch auf Live-Situationen reagieren zu können. Auch im Studio kann der Fantom als ausgezeichnet klingende multitimbrale Klangschleuder mit vielen Anschlüssen überzeugen. Und nicht jedes Keyboard kann sich dazu noch einen doppelten CV/Gate-Out auf die Feature-Liste schreiben. Allerdings trübt sich hier das Bild etwas ein, denn sobald es darum geht „mal eben“ einen Sound oder Effekt zu modifizieren, muss man unweigerlich in die Tiefen der Menüstruktur und Hierarchien abtauchen und die sind grafisch nicht immer übersichtlich, strukturell inkonsistent und funktional gewöhnungsbedürftig.
Hier haben Pianoroll-Editoren und grafisch übersichtlich gestaltete Plug-Ins in DAWs einfach die Nase vorn. Auch der Sampler, der sowohl in Bezug auf den Sequenzer, wie auch der Klangregelung nicht integriert ist und ein wenig „angeheftet“ wirkt, ebenso, wie der zusätzliche „Rhythm Patterns“-Drumcomputer, lassen das Gesamtkonzept des Fantom stellenweise etwas zersiedelt und verbesserungswürdig erscheinen. Vielleicht kommt da ja noch ein Update …
Für dich ausgesucht
- Umfassende Anschlussausstattung
- Viele Spielhilfen und Controller-Elemente
- Klangqualität und Möglichkeiten von V-Piano und Zen-Engine
- Gutes TR-Step-Eingabe-Konzept
- CV/Gate-Ausgänge
- Step-LFOs
- Sampler nicht in den Signalweg/Mixer integriert
- Bedienung stellenweise etwas unzeitgemäß
- Kein Touch-Zeichenmodus im Pianoroll-Editor
- Benutzerinterface nicht immer konsistent
- Clip-Operationen stoppen die Wiedergabe
- Effekt-Darstellung nur als Parameter-Listen
- Firmware noch nicht ganz stabil
Weitere Informationen zu diesem Produkt gibt es auf der Webseite des Herstellers.