Mit dem Roland FP-E50 erhalten wir den langersehnten Nachfolger des bewährten FP-50 Digitalpianos zum Test. Dabei profitiert das FP-E50 von vielen neuen Ausstattungsmerkmalen. Highlights sind neben neuen Piano-Sounds auch eine interaktive Begleitautomatik. Daneben bietet das FP-E50 auch eine Bluetooth-Schnittstelle für Audio und MIDI, ein neues Lautsprechersystem und mehr.
Roland hat das Konzept der erfolgreichen FP-Serie modernisiert. Mit dem FP-E50 stellt der japanische Hersteller jetzt ein umfangreich ausgestattetes Digitalpiano vor, welches sich einerseits an Pianisten richtet, aber auch diejenigen berücksichtigt, die mehr als nur Klavier spielen möchten.
Kurzer Roland FP-E50 Überblick
In puncto Sounds steht beim Roland FP-E50 für die Piano-Sounds die Roland-eigene SuperNatural Klangerzeugung zur Verfügung. Zusätzlich gesellen sich über 1.000 weitere Klänge dazu, die per ZEN-Core Soundengine erzeugt werden. Ein praktisches Feature, das Roland beispielsweise auch in der Fantom-Serie und im Roland Jupiter-X verwendet. Es scheint, als sei das FP-E50 für vielfältigste Einsatzzwecke gerüstet. Schließlich gibt noch weitere Features, wie den eingebauten Mikrofon-Eingang samt Effekt-Prozessor, der das Digitalpiano quasi noch zum Entertainer-Keyboard macht. Zusätzlich verfügt das FP-E50 über integrierte Lautsprecher und es ist sowohl Bluetooth Audio- als auch MIDI-fähig. Alles interessante Features, die neugierig auf das Instrument machen.
Details
Roland FP-E50 – das Wichtigste in Kürze
- Digitalpiano mit Begleitryhthmen, 256-stimmig polyphon
- 88-Tasten-Hammermechanik mit Ivory Feel (PHA-4 Standard)
- SuperNatural Klangerzeugung + Zen-Core Soundengine
- Über 1.000 Preset Sounds (inkl. Drumkits) – weitere Klänge über die Roland Cloud erhältlich (kostenpflichtig)
- Umfangreiche Begleitautomatik mit mehr als 100 Styles
- Mikrofon-Eingang mit Vocal-Processing (Reverb, Harmony, etc.)
- Integrierte Lautsprecher mit 2x 11 Watt
- Bluetooth Audio und MIDI
- Gewicht 17,1 kg
Roland FP-E50 Test: der erste Eindruck
Das Roland FP-E50 kommt in einem großen Karton zum Test und zeigt sich nach dem Auspacken von seiner schicken Seite: Ein schlankes, aufgeräumtes Design, das mir gut gefällt. Mit einem Gewicht von 17,1 kg ist es nicht gerade leicht, aber durch die kompakte Bauweise kann man das Digitalpiano trotzdem gut transportieren. Es fühlt sich zudem ein wenig höher an als andere Digitalpianos, was mit Sicherheit auf die eingebaute PHA-4 Standard Hammermechanik zurückzuführen ist. Schließlich ist das Piano sowohl für den Hausgebrauch als auch für die Bühne konzipiert. An dieser Stelle sei erwähnt, dass für das FP-E50 optional ein Holzständer und eine Dreifach-Pedaleinheit erhältlich sind. Hierdurch wird aus dem multifunktionalen Piano ein schickes Homepiano. Zum Lieferumfang des FP-E50 gehören neben dem Piano selbst eine aufsteckbare Notenablage, ein externes Netzteil, ein einfaches Sustainpedal sowie eine Kurzanleitung. Das Reference Manual, also die ausführliche Bedienungsanleitung, bietet Roland auf seiner Website zum Download an.
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Anschlüsse des FP-E50
Das Roland FP-E50 bietet zwei Kopfhörer-Buchsen auf der Vorderseite, eingelassen in einer praktischen Aussparung. Dabei ist praktischerweise sowohl eine große als auch kleine Klinkenbuchse vorhanden. Weitere Anschlüsse liegen zudem auf der Rückseite des Gehäuses. Hier finden sich zwei USB-Buchsen zum Aufstecken eines Speichermediums sowie für die Verbindung mit einem Computer. Für den Audio-Ausgang stehen überdies zwei 6,3 mm Klinkenbuchsen zur Verfügung. Um externe Audio-Signale einzuspeisen, hat Roland außerdem einen Audio-Eingang als Miniklinke verbaut. Daneben bietet das FP-E50 aber auch einen Mikrofon-Eingang für dynamische Mikrofone – inkl. zugehörigem Gain-Regler, der sich gleich daneben befindet. Schließlich bietet die Rückseite noch zwei Buchsen für Haltepedale: neben einem regulären Sustainpedal kann das FP-E50 auch mit einer Dreifach-Pedaleinheit verwendet werden.
Roland FP-E50 Bedienoberfläche
Herzstück der Bedienoberfläche des Roland FP-E50 ist das mittig angebrachte, farbige LC-Display mit einer Auflösung von 160 × 160 Pixeln. Das Display ermöglicht dabei eine sehr genaue Anzeige der verschiedenen Parameter und bietet auch bei der Auswahl der Sounds eine gute Auflösung. Dies ist beispielsweise in der Listenansicht der Voices und Rhythmen sehr hilfreich. Fünf Fader dienen der Lautstärkeregelung: Neben der Gesamtlautstärke können zudem die einzelnen Signale wie Voices, Begleitautomatik, Song und Mikrofonsignal angepasst werden. Zahlreiche gummierte Taster auf der linken Seite des Displays steuern ebenfalls die Voices und die Begleitautomatik. Die kleineren schwarzen Pfeiltasten rechts vom Display dienen ferner zur Navigation durch die Menüs. Rechts außen auf dem Bedienfeld befindet sich außerdem noch die Steuerung für den Song-Modus, der unter anderem das Abspielen und Aufnehmen eigener Songs ermöglicht. Ein Druck auf die MicFX-Taste aktiviert zudem das Menü für den Vocal-Effektprozessor. Ganz rechts befindet sich schließlich der Ein-/Aus-Schalter.
Die Klangerzeugung des FP-E50
Gleich zwei Herzen schlagen in der Brust des Roland FP-E50. Neben der SuperNatural-Klangerzeugung für akustische und elektrische Pianos hat Roland hier ebenso die Zen-Core Engine implementiert. Letztere gehört, wie bereits erwähnt, zu den Features der Jupiter– und der Fantom-Serie: Synthesizer, Streicher und Orchesterinstrumente werden hier angeboten. Die Zen-Core Engine ist darüber hinaus erweiterbar – über verschiedene kostenpflichtige Upgrades in der Roland Cloud können so noch weitere Expansion Packs in das FP-E50 geladen werden.
Roland FP-E50: Interaktive Begleitautomatik
Über 100 Rhythmen stehen im Roland FP-E50 zur Verfügung. Nicht nur die klassischen Features wie verschiedene Variationen, Endings und Fill-Ins gehören zum Angebot der virtuellen Rhythmusgruppe. Der interaktive Modus reagiert zudem und passt die Begleitautomatik dem Ausdruck des Spielers an: Dynamik und Lautstärke ermöglichen dabei eine besonders individuelle Begleitung.
Mikrofon-Eingang mit Effektprozessor für gesangliche Zwecke
Das Roland FP-E50 geht mit seinen Features weit über die Funktionen ‘anderer’normaler’ Digitalpianos hinaus. So bietet das Piano u. a. auch einen Anschluss für dynamische Mikrofone, dessen Eingangsempfindlichkeit mithilfe eines Gain-Reglers auf der Rückseite geregelt wird. Dazu gesellen sich ferner noch viele praktische Effekte, die man beispielsweise aus professionellen Vokal-Prozessoren kennt. Pitchkorrektur, Auto Harmony, zahlreiche Vocal-Designer Effekte und auch eine Rauschunterdrückung gehören dazu. Sehr praktisch, wenn man sein Talent als Entertainer unter Beweis stellen möchte!
Lautsprecher und Audio-Recorder des Roland FP-E50
Das eingebaute Lautsprechersystem des Roland FP-E50 verfügt über zwei ovale Lautsprecher, die auf der Unterseite des Gehäuses angebracht sind und folglich nach unten abstrahlen. Trotz dieser Tatsache zeigte sich das Roland FP-E50 während des Tests mit einem insgesamt sehr vollen und räumlichen Klang, der überdies noch durchsetzungsfähig ist. Die verbauten Lautsprecher haben eine Größe von 12 cm und sind immerhin mit einer Leistung von 11 Watt pro Seite ausgestattet. Interessant ist zudem die eingebaute Record-Funktion, mit der sich im Handumdrehen Songs in CD-Qualität aufnehmen und abspeichern lassen. Mehr dazu im Praxisteil!
Die Bluetooth-Funktion im FP-E50
Roland hat das FP-E50 mit einer Bluetooth-Schnittstelle ausgestattet, über die nicht nur Audio-Daten, sondern auch MIDI übertragen wird. Das ist sehr praktisch, denn zum einen können Audio-Daten von einem Smartphone oder Tablet über das Digitalpiano wiedergegeben werden. Zum anderen bietet die kabellose Übertragung von MIDI-Daten den Komfort, dass man das Piano etwa mit einer DAW verbinden kann, um MIDI-Daten aufzuzeichnen, oder umgekehrt, über das FP-E50 wiederzugeben. Der Verbindungsaufbau erfolgt dabei ganz einfach: hält man den Menü-Taster gedrückt, schaltet das FP-E50 in den Bluetooth-Pairing-Modus.
Roland Apps
Roland bietet verschiedene Apps für die Verwendung mit dem FP-E50 und anderen hauseigenen Digitalpianos. Die Piano App und der Piano Partner 2 gehören zwar nicht dazu, da das FP-E50 laut Hersteller auf der Zen-Core Engine basiert. Dafür kann man aber die beiden Roland Apps Zenbeats und Zentracker nutzen. Zenbeats ist eine kostenlose Musikproduktions-App, die das Erstellen eigener Beats ermöglicht. Verschiedene Drum-Samples wie Klassiker à la 909 sind bereits darin enthalten. Daneben ermöglicht Zentracker hingegen das Aufnehmen von Audio-Spuren und ist sozusagen eine kompakte DAW fürs Smartphone oder Tablet. Die App erlaubt zudem unbegrenzte Audio-Spuren und ist nach dem Installieren mit über 200 Audio-Loops ausgestattet.
Tom Zob sagt:
#1 - 07.07.2023 um 10:13 Uhr
Vielen Dank für den aufschlussreichen Test. Erwähnen sollte man noch, dass das Gerät über ein Pitch- und Modulationsrad besitzt. Letzteres soll editierbar sein. Angeblich soll man es auch bei der Begleitautomatik einsetzen können, indem man damit nacheinander die einzelnen Begleitinstrumemte muten kann, so dass z.B nur bass und drums übrig bleiben. Wenn das stimmt, wäre das ein sehr interessantes Feature.