Praxis
Plug-and-play an etlichen Geräten
Wie schon beim kleinen Bruder sind die Lineeingänge auch beim Roland go:mixer pro auf zwei getrennte Monobuchsen aufgeteilt. Deshalb müssen die Ausgangssignale von Mediaplayern, Smartphones oder Tablets erst per Adapter gesplittet werden. Die Wahl dieser Eingangsbuchsen erscheint mir deshalb auch beim go:mixer pro als unpraktisch. Ein nettes Feature sind aber (wie schon beim go:mixer) die kleinen Dreieckspfeile, die bei der Beschriftung der Ein- und Ausgänge auf die Signalflussrichtung hinweisen. So wird auf den ersten Blick deutlich, ob es sich um einen Ein- oder um einen Ausgang handelt.
Zunächst mache ich einen Hardcoretest und schließe den go:mixer pro an ein nicht offiziell unterstütztes Android-Smartphone an, das noch dazu mit der älteren Android-Version 7.0 läuft. Um es kurz zu machen: Der go:mixer pro hat damit keine Probleme und ist nach dem Anschließen sofort einsatzbereit. Dass er keine zusätzlichen Batterien benötigt, solange ich nicht die Phantomspeisung einschalte, macht sich in der Praxis auch durch weniger Kabelwirrwarr bemerkbar. Die erforderliche Versorgungsspannung bezieht er via USB direkt vom Smartphone. Das macht die kleine Mixer/Interface-Kombination zu einem völlig unproblematischen Begleiter für unterwegs.
Mit einer Standard-App für Voice-Recording gibt es keinerlei Probleme. Die Kommunikation zwischen App und go:mixer pro funktioniert tadellos. Dasselbe gilt für die Roland-App „Camcorder für go:mixer“. Hier lässt sich mühelos ein Video samt Audio aufzeichnen. Die Synchronisation ist top, denn einen Versatz zwischen Bild und Ton kann ich nicht feststellen. Als nächstes steht der Test des Roland go:mixer pro an einem iOS-Gerät an. Am iPad Mini 4 nutze ich ihn zusammen mit einem USB-Netzteil. Auch das funktioniert reibungslos.
Selbst an einem PC kann ich den go:mixer pro per USB komplikationslos anschließen. Das Gerät wird im Geräte-Manager angezeigt, ein passender Treiber wird automatisch zugeordnet und Aufnahmen (beispielsweise mittels Audacity) sind kein Problem.
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Hausmannsklang mit Rauschanteilen
Roland bewerben den go:mixer pro mit dem Versprechen, dass er ein ultrasauberes Stereosignal ohne Hintergrundrauschen aufzeichnen kann. Bei der Aufnahme eines dynamischen Mikrofons trifft das auch zu. Bei vergleichsweise „lauten“ Kondensatormikros ist der go:mixer pro aber bereits beim Einpegeln mit seinem Latein am Ende. Denn die Peak-LED bezieht sich auf den Summenpegel am Ausgang des Geräts. Mit ihrer Position unmittelbar vor der A/D-Wandlung soll sie wohl digitales Clipping vermeiden helfen. Dadurch greifen aber sowohl das jeweilige Preamp-Poti als auch der Regler für die Ausgangslautstärke entscheidend ins Peak-LED-Geschehen ein. Das Einpegeln der einzelnen Kanäle muss dagegen nach Gehör stattfinden. Die Peak-LED ist dabei keine große Hilfe. Das ist schade. Die vorliegende Audiotestdatei des Kondensatormikrofons enthält daher große Rauschanteile. Da das Signal bei höherer Aussteuerung stets verzerrte, habe ich den Pegel weiter und weiter abgesenkt, bis kaum noch Verzerrungen hörbar wurden. Daraufhin musste ich das aufgezeichnete Signal jedoch nachträglich um 19 dBFS verstärken, um es auf Arbeitspegel zu bringen. In diesem Schritt wurde dementsprechend auch das Eigenrauschen der Preamps deutlich zutage gefördert.