Die Presetliste ist schier unendlich und bei den Hunderten von Sounds macht es richtig Spaß, sich durch die Klänge zu arbeiten. Natürlich können im Rahmen dieses Tests nicht alle Möglichkeiten gezeigt werden, aber ich habe einige meiner Meinung nach repräsentative Klänge herausgepickt, mit denen die Bandbreite der Presets aufgezeigt werden soll. Los geht’s!
Das Tracking des GK-3 Pickups ist beeindruckend. Sämtliche Spielweisen werden mit sehr niedriger Latenz wiedergegeben und ermöglichen so eine flüssige Performance. Natürlich sollte man sein Spiel an das ausgewählte Preset anpassen – auf einem Klavier gibt es bekanntlich keine Bendings. Aber wem‘s gefällt – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Gerade die flächigen Sounds gefallen mir ausgesprochen gut, die angebotenen Klänge sind sehr inspirierend und machen Spaß, da sie sehr dicht klingen und teilweise auch morphen, sprich, von einem in den anderen Sound übergehen. Ich habe bei einigen Demos das Expression-Pedal verwendet und so einen fließenden Übergang von einer Klangwelt in die andere realisiert. Es ist aber auch durchaus möglich, zum Beispiel im hinteren Regelbereich eine sechssaitige Nylon- und in der vorderen Position eine zwölfsaitige Stahlsaitengitarre zu programmieren und nach Belieben zwischen den beiden zu pendeln. Allerdings sollte man peinlichst genau auf sein Tuning achten, da der GR-55 sonst Artefakte generiert. Auch ist ein sauberes Spiel vonnöten, weil ansonsten Fehlinformationen weitergeleitet werden, die zu unpassenden Noten führen.
Von den Zerrsounds sollte man generell nicht zu viel erwarten. Für mein Empfinden haben sie relativ wenig mit echten Amps gemeinsam. Auf der anderen Seite benötigt man hin und wieder aber eben genau diese synthetisch klingenden Gitarrensounds, und die liefert der GR-55 definitiv.