Einer der ersten Boutique-Synthesizer war der Juno-106-basierte JU-06. Der Neue hat mehr Funktionen, einen Geheimschalter und ein anderes Layout. Man verzichtet auf die Ribbons und bringt eine leicht zugängliche Arpeggiator-Sektion und den Sequencer mit.
Die Klangerzeugung des Roland JU-06A ist eine vierstimmige Nachempfindung des Juno-106, die nun auch auf Juno-60 umgeschaltet werden kann. Der klingt bekanntlich schöner, weniger steril und „fetter“als das bisherige Vorbild Juno-106. Dazu reicht es, den neuen Juno-Schalter umzulegen. Leicht zu erreichen ist der Chorus und neu ist ein Delay. Die Taster sind nicht mehr beleuchtet und sind als 16er-Reihe organisiert, sodass sie zur Step-Eingabe für den Sequencer geeignet sind. Dessen Bedienelemente finden sich neu und links unten mitsamt Note/Gate-Schalter für Längen- und Tonhöhen-Eingabe.
Roland JU-06A – jetzt auch mit Juno-60
Außerdem findet man endlich einen Clock-In-Anschuss an der Front, um den Sequencer und Arpeggiator zu takten. Dieser ist sehr wichtig und wurde erst mit der zweiten Serie erstmals verbaut. Neu ist auch ein weiteres Ziel für die Modulation der Pulsbreitenmodulation. Der Arpeggiator hat Range- und Richtungs-Schieber und On/Off-Taster mit Tempo unabhängig vom LFO und kann damit sofort und intuitiv benutzt werden. Das fehlte dem JU-06 komplett. Ebenso wesentlich zugänglicher sind Hold und die Chord-Memory-Funktion, die für den Juno eine große Aufwertung darstellen.
Diese Aufwertung muss einem 399 € wert sein, was in etwa den Preisen der anderen Boutique-Synths entspricht. Die kleine optionale 2-Oktaven-Tastatur K-25 ist etwas fummelig und scheint unverändert, aber anschlagdynamisch. Die Bedienung und Funktionalität ist jedoch um viele wichtige Punkte erweitert worden und als beliebtester Boutique-Synth dürfte er die Gemeinde freuen, die noch keinen haben und die anderen?
Wie bisherige Rolands haben alle Boutique-Synths keine generischen Class-Compliant-Treiber an Bord. Dadurch bekommen sämtliche USB-Funktionen nach Updates und Veränderungen in den gängigen Betriebssystemen faktisch ein Todesdatum vordefiniert. Man sollte hier unbedingt einen solchen Modus mit einbauen, denn sonst muss man Clock-In und MIDI benutzen und USB hätte seine Möglichkeiten dann verwirkt.
Für dich ausgesucht
- Roland Juno-60 – Legendärer Software Synth jetzt in der Roland Cloud
- Soundforce SFC-60: „Gekommen um die Junos zu knechten“
- Die 7 (+Eins) besten mobilen und kompakten Synthesizer mit Tastatur
- Die besten batteriebetriebenen Synthesizer: Jammen ohne Steckdose
- Autechre und ihre Synthesizer – die typische Hardware der Band
Weitere Informationen
Rolands Website bietet früher oder später vermutlich sämtliche Neuerungen, denn der JU-06A ist eine von 7 Neuerscheinungen. Im September 2019 soll er lieferbar sein.