Details
Die Familienzugehörigkeit ist dem Leichtgewicht auf den ersten Blick anzusehen. Die Parallelen zum Design des Juno-G und Juno-Stage sind augenscheinlich. So sind die schwarze Grundfarbe und die rot und blau abgegrenzten Bediensektionen altbekannte Juno-Schule. Unterschiede gibt es im Layout der Taster, Fader und des Displays.
Auf der linken Seite wurde der versenkte USB-Anschluss samt (abschließbarer(!!!)) Klappe vom Juno-Stage übernommen. Rechts daneben findet man den D-Beam-Controller sowie Volumen- und Mikrofonvolumenpoti. Die Bediensektion mit der Bezeichnung „Keyboard“ umfasst Taster für Split-, Dual und Super-Layer-Modus. Dazu kommen Arpeggiator, Chord Memory, V-Link Funktion und Transposeschalter.
In der Mitte des Bedienpanels wartet das dreizeilige Display, das wesentlich kleiner als beim Stage-Modell ausfällt. Ein großer Drehregler dient dem Einstellen der Parameterwerte. Dreh- und Angelpunkt der Bedienung des Juno-Di sind die Taster unterhalb des Displays. Diese lassen sich zum Anwählen der Instrumentengruppen und -per Shift-Taste- auch als numerische Zifferntasten nutzen.
Rechts des Displays liegt, neben weiteren Cursor und Eingabetastern, das Bedienfeld des Song-Players. Fünf Drehpotis, für Attack und Release (vom Amp), Cutoff und Resonance (vom Filter) sowie Reverblautstärke runden das Angebot der Bedienoberfläche ab.
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Die 61 Tasten sind ungewichtet und anschlagsdynamisch. Links neben der Tastatur warten ein Joystick für Pitchbend und andere Modulationen auf ihren Einsatz.
Rückseitig bietet der Juno diverse Anschlüsse. Hier tummeln sich die üblichen Verdächtigen Stereo-Out, Mikrofon-In, Aux-In (Miniklinke) und MIDI In/Out Hold-Pedal, sowie ein USB-Anschluss und der Port für einen Kopfhörer. Auf der Unterseite parkt ein Batteriefach für acht AA-Batterien
Der Juno hat stolze 1338 Sounds unter der Haube, die in zehn Kategorien aufgeteilt sind (Piano, Keyboard/Organ, Guitar/Bass, Orchestra, World, Brass, Vocal/Pad und Synthie). Über die großen Tasten unterhalb des Displays lassen sich diese bequem erreichen. Der ausreichend stark gerasterte Drehregler dient dem Durchskippen der Sounds. Die einzelnen Patches, wie die Sounds bei Roland traditionellerweise genannt werden, lassen sich nicht überschreiben. Für editierte Klänge stehen 127 User-Speicherplätze bereit. Das ist in Anbetracht der potenziellen Einsatzgebiete des Synthies, wie etwa als Unterrichtsgerät oder Zweitgerät für Brot-und-Butter-Sounds, vermutlich ausreichend. Leider gibt es keine Favouriten-Liste, wie etwa beim Juno-Stage. Man kann einzig einen Lieblingssound pro Intrumentenkategorie festlegen und per Knopfdruck aufrufen. Da auch sonst keinerlei Listen im Display angezeigt werden, ist das Suchen von Sounds ein wenig unübersichtlich und mühsam.
Die Editierungsmöglichkeiten der einzelnen Sounds sind via Bedienpanel des Synthies begrenzt. So ist ein Zugriff im Prinzip nur auf das Portamento-Verhalten und das des Pitch-Bend-Rads möglich. Ganz anders sieht es bei den Sounds aus. Dank des mitgelieferten Software-Editors liegt der Patient in dieser Hinsicht quasi operationsfertig vor einem und es kann Einfluss auf alle vier Tones (die gemeinsam ein Patch bilden) genommen werden. Im Detail lassen sich so Filtereinstellungen, Ampverhalten, Einstellung der beiden LFOs etc. bequem per Maus regeln. Klangchirurgen kommen hier also durchaus auf ihre Kosten. Und auch die vermissten Patchlisten bieten im Software-Editor endlich viel Übersicht.
Auf die Effekte lässt sich nicht nur über die Software, sondern auch über den Synthie selbst zugreifen. Jeder Patch kann mit drei Effekten versehen werden. Als feste Größen stehen einem dabei sehr gut klingende Chorus- und Reverb-Effekte zur Verfügung. Der dritte Platz ist aus 79 Multieffekten frei wählbar. Delay, Phaser, Rotary, Guitar Amp Simulation – die Auswahl ist groß und qualitativ hochwertig.
Im sogenannten Performance-Modus lassen sich die einzelnen Patches auch miteinander verbinden. Man findet hier die Varianten Split (zwei Sounds nebeneinander), Dual (zwei Sounds übereinander) und Super-Layer. Letzterer bietet als Erweiterung des Juno-D LE die Möglichkeit, 16 Sounds übereinander und nebeneinanderzulegen, so wie man es von den anderen Junos (und auch anderen Synthies) kennt. An Effekten stehen hier drei Multieffekte, sowie Chorus und Hall zur Verfügung. Mit diesem „ausgewachsenen“ Performance-Modus wird der Juno-Di endgültig interessant fürs Livegeschäft. Ein Großteil der Bedienung ist allerdings auch hier nur über den Software-Editor möglich.
Eines der Highlights des Juno-Di ist der Songplayer. Dieser lässt sich auf zwei verschiedene Arten nutzen. Zum Einen kann er interne Rhythmus-Pattern abspielen, zum Anderen hat man von hier aus Zugriff auf einen angeschlossenen USB-Stick. So können Files im MIDI- wie im Audio-Format (mp3/wav/aiff) ausgelesen werden. Ähnlich der Bedienung eines CD-Players hat man durch die Transporttaster bequemen Zugriff auf die Songs, die sich auf dem USB-Stick befinden. Mithilfe des Software-Editors lässt sich sogar eine Playlist erstellen. Eine wunderbare Möglichkeit für Playalongs – sowohl zum Üben als auch zum Performen.
Die internen Rhythmus-Pattern bieten einem gängige Grooves – bekannt aus Funk und Fernsehen – die sich, laut Bedienungsanleitung, nutzen lassen, wenn der „Drummer mal keine Zeit für die Proben hat”. Diese Einschätzung teile auch ich: Die Patterns sind eher etwas für den Proberaum als für die große Bühne.
Ein sehr nützliches, in dieser Preisklasse aber leider seltenes Feature, ist die Tap-Tempo-Funktion, die sich auf laufende Rhythmus-Patterns, MIDI-Playbacks, das Delay und den Arpeggiator anwenden lässt. Letzterer bietet 128 verschiedene Phrasen, die zusätzlich variiert werden können. Einstellbar sind etwa Grid, Oktav-Range oder die Länge der einzelnen Noten.
Die Chord Memory Funktion erlaubt es, mit nur einem Tastendruck ganze Akkorde zu erzeugen, die in Kategorien wie Pop, Pop Minor oder Jazz geordnet sind. Eine für meine Begriffe etwas seltsame Funktion.
Duncan sagt:
#1 - 07.04.2022 um 17:40 Uhr
Wo seh ich denn bei euch wann der Test gepostet wurde?! Das is doch ein wichtiger Datenpunkt, wenn man Geräte vergleichen will. Eigentlich is das ne wichtige Info für jede Art von Veröffentlichung.
Michael Geisel sagt:
#1.1 - 10.04.2022 um 10:35 Uhr
Hallo Duncan, um zu sehen, wann der Test veröffentlicht wurde, einfach diesen Schritten folgen: 1. In die Lupe den Begriff "roland juno di" eingeben 2. Im neuen Fenster wird der Test (neben anderen Roland-Artikeln) nebst Datum angezeigt. Die Test-Veröffentlichung war am 02.09.2010. Ich hoffe, das hilft dir weiter. Viele Grüße, die Redaktion
Antwort auf #1 von Duncan
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