Details
Außen
Im Prinzip ist der Juno-Stage auf den ersten Blick ein Klon des Juno-G – wegen seiner 76 statt 61 Tasten nur ein wenig in die Breite gegangen. Die Oberfläche des Bühnen-Juno ist aus gebürstetem, schwarzem Aluminium und macht einen sehr stabilen und eleganten Eindruck. Die einzelnen Bedien-felder sind klar voneinander abgegrenzt und wie gewohnt farblich im Retro-Schick beschriftet. Die Tastatur ist ungewichtet, aber mit Aftertouch ausgestattet und fühlt sich recht griffig an. Doch nebenbei: Meiner Ansicht nach hätte eine gewichtete Stagepiano-Tastatur besser ins Konzept gepasst.
Links neben der Tastatur liegen Pitchstick und zwei frei belegbare Switch-Taster. Oberhalb dieser befindet sich ein Anschluss für einen USB-Stick, von dem man Playbacks in den Formaten mp3, wav, aif, smf und MIDI abspielen kann. Die eingelassene Klappe zur Aufbewahrung des Sticks ist enorm praktisch und für mich die Definition des Wortes “Mitgedacht”. Es folgen das Volumen-Poti, der D-Beam Controller und ein Volumen-Regler für den Mikrofon-Eingang. Daneben befinden sich die Taster zur Mode-Auswahl, inklusive einer großen „Piano Mode“-Taste, für den Fall, dass mal ganz schnell ein Klavier-Sound her muss. Die Sektion mit der Überschrift „Keyboard“ beherbergt unter anderem Taster für den Split- und Dual-Modus, die V-Link Funktion zur Steuerung von kompatiblen Videogeräten und die Transpose-Taster. Um das mittige Display herum gruppieren sich die größeren Anwahltaster für die verschiedenen Instrumentenkategorien. Parallel können diese auch zur Eingabe von Nummern genutzt werden. Das grafische Display fällt wesentlich größer und kontrastreicher aus als beim Juno-G. Zusätzlich gibt es noch eine rote LED-Anzeige, die unmissverständlich Auskunft über die gerade ausgewählte Preset-Nummer gibt – praktisch für die schlecht beleuchtete Bühne. Ähnlich wie bei einem Handy für Senioren ist hier also alles auf einfache Erkennbarkeit und leichte Bedienung ausgelegt. Hat man bei Roland da etwa eine neue Zielgruppe vor Augen? Ist der Juno-Stage in Wirklichkeit ein “Juno-Age”? Spaß beiseite und weiter im Text.
Rechts vom Display befinden sich das Value-Rad und die Cursor-Tasten. Es folgen die Taster-Sektion des Song-Players und zu guter Letzt sieben Dreh-Potis für einen rudimen-tären Direktzugriff auf Envelope, EQ und Filter. Auf der Rückseite wartet ebenfalls Praktisches: Ein Stereo-, Kopfhörer- und Click-Ausgang, USB-Anschluss, Mic-Eingang (XLR/Klinke), drei Pedalan-schlüsse für Sustain, Control und Patch Select, sowie MIDI In/Out.
Innen-Architektur
Die Sounderzeugung und das Preset-Angebot des Juno-Stage ist, wenig überraschend, identisch mit dem des Juno-G. Auch hier heißen die drei großen Säulen des Betriebssystem Patches, Performances und Songs. Schauen wir sie uns jetzt einmal der Reihe nach an.
Ein Klang, bei Roland typischerweise Patch genannt, besteht aus vier Tones. Ein Tone wiederum setzt sich aus ein bis zwei PCM-Waveforms zusammen. Wenn eine Taste bereits bis zu acht Stimmen, sprich Waveforms, verbrauchen kann, wird klar, wofür die umfangreich erscheinende 128-stimmige Polyphonie gebraucht wird. Bereits in dieses vorgeburtliche Stadium der Sounds lässt sich natürlich eingreifen. So ist die Strukturierung und das Verhalten der Tones zueinander, an welcher Stelle beispielsweise ein Filter ansetzen soll, frei wählbar. Zur Klangbearbeitung bzw. Erschaffung stehen einem Amp und Filter, zwei LFOs und natürlich Effekte zur Seite. Im Patch-Modus hat man zusätzlich einen Multieffekt (auszuwählen aus 79 diversen Effekten), Chorus und Hall zur Verfügung. Die einzelnen Effekte sind übrigens mit kleinen Bildern im Display illustriert, was deren Wirkungsweise sehr schön veranschaulicht.
Insgesamt findet man im Juno-Stage 1027 Preset-Sounds und 32 Drumkits, deren Organisation vor-bildlich und ideal auf Live-Bedürfnisse zugeschnitten ist. Die Einteilung in Instrumentenkategorien und die Darstellung der Klänge in Listenform gehören zum Standard der allermeisten Workstations, wirklich praktisch ist hier allerdings die Favoriten-Soundbank, in der sich häufig benutzte Presets, aber auch Performances und Songs abspeichern lassen. Im Live-Einsatz kann man diese dann einfach durchklicken. Praktischerweise ist das sogar mit einem Fußschalter möglich. Leider reißt jedoch der Sound beim Umschalten der Patches ab, auf die schöne Funktion „Patch Remain“, die zB. die Roland Fantom Reihe besitzt, muss man hier verzichten. Da hilft ein Sustainpedal dann auch nicht.
Via Split- oder Dual-Taste lässt sich eine einfache Doppelbelegung der Tastatur herstellen. Das optisch ebenfalls gesplittete Display sorgt auch hier für eine übersichtliche Bedienung. Man befindet sich jetzt übrigens im Performance-Modus, wo sich auch noch aufwendigere Tastaturbelegungen realisieren lassen. Insgesamt kann man bis zu 16 Sounds miteinander kombinieren. Und auch hier überzeugen die einfache Menu-Führung und das große Display. Noch bequemer wird es natürlich mit der mitgelieferten Editorsoftware. Damit lassen sich bequem Patches und Performances nach eigenen Vorstellungen erstellen. Die Bedienoberfläche ist mit virtuellen Schiebereglern gespickt, so dass geradezu analoges Direktzugriffs-Feeling aufkommt. So kann man also schön übersichtlich seine Sounds und Tastaturbelegungen am Rechner erstellen und anschließend auf den Juno-Stage übertragen.
Song Player
Der Song-Player ist schließlich die große Neuerung gegenüber dem Juno-G und DAS praktische Live-Tool für alle, die häufig Playbacks einsetzen. Einfach einen USB-Stick mit MIDI- oder Audio-Dateien anschließen, und der Juno zeigt die abspielbereiten Files im Display an. Der Rest funktioniert wie beim Kassetten-Recorder. Ebenfalls möglich ist der Anschluss eines MP3-Players über einenAudio-Eingang (Mini-Klinke) an der Oberseite des Geräts. Mit Hilfe derCenter Cancel-Funktion kann nun die Melodie vom Playbackherausgefiltert werden. Die Funktion reduziert einfach alle Signale,die im Stereobild in der Mitte liegen, und filtert damit neben derMelodiestimme auch gewünschte Elemente, quasi als Kollateralschäden,heraus. Das Ergebnis klingt in etwa so fragwürdig wie bei einerParty-Karaokemaschine. Hingegen wird bei MIDI-Files gezielt derMelodiekanal stummgeschaltet. Abgesehen von MIDI- oder Audio-Materialliefert der Song-Player auch 256 Drumloops in verschiedenenBrot-und-Butter-Varianten und Genres. Wer will, kann sich natürlichauch seine eigenen Loops bauen. Schade allerdings, dass dem Song-Playerdie Sampling-Funktion weichen musste, mit der der Juno-G ausgestattet ist.
Song Player
Der Song-Player ist schließlich die große Neuerung gegenüber dem Juno-G und DAS praktische Live-Tool für alle, die häufig Playbacks einsetzen. Einfach einen USB-Stick mit MIDI- oder Audio-Dateien anschließen, und der Juno zeigt die abspielbereiten Files im Display an. Der Rest funktioniert wie beim Kassetten-Recorder. Ebenfalls möglich ist der Anschluss eines MP3-Players über einenAudio-Eingang (Mini-Klinke) an der Oberseite des Geräts. Mit Hilfe derCenter Cancel-Funktion kann nun die Melodie vom Playbackherausgefiltert werden. Die Funktion reduziert einfach alle Signale,die im Stereobild in der Mitte liegen, und filtert damit neben derMelodiestimme auch gewünschte Elemente, quasi als Kollateralschäden,heraus. Das Ergebnis klingt in etwa so fragwürdig wie bei einerParty-Karaokemaschine. Hingegen wird bei MIDI-Files gezielt derMelodiekanal stummgeschaltet. Abgesehen von MIDI- oder Audio-Materialliefert der Song-Player auch 256 Drumloops in verschiedenenBrot-und-Butter-Varianten und Genres. Wer will, kann sich natürlichauch seine eigenen Loops bauen. Schade allerdings, dass dem Song-Playerdie Sampling-Funktion weichen musste, mit der der Juno-G ausgestattet ist.
Arpeggiator, Mikrofon Eingang, Vocoder
Mit an Bord des Juno-Stage sind ein Arpeggiator mit 128 Patterns und eine Chord Memory-Funktion, die es ermöglicht, mit nur einem Finger komplizierte (und einfache) Akkordcluster zu spielen. Außer-dem zu erwähnen ist der Mikrofon-Eingang als XLR/Klinke-Kombi mit Phantompower und regelba-rem Hallanteil. Für singende Keyboarder höchstinteressant! In diesem Zusammenhang sei noch der Vocoder-Effekt genannt, der für meine Ohren aber nur mäßig klingt.