Praxis
Roland Juno-X: So authentisch klingen analoge Sounds
Der wesentliche Part dieses Roland-Synthesizers ist die Emulation der originalen Juno-Modelle aus den 80er Jahren sowie das neue Model Juno-X. Kurz gesagt: Alle Parameter sind schnell zur Hand und der Sound ist fantastisch. Der Juno-X klingt einfach warm, fett und lebendig. Zur Demonstration des Juno-X-Models verändern wir einerseits die Schwebung des Super Saw-Oszillators, und variieren obendrein den Pegel für Noise und Suboszillator. Wie rund und schlüssig dies alles klingt, vermittelt das erste Audio-Demo.
Anschließend vergleichen wir das Tiefpass-Filter: Der Roland Juno-X emuliert drei Filtereigenschaften: R, M und S. Damit sind folglich Roland, Moog und Sequential gemeint. Welche Charakteristik man auch wählt, der Juno-X klingt bei dieser Phrase kernig, druckvoll und präsent. Im dritten Klangbeispiel stellen wir den bei einem Roland Juno unverzichtbaren Chorus-Effekt unter Beweis. Und, der Juno-X bietet neben den beiden klassischen Typen aber auch noch eine neue Variante.
Factory Sounds Juno-X
Die Factory Scenes sind zwar ordentlich programmiert, rücken aber vor allem die Juno-Modelle und TR-Drum Machines gekonnt in Szene. Unauffällige Szenenwechsel sind möglich, denn die Klänge reißen nicht abrupt ab. Schaut man dem Synthesizer unter die Haube, trifft man bei den einzelnen Models jeweils auf viele gute Presets für den Brot-und-Butter-Bedarf. Zusammen mit Zen-Core kommt man sogar weit über 4.000 Preset Tones. Der Roland Juno-X kann aber eigentlich noch viel mehr. Was bei den Scenes leider nicht großartig zum Tragen kommt: Einsatz von Step-Sequencer und Vocoder oder auch Standardklänge wie Flügel, E-Pianos, Guitar und so weiter. Letztere spielen beim Juno-X qualitativ aber auch nicht in der ersten Liga. Mehrere live-eingespielte Audio-Demos zeigen schließlich, wie der Roland Juno-X ab Werk klingt – sie demonstrieren vor allem das I-Arpeggio-System bei mehreren Parts.
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Bedienung am Panel und per Editor
Wer sich einen Synthesizer wie den Juno-X kauft, möchte ohnehin eigene Sounds kreieren. Positiv betrachtet: Single-Patches oder einfache Dual/Split-Kreationen lassen sich relativ einfach über das Panel des Juno-X erstellen, denn hier ist man kaum aufs Display angewiesen. Wer aber umfangreiche Szenen mit allen fünf Parts erarbeiten möchte, benötigt schon Geduld und Konzentration. Hier nimmt man am besten den Juno-X Editor, arbeitet sich intensiv ein und nimmt Einschränkungen hin. Zumindest die Mac-Version (Mac OS 10.15) klebt auf einer Stelle des Bildschirms und lässt sich nicht beliebig skalieren. Kurz gesagt: Die Bedienung des Roland Juno-X zeigt sich im Test durchwachsen. Manche Doppelbelegungen von Tasten und das kleinere Display muss man demzufolge akzeptieren. Nicht alles läuft schnell und direkt. Hierzu ein kleines Beispiel: Die von Roland angebotenen Bonus-Sounds müssen von der Roland Cloud heruntergeladen, auf einem USB-Medium kopiert und anschließend im Juno-X importiert werden – umständlich.
Roland Juno-X – das sind die Alternativen
Wer sich für den Juno-X interessiert, muss klassische Synthesizer und speziell den Roland-Sound mögen, was übrigens leichtfällt. Insofern kommen als Alternative hauptsächlich die Hardware-Produkte des japanischen Konzerns infrage. Konkret sind es der große Jupiter-X und das System-8 von Roland. Der Juno-X definiert finanziell die goldene Mitte, das System-8 ist konzeptionell ein wenig anders als der Juno/Jupiter-X. Konkrete Angaben finden sich im tabellarischen Vergleich. Dabei sind auch Abmessungen und Gewicht durchaus entscheidende Kaufkriterien. Falls es ausschließlich um den Juno-Sound für die DAW-basierte Musikproduktion geht, könnte man einfach die Roland Cloud abonnieren. Wer flexible Samples oder mehrere Syntheseformen haben und Synths mit guten akustischen Instrumenten wie Pianos oder Streicher kombinieren möchte, ist mit anderen Performance-Synthesizer besser beraten: Der Clavia Nord Wave 2 ist sicherlich ein guter Tipp.
Features | Roland Juno-X | Roland Jupiter-X | Roland System-8 |
---|---|---|---|
Klangerzeugung | ZEN-Core + Model: Juno-60, Juno-106 und Juno-X | ZEN-CORE + Model: JP-8, Juno-106 und SH-101 | Model: Lizenz für JP-8, Juno-106 und JX-3P, bis zu drei Plug Out-Synths |
Speicherplätze | 256 Scenes | 256 Scenes | 64 Performances |
Effekte | EQ, Overdrive und Multieffekt (90 Typen) pro Part | EQ, Overdrive und Multieffekt (90 Typen) pro Part | je nach Plug Out-Synth |
Tastatur | 61 Tasten, Aftertouch | 61 Tasten, Aftertouch | 49 Tasten |
Abmessungen und Gewicht | 107,2 x 33,3 x 11,8 cm 11,6 kg | 109,0 x44,7 x 11,9 cm 16,9 kg | 88,1 x 36,4 x 10,9 cm 5,9 kg |
CV/Gate-Ausgänge | nein | nein | ja |
Display | Grafik-Display (128×64 Pixel) | Grafik-Display (128×64 Pixel) | LCD (16 Zeichen) |
Software | Gratis Editor | Gratis Editor | — |
Preis | 1.999 EUR | 2.499 EUR | 1.519 EUR |
Bewertung im Test | 4,5 | 4,5 | — |
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