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Roland Jupiter-80 Test

PRAXIS
SuperNATURAL Acoustic Tones
Die 117 SuperNATURAL Acoustic Tones des Jupiter-80 basieren auf der gleichen Sampling-Technologie, die auch in vielen anderen aktuellen Roland-Instrumenten – u.a. zahlreichen Digitalpianos – zum Einsatz kommt und decken eine große Bandbreite von akustischen Instrumenten ab. Neben verschiedenen Flügeln und E-Pianos sind hier vor allem Streicher, Bläser, Bässe und Gitarren zu finden. Die meisten dieser Tones bieten regelbare, instrumentenspezifische Nuancen (z.B. Saitenresonanzen) und/oder verschiedene Variationen des Sounds – so gibt es zum Beispiel bei den Streicherklängen neben den einfachen Sustain-Samples auch Pizzicato- und Tremolo-Spielweisen. Für die Umschaltung der Spielweisen empfehlen sich die programmierbaren Taster neben dem Pitch-Stick.

Die verschiedenen Flügelsounds sind allesamt sehr hochwertig und können es durchaus mit aktuellen Digitalpianos aufnehmen. Sie kommen mit einigen regelbaren Parametern, wie z.B. Hammergeräusche und Saitenresonanzen. Das Angebot reicht von eher dezenten, warmen Pianos bis hin zu aggressiven Rock-Klavieren.

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Jupiter-80 Grand Piano

Die E-Pianos sind ebenfalls gut, wenn auch nicht ganz so facettenreich wie die Flügel. Mit den Emulationen, wie man sie in darauf spezialisierten Instrumenten wie etwa dem Korg SV-1 findet, können sie nicht ganz mithalten. Trotzdem sind die angebotenen Sounds mit ihrer Ausdruckskraft und ihrem Detailreichtum ein großer Fortschritt gegenüber den statischen Klängen, die uns noch vor einigen Jahren in Highend-Workstations als E-Piano vorgesetzt wurden.

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Jupiter-80 Suitcase Jupiter-80 Psycho EP
JUPI80_OrganDisp

Eine Besonderheit stellt der Tonewheel-Orgelsound dar, der sich über ein virtuelles Drawbar-Set im Display regeln lässt. Leider taugt die Bedienung über den Touchscreen nicht für ein erfüllendes Orgelspiel, da man sich zu den Drawbars erst auf die Edit-Seite durchklicken muss und sich immer nur ein Zugriegel gleichzeitig bewegen lässt. Anders als die anderen Tones kann die Tonewheel-Orgel in einem Live-Set nur einmal eingesetzt werden, sodass auch der naheliegende Workaround, zwei verschiedene Drawbar-Einstellungen mit der Tone-Blender-Funktion zu überblenden, ausscheidet. Nur auf der Registrierungs-Ebene ist es möglich, durch Belegung der Upper- und Lower-Parts mit verschiedenen Tonewheel-Sounds eine Überblendung zu erreichen. Einige entsprechende Presets sind vorhanden.
Neben den virtuellen Zugriegeln verfügt der Tone über die Hammond-typische Percussion. Obwohl damit zumindest softwareseitig eigentlich alles da ist, was man braucht, will der Funke nicht so recht überspringen. Das mag an der Kombination aus etwas zu sauberem Sound, orgel-untypischer Tastatur, fehlenden Drawbars und einem für meinen Geschmack zu sterilen Leslie-Effekt liegen. Für Gelegenheits-Organisten wie den typischen Coverband-Keyboarder dürfte der Sound aber allemal reichen.

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Jupiter-80 Zugriegel 1-4 Jupiter-80 Full Drawbars Jupiter-80 16+1

Die Streicher-Klänge aus der SuperNATURAL-Acoustic-Abteilung bringen einen Detailreichtum mit, den man sonst eher aus teuren Sample-Libraries kennt. Allerdings verhält sich auch die Spielbarkeit ähnlich wie bei den Library-Platzhirschen: Es erfordert viel Fingerspitzengefühl und eine genaue Beschäftigung mit den Controllern, um alle möglichen Nuancen in Echtzeit abrufen zu können. Hier hört ihr ein Solo-Cello und einen String-Ensemble-Klang:

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Jupiter-80 Solo Cello Jupiter-80 String Ensemble

Zum Abschluss der Natural-Abteilung noch ein Beispiel aus dem Bläser-Bereich und ein akustischer Bass. Auch hier ist der Grundsound eine positive Überraschung, aber es braucht viel Gefühl, um das Maximum aus den Klängen herauszuholen. Die Sounds reagieren sehr sensibel auf Anschlagstärke und die verschiedenen Controller, sodass man ein wenig üben muss, um die volle Kontrolle zu erlangen. Wenn man sie im Griff hat, gehören die Klänge zu den Besten, die man derzeit in einem Keyboard bekommen kann.

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Jupiter-80 Alt Sax Jupiter-80 Acoustic Bass

SuperNATURAL Synth Tones
Das zweite Standbein der Klangerzeugung des Jupiter-80 sind die SuperNATURAL Synth Tones. Die Bezeichnung ist vielleicht etwas irreführend, da diese Tones dank der PCM-Wellenformen durchaus nicht nur Synth-Sounds, sondern etwa auch Strings oder E-Pianos hervorbringen können. In erster Linie sind sie aber für die synthetische Abteilung zuständig.

Ein Synth Tone setzt sich aus bis zu drei „Partials“ zusammen. Ein Partial wiederum besteht aus einem Oszillator, einem Multimode-Filter und einer Amp-Sektion. Die dazugehörigen Hüllkurven sind natürlich ebenfalls dabei: Während die Filter- und Amp-Envelopes klassische ADSR-Hüllkurven sind, verfügt der Pitch EG nur über Attack und Decay. Auf einer gesonderten Display-Seite stehen für jedes Partial außerdem zwei LFOs zur Verfügung.
Die Oszillatoren verfügen über die Wellenformen Sägezahn, Rechteck, Pulswelle (regelbar), Dreieck, Sinus und „Super Saw“. Auch als Rauschgenerator lassen sie sich einsetzen. Außerdem können die Oszillatoren wie bereits erwähnt eine von 363 PCM-Wellenformen liefern, was sie enorm flexibel macht. Einen Ringmodulator gibt es ebenfalls. In der Filtersektion arbeitet ein resonanzfähiges Multimode-Filter (Tiefpass, Hochpass, Bandpass und Roland’s bekannter PKG-Filtertyp) mit umschaltbarer Flankensteilheit (12 oder 24 dB/Oct).

Synth Tone Edit Display
Es ist nicht möglich die Schieberegler am unteren Bildschirmrand ganz herunter zu ziehen

Die SuperNATURAL Synth Tones können mit den Standard-Wellenformen sehr vielseitige Synth-Sounds hervorbringen:

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Jupiter-80 Lead 1 Jupiter-80 Lead 2 Jupiter-80 Synth Bass 1 Jupiter-80 Synth Bass 2 Jupiter-80 Pad 1 Jupiter-80 Pad 2

Besonders glänzen sie jedoch bei synthetischen Strings, aber das konnte Roland schon immer gut.

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Jupiter-80 Synth Strings 1 Jupiter-80 Synth Strings 2

Auch die PCM-basierten Sounds sind eine Bereicherung und sollten nicht unterschätzt werden. Sie lassen sich zum Beispiel auch sehr gut in Kombination mit den SuperNATURAL Acoustic Tones einsetzen.

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Jupiter-80 PCM E-Piano Jupiter-80 PCM Strings

Schicht für Schicht
Ein zentraler Bestandteil der Philosophie des Jupiter-80 ist das Layern von Tones in einem Live-Set. Dabei lassen sich die Tones nicht nur übereinanderlegen, sondern auch auf vielseitige Arten überblenden. Die ToneBlender-Funktion ist nicht auf die Lautstärke beschränkt, sie kann auch Einfluss auf verschiedene Klangparameter nehmen und ermöglicht damit vielschichtige Morphing-Sounds. Die daraus resultierenden Klanggebilde können bisweilen spannend und inspirierend sein.

Tone Blender Display
Tone Blender Display

Soweit, so gut. Unterm Strich geht das Schicht-Konzept des Jupiter-80 in meinen Augen aber dennoch nicht so ganz auf. Schon ein einzelner Tone ist ein spielbarer Sound, und wie wir gehört haben (in allen bisherigen Klangbeispielen war jeweils nur ein einziger Tone zu hören!), gehören diese – beim Jupiter – zum Besten, was es derzeit gibt. Schon ein Live-Set kann eine Schichtung von bis zu vier solcher Tones beinhalten. Auf der Registrierungs-Ebene liegen im Extremfall bis zu zehn Tones übereinander, wenn alle Parts aktiv sind und kein Tastatur-Split zum Einsatz kommt. Solche Konstrukte sind zwar auch in anderen aktuellen Synths und Workstations möglich, der Jupiter legt jedoch strukturell eine besondere Betonung auf das Schicht-Konzept und schreibt es sich groß auf die Fahne, wie sich auch in den Werkspresets zeigt. Was im Keyboarder-Alltag jedoch zählt, sind unkomplizierte, charakterstarke Einzelklänge, die man immer wieder benutzen kann. Opulente Layer-Sounds, wie sie sich in den Registrierung-Presets des Jupiter aneinanderreihen, sind in einem Band-Kontext meist unbrauchbar, und auch im Studio baut man sich so etwas im Bedarfsfall lieber selbst zusammen.

Exemplarisch einige Beispiele für Layer-Sounds von zweifelhaftem Praxis-Nutzen. Es muss schon ein sehr glücklicher Zufall eintreten, damit Sounds wie diese mal irgendwo passen. Alle Beispiele sind unveränderte Werkspresets!

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Jupiter-80 Layer 1 Jupiter-80 Layer 2

Natürlich bietet die Architektur des Jupiter-80 aber alle Möglichkeiten, um sich aus den wirklich sehr gut klingenden Einzelsounds seine persönlichen Setups zu basteln.

Effekte
Die Effekt-Sektion des Jupiter-80 wirkt zunächst einmal beeindruckend. Die Upper- und Lower-Parts verfügen voneinander unabhängig jeweils über vier Multieffekt-Prozessoren, die einen von 76 Effekt-Typen liefern können. Hinzu kommt jeweils noch ein Halleffekt mit fünf Typen. Die Multieffekt-Einheiten warten mit allen gängigen Modulations-, Verzerrungs- und Dynamikeffekten auf und bieten darüber hinaus einige außergewöhnliche Typen. Besonders interessant finde ich eine Reihe von Step-Effekten (Step-Filter, Step-Phaser, Step-Ringmodulator, u.a.), die in Abhängigkeit vom global eingestellten Tempo Effekte ermöglichen, die an analoge Sequenzer erinnern. Das funktioniert besonders im Zusammenspiel mit dem Arpeggiator sehr gut. Da der Jupiter-80 über eine Tap-Tempo-Funktion verfügt, lassen sich diese Effekte auch live mit einer Band gut einsetzen.

Live Set Effekt-Routing
Live Set Effekt-Routing

Klanglich geben sich die meisten Effekte keine Blöße, und live macht es ja durchaus auch Sinn, all das im Synth eingebaut zu haben. Gerne würde ich also schreiben, dass die Effektsektion eine Bereicherung und eine kreative Spielwiese beim Sound-Design ist. Leider gibt es aber einen großen Haken, der die Freude über die auf dem Papier opulent ausgestattete Effekt-Abteilung doch erheblich trübt. Die vier Multieffekt-Prozessoren eines Live-Sets lassen sich nämlich nicht in Reihe schalten. So ist es z.B. nicht möglich, einen Tone zuerst durch einen EQ, dann durch einen Kompressor und schließlich durch ein Delay zu schicken. Stattdessen wird das Signal immer vor den MFX-Prozessoren aufgeteilt, durchläuft die Effekte gleichzeitig und wird hinterher wieder zusammengemischt, bevor es den Hall erreicht. Vor allem bei typischen Insert-Effekten wie Dynamikprozessoren macht das natürlich wenig Sinn.

Damit bleibt die Upper- und Lower-Effektsektion in der Praxis hinter ihren Möglichkeiten zurück. Oft bleiben mindestens zwei MFX-Slots leer (auch in vielen Werkspresets), weil es einfach nicht so viele Anwendungsmöglichkeiten für parallel betriebene Effekte gibt. Auf einen oder zwei der MFX-Prozessoren könnte man gut verzichten, wenn dafür flexiblere Routings möglich würden. Klanglich gäbe es damit sogar deutlich mehr Möglichkeiten.

Praxisnäher gestaltet sich die Effektkette der Solo- und Percussion-Parts. Sie ist zwar sehr viel einfacher ausgestattet, liefert aber genau das, was man in den allermeisten Fällen braucht. Hier steht jeweils eine Kette aus Kompressor, EQ und Delay zur Verfügung. Hinzu kommt ein Hall, den sich die beiden Parts teilen. Eine solche Kette mit einem oder zwei zusätzlichen MFX-Slots und vielleicht der Möglichkeit, die Position der Effekte zu vertauschen, hätte auch bei den Upper- und Lower-Parts vollkommen gereicht. Zumal es sich live im Dienste des Gesamtsounds der Band ja sowieso empfiehlt, mit allzu raumgreifenden Effektgebilden eher zurückzuhaltender zu sein.

Effektrouting Solo- / Perc-Parts
Effektrouting Solo- / Perc-Parts

Bedienung
Dass ein so komplexes Gerät wie der Jupiter-80 eine gewisse Einarbeitungszeit erfordert, bis man alle Handgriffe verinnerlicht hat, überrascht nicht. Dennoch hat sich Roland alle Mühe gegeben, die Funktionsvielfalt des Jupiter beherrschbar zu machen. Die Kombination aus Shortcut-Tasten (wie z.B. die Sound-Taster über der Tastatur) und einem Touchscreen für die Detailarbeit macht Sinn und hilft vor allem auch dabei, das Gerät live intuitiv bedienen zu können. Und doch gibt es auch bei der Bedienung ein paar Stolperfallen, die den Gesamteindruck ein wenig trüben.

Das Display ist gut lesbar, obwohl die Schrift auf einigen Seiten recht klein ausfällt. Die Dinge, die man beim Spielen im Blick haben muss, also in erster Linie Programmnummern und -namen und die visuelle Darstellung der Tastaturaufteilung, sind jedoch immer sehr deutlich sichtbar. Der Touchscreen reagiert recht zuverlässig auf Berührungen. Hier und da greift man mal daneben, wenn zwei Parameter sehr dicht beieinanderliegen – nicht weiter schlimm. Störender ist da ein Umstand, der auf der „Synth Tone Edit“-Seite auftritt. Hier reichen die Schieberegler der virtuellen Bedienoberfläche bis an den unteren Bildschirmrand heran, und es ist nicht möglich, sie ganz herunterzuziehen. Möchte man etwa die Attack-Zeit einer Hüllkurve auf Null ziehen, kommt man mit dem Finger nicht nah genug an den Rand, und es bleibt nur der Griff zum Value-Rad. Das hört sich wie ein vernachlässigbares Detail an, aber es tritt auf einer Seite auf, wo es wirklich stört, da man beim Editieren von Synth-Tones ja sehr häufig lange und wiederholt an Parametern herumdreht.

Es ist nicht möglich die Schieberegler am unteren Bildschirmrand ganz herunter zu ziehen
Es ist nicht möglich die Schieberegler am unteren Bildschirmrand ganz herunter zu ziehen

Die Menüstruktur des Jupiter-80 wirkt bei den ersten Gehversuchen geradezu erschlagend. Es gibt gefühlte Hunderte von Display-Seiten. Tatsächlich sind es wahrscheinlich deutlich weniger, aber der erste Eindruck ist Respekt einflößend. Ein gutes Verständnis der Struktur des Synths ist unbedingt erforderlich, um sich hier nicht zu verlaufen. Mit der Zeit geht aber auch die Navigation flott von der Hand, und der Touchscreen erweist sich als wirksames Mittel, um die Masse an Einstellmöglichkeiten im Zaum zu halten.

Auch bei den Hardware-Bedienelementen gibt es Licht und Schatten. Das Value-Rad ist griffig, sauber gerastert und präzise. Die vier zuweisbaren Drehregler können da leider nicht mithalten. Nicht nur liegen sie, wie bereits erwähnt, nicht besonders gut in der Hand, sondern sie erfüllen auch ihre Funktion nicht immer zufriedenstellend. Im folgenden Klangbeispiel hört ihr ein paar Filtersweeps, die mit einem dieser Regler live ausgeführt wurden. Langsam klappt das noch ganz gut. Dreht man aber schnell, offenbaren sich krasse Parametersprünge, und aus einem Sweep wird eine Art Frequenz-Arpeggio. Auch bei digitalen Synths gibt es heute allerorten besser funktionierende Regler, und ein Jupiter hätte zweifellos Besseres verdient – zumal diese vier Regler neben den Expression-Pedalen die einzigen zuweisbaren linearen Controller des Jupiter sind.

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Drehregler-Performance

Die zahlreichen bunten Taster für verschiedene Soundgruppen zeugen von Roland’s Bemühungen, der komplexen Architektur ein System für die schnelle Live-Bedienung zur Seite zu stellen. Irgendwo in den Tiefen der Menüs lässt sich für jeden dieser Taster ein damit verbundener Standard-Sound einstellen. Beim Druck auf „Clav“ ist dann z.B. mit einem Tastendruck der Lieblings-Clavinet-Sound angewählt. Drückt man noch einmal, öffnet sich im Display eine Liste, aus der man weitere Sounds aus derselben Kategorie wählen kann. Das ist eigentlich sehr praktisch und lässt auf eine hohe Bühnentauglichkeit hoffen.
Zwei Dinge stören jedoch auch bei diesen Tastern. Zum einen sind die Sound-Kategorien fest mit den von Roland für sinnvoll erachteten Parts gekoppelt, die durch die farbigen Balken unterhalb der Taster gekennzeichnet sind. Es ist also zum Beispiel mittels dieser Knöpfe nicht möglich, dem „Lower“-Part einen Piano-Sound zuzuweisen. Dafür muss man ins Display wechseln und den Sound manuell per Liste auswählen. Das macht diese eigentlich praktische Funktion leider etwas unflexibel und stellt die gerade verbesserte Live-Tauglichkeit wieder in Frage. Zum anderen lassen sich die Taster nicht zweckentfremden. Toll wäre die Möglichkeit der freien Belegung mit den 10, 20 Lieblingssounds gewesen. Beim Jupiter-80 verbergen sich hinter dem „Theater Organ“-Knopf immer Theater Organs, und wann braucht man die schon…?

Ein Highlight und die endgültige Rettung des Jupiter-80 für den Live-Einsatz sind aber die Knöpfe unterhalb der Tastatur. Sie dienen dem schnellen Umschalten von Registrierungen und funktionieren sehr gut. Mit einem Tastendruck hat man im Handumdrehen das gesamte Instrument auf den nächsten Song umgestellt. Gerade weil der Jupiter so komplex ist, dass man aufwendige Setups lieber vor dem Gig vorbereiten und als Registrierung speichern sollte, ist das viel wert. Sehr schön!

Gute Verbindung
Über die USB-Buchse auf der Rückseite lässt sich der Jupiter-80 direkt mit einem Computer (Mac oder PC) verbinden. Dafür ist ein kleiner Treiber notwendig, der auf CD-ROM beiliegt und sich auf meinem Mac problemlos installieren ließ. Danach kann die Verbindung nicht nur MIDI-Daten übertragen, sondern auch Audio. Das funktioniert in beide Richtungen, sodass man einerseits den Jupiter ohne zusätzliche Audio-Verkabelung und die damit verbundenen Fehlerquellen auf dem Rechner aufnehmen und andererseits vom Computer kommende Audiosignale im Song-Player/-Recorder des Jupiter verwenden kann. Der Jupiter steht nach der Treiberinstallation ohne viel Aufhebens in der DAW als Audio- und MIDI-Gerät zur Verfügung. Die Verbindung funktionierte im Rahmen des Tests zuverlässig und ohne spürbare Latenz. Damit lässt sich der Jupiter-80 sehr unkompliziert in ein Studio-Setup integrieren, und die nötige Verkabelung wird auf ein Minimum reduziert.

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MusicFan sagt:

#1 - 16.06.2012 um 23:18 Uhr

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Die vier Drehknöpfe unter dem Display sind wohl nur in Deinem Testmodell minderwertig gewesen. Ich besitze seit kurzem zwei Jupiter-80 und die Knöpfe sind perfekt. Wahrscheinlich war nur die erste Produktionsstaffel vom Problem betroffen.Zu Deinem Kommentar, dass über die farbigen Klangwahltaster keine freien Zuweisungen möglich seien ist teils falsch. Wenn man die "Alternate"-Taster daneben drückt, dann kann man jedem der schönen farbigen Taster einen beliebigen Klang einer beliebigen Kategorie zuordnen. Auch bei der Klanggruppe "Other" lässt sich dies bereits ohne die Betätigung der "Alternate"-Taste bewerkstelligen. Das Gute ist, das wenn eine "Alternate"-Taster einmal gedrückt worden ist, dieser Modus auch nach Umschalten eines Klanges, bestehen bleibt. Man kann also letztlich seine selbst kreeirten Liebelingsklänge beliebig diesen Tastern zuordnen.Das Problem mit den Effektroutings wurde mit erscheinen der kostenlosen Jupiter-80 Version-2 gelöst und es sind nun serielle und parellel Routings machbar. Zudem gibt es zum vorhandenen (Physical Modeling) Jupiter-8 Filter, zusätzliche und ebenfalls gemodelte Lowpass-Filter, die nach den Vorbildern grosser Synth-Saurier anderer Hersteller gemodelt wurden, wie Moog und Konsorten...

Profilbild von Lasse Eilers (bonedo)

Lasse Eilers (bonedo) sagt:

#2 - 28.06.2012 um 03:22 Uhr

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Lieber MusicFan, vielen Dank für deinen Kommentar! Diese Zusatzfunktion der "Alternate"-Taster war mir tatsächlich entgangen. Das erhöht den Nutzen natürlich immens. Das Software-Update mit dem verbesserten Effektrouting habe ich auf der Musikmesse bereits kurz ausprobieren können - auch das ist ein großer Fortschritt.

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Peter sagt:

#3 - 27.02.2017 um 09:20 Uhr

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Im Januar 2017 habe den Jupiter80 gekauft in der Schweiz wo ich Wohne. Weil ich kein Hirsch für einstellen bin, habe ich den Generalvertretung angerufen um Hilfe zu bitten. Totale Niederschlag. Kurz gesagt ich wurde in die Wüste geschickt von Kerr Kern. Fazit, nie Mals mehr Roland hier kaufen. Leider.

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