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Roland KC110 Test

Praxis

Bedienung
Bei der Bedienung und dem Handling zeigt sich der Rolandjüngling äußerst vorbildlich. Die Bedienelemente beschränken sich auf die wichtigsten Parameter und sind auf der Oberseite angeordnet. Dadurch gestaltet sich die Soundkontrolle vor allem für Anfänger einfach und übersichtlich. Besonders „pfiffig“ finde ich die Kontrolle des Effektes mit nur einem Poti. Somit hat man blitzschnell die passende Einstellung gefunden.Auch im Handling und beim Transport zeigt sich das Leichtgewicht im Zusammenspiel mit dem möglichen Batteriebetrieb und dem ausklappbaren Bügel äußerst unkompliziert. Der Kleine ist schnell aufgestellt, verkabelt und „ready to rock“. Außerdem benötigt er nicht viel Platz – egal, ob zu Hause, im Proberaum, auf der Bühne oder im Auto.
Sound
Der Sound des kleinen Roland KC-110 dringt trotz der Verstärkerleistung von 30W klar und bissig an die Ohren. In lauter Umgebung hat er diese 30W allerdings schnell verspielt und reagiert darauf mit Verzerrungen, was ihn nicht für den Einsatz in lauten Bands mit E-Gitarre und Schlagzeug prädestiniert. Aufgrund des gefühlten „engen“ Frequenzganges mit betonten oberen Mitten ist er dennoch sehr durchsetzungsfähig, vor allem Klaviersounds klingen schön scharf. Allerdings sorgt genau diese Überbetonung für einen scheppernden und etwas blechernen Gesamtsound, dem es unten herum aufgrund der kleinen Lautsprecher und Gehäuseabmessungen an echtem Bassvolumen und oben herum an Brillanz fehlt. Die für meinen Geschmack zu niedrige Einsatzfrequenz des Hi-EQ lässt die Höhen leider sehr schnell aggressiv und sägend klingen. Auch beim Anschluss eines Gesangsmikros reagiert der KC-110 sehr frühzeitig mit Verzerrungen und Rückkopplungen im oberen Frequenzbereich.Abhilfe könnte man hier durch ein weiteres EQ-Band für die Mitten schaffen, was dem Gesamtsound zugutekäme und die Bedienung nicht unnötig verkomplizieren würde.Das Reverb klingt mit seiner langen Nachhallzeit und mittleren Dichte unaufdringlich, „scheppert“ allerdings etwas, das Poti bestimmt die Stärke des Effektes.

Audio Samples
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Reverb

Gut für E-Piano-Sounds eignet sich der Chorus-Effekt, der dem Sound eine schöne Breite und Wärme verleiht. Dreht man den Effektregler weiter auf, verändert sich die Tiefe des Chorus.

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Rhodes trocken Rhodes mit Chorus

In Maximalstellung des Effektpotis aktiviert man den „Wide“-Effekt. Hierbei handelt es sich, meinen Ohren nach zu urteilen, um eine langsamer schwebende Variante des Chorus-Effektes, oft auch unter dem Namen „Symphonic“ bekannt. Der Sound wirkt tatsächlich breiter, klingt aber auch sehr „weichgespült“ und nimmt vielen Keyboardsounds das Durchsetzungsvermögen. Gut einsetzbar ist er bei E-Piano-, Chor- und Pad-Sounds.

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Pad trocken Pad Wide

Alle drei mitgelieferten Effekte klingen sehr brauchbar und sind aufgrund ihrer moderaten Parametereinstellungen universell einsetzbar. Gerade deshalb ist es schade, dass es keinen Send-Regler pro Kanal gibt. Benutzt man mehrere Klangerzeuger gleichzeitig, wird man sich wohl auf den Hall-Effekt beschränken.

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Profilbild von YesYazz

YesYazz sagt:

#1 - 14.05.2012 um 23:29 Uhr

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Ich spiele den "Kleinen" seit über einem Jahr als Ü-Amp zu Hause:12qm Keller - Ü-Raum mit Jazz Quintett 15qm, Loungeveranstaltungen in kleinen bis mittleren Lokationen (50 - 200 Personen). Der Test spiegelt genau meine Erfahrungen wider. Ich belaste den Combo mit einem Clavia Nord Stage mit Orgel und verschiedenen Pianosounds, wenig Strings. Bis zu mittleren Lautstärken hören ich und das vorn sitzende und stehende Publikum ausreichend. Wir haben nur einen Cajon-Spieler und keinen Basser. Und genau das ist die Schwäche des KC-110. Sobald der Bass aus der Zimmerlautstärke und/oder in die Nähe von 50Hz gerät, ist das Ende des insgesamt erstaunlich ausgewogenen Sounds erreicht. Für das Bassfundament, was ich liefern soll, ist er nur zu Übungszwecken in Zimmerlautstärke geeignet. Zu Hause schließe ich an den Line-Out (Stereo unsymmetrisch) einen Subwoofer an - perfekt.Mein Fazit: Auch mit der Akkuoption - die ich fast ausschließlich nutze - bin ich in Rekordzeit auch Outdoor spielbereit. Akustikgitarre, Stimme und Batteriekeyboard dran - und los. Die erzielbare Lautstärke ist ausreichend für Sprache auch bei Sälen bis 500 P. Dem Musikmaterial werden die tiefen Mitten und Bässe mit steigender Lautstärke entzogen.NB: Die Akkus -Eneloop 2000 mAh - reichen locker für unsere bis zu sechs Stunden dauernden Gigs. Ein Lautstärke- oder Klangunterschied zum Netzbetrieb ist kaum auszumachen.Ich mag ihn, den Kleinen.

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