PRAXIS/SOUND
Eine wirklich bestechende Eigenschaft des Bass RX ist seine sensationelle Transportfreundlichkeit, die durch die sehr kompakte Bauform und einen Batteriebetrieb (laut Roland 13 Stunden) ermöglicht wird. Das könnte den Cube zum Beispiel für Straßenmusiker interessant machen. Für Einsteiger ist er ohnehin ein sehr gutes Angebot. Ich könnte mir aber durchaus vorstellen, dass auch der ein oder andere Profi an dem Winzling Gefallen findet, denn zum üben zu Hause reicht die Leistung allemal aus – mal ganz abgesehen von der üppigen Ausstattung. Wer den Bass RX häufiger transportiert möchte, der wird allerdings einen Griff vermissen. Zwar wird ein Tragegurt mitgeliefert, doch nicht jeder will den Combo am Körper baumeln haben und ohne Tragegurt ist der Cube schwer zu greifen.
Der Lautstärkepegel und die Basswiedergabe des Cube sind in Anbetracht der Leistung von 5 Watt beachtlich und mit dem sehr gut arbeitenden 3 – Band EQ kann man den Sound im Handumdrehen noch dicker machen, ohne dabei Gefahr zu laufen, das der kleine Würfel die Fassung verliert. Man hat wirklich den Eindruck einen wesentlich größeren Verstärker mit mehr Leistung am Kabel zu haben.
Die Amp Models verstehe ich eher als absolut brauchbare Sound-Grundeinstellungen und nicht so sehr als originalgetreue Nachbildungen der Bass – Rigs, was der Micro Cube schon aufgrund seiner Abmessungen sowieso nicht leisten kann. Dennoch bilden die Presets den Charakter der angebotenen Amps sehr schön ab und liefern so eine ideale Basis, um mit Hilfe des EQ oder der Effekte schnell eigene Sounds einstellen zu können. Mein Favorit unter den Effekten ist das richtig gut klingende T – Wah, da es sehr musikalisch arbeitet und gut auf die Anschlagstärke reagiert. Roland hat natürlich mit den Produkten der Marke Boss jede Menge Erfahrung, weshalb mich die durchweg hohe Qualität der Effekte beim Micro Cube nicht überrascht. Besonders der Oktaver überzeugt durch ein hervorragendes Tracking bis zum tiefen G, das kann mancher teure Bodentreter nicht so gut. Auch der Chorus ist eine echte Bereicherung. Durch den Stereobetrieb wird der Sound sehr räumlich und breit. Gibt man etwas Delay dazu ist der Micro Cube für jeden Fretless – Fan gerüstet.
Für dich ausgesucht
Wer jetzt noch mehr Abwechslung beim jammen braucht, schmeißt den Rhythm Guide an und groovt zu einem der zehn Rhythmen. Die Grooves und ihre jeweils zwei Variationen sind sehr einfach gehalten und über den Sound kann man sich streiten. Beides erinnert stark an den legendären TR808 Drumcomputer von Roland und klingt heutzutage etwas überholt, macht aber dennoch Spaß. Und wer von den Grooves völlig genervt ist kann zumindest die Metronom – Funktion einsetzen. Dafür hätte ich mir allerdings eine BPM – Anzeige gewünscht, die Tempoveränderung mit dem Tap – Taster funktioniert zwar sehr gut, man bekommt aber keinerlei Tempoinformation. Nichts zu meckern gibt es beim Stimmgerät, es arbeitet absolut präzise und bedient sogar Bassisten die mit 6 Saiten umgehen können. Überhaupt leistet sich der Micro Cube nur leichte Schwächen und überzeugt mich als Gesamtpaket auf ganzer Linie.
cannacrossit sagt:
#1 - 04.07.2011 um 23:38 Uhr
PRO: Bald laufen die Patentrechte aus und es wird regelrecht kopiert und angepasst an den EU Markt, wo sich kein Mensch für country music interessiert!CONTRA: Für den USA Markt konzipiert.
Zuviel rock, "sogar" country, und gar kein Reggae! Bin entsetzt! Damit habe ich Roland als Marke abgestrichen und freue mich schon auf die kommenden superminis anderer Hersteller!!!
WalterH sagt:
#2 - 01.05.2012 um 20:47 Uhr
Spiele seit einem Jahr meinen E-Kontrabaß (Eminence DB) zum Üben und bei der Probe drüber. Für den Preis/die Größe: alle Achtung.
Reicht für die Probe (22-köpfige Weltmusikband mit Gebläse + Percussion)völlig aus. Bei Gigs spiele ich natürlich über die PA oder eine größere Combo.
Leider können keine Akkus verwendet werden (zu geringe Voltzahl), nur Batterien. Aber die halten wirklich um die 10 Stunden! Und wer in der Regel das Netzteil nutzt und nur bei Bedarf an den Batterien saugt, hat auch lange davon.
Einziges Minus: der Gurt. Als Handgriff ist er zu lang und als Schultergurt zu kurz. Meine Lösung: ich habe ihn gegen einen alten Gitarrengurt ausgetauscht.
Ich glaube, ich bin jetzt der einzige Kontrabassist, der zu Fuß zur Probe geht und dabei sowohl Baß und Verstärker trägt!