Roland erweitert die erfolgreiche AIRA Compact Serie um einen wichtigen Baustein: Mit dem P-6 AIRA Compact gibt es nun auch einen Sampler, der trotz der geringen Maße und des Budget-freundlichen Preis von etwas über 200 € eine Menge spannender Funktionen mitbringt: Darunter Sampling externer Signale, Sequencer, und sogar Granularsynthese!
Das Gerät bringt gerade mal 330g auf die Waage und dürfte durch die kompakten Maße von circa anderthalb übereinander gelegten Smartphones bequem ins Reisegepäck passen, und selbst in vollgestopften Projektstudios noch einen Platz finden.
Den mobilen Anspruch unterstreicht Roland mit dem internen Akku, der den P-6 für bis zu 3 Stunden mit Spannung versorgt. Dank des USB-C-Anschluss kann man auch bequem auf USB-Powerbanks zugreifen, wenn man unterwegs mal eine längere Session plant.
Roland P-6 AIRA Compact als klassischer Sampler
Zunächst einmal ist der AIRA P-6 ein klassisch aufgebauter Sampler, der standardmäßig mit 44,1 kHz samplet und in dieser Auflösung eine Samplelänge von bis zu 6 Sekunden (mono) pro Sample bietet. Wer längere Samples benötigt oder einfach den LoFi-Sound sucht, kann auch auf alternative Formate switchen und hätte dann mehr Sample-Zeit zur Verfügung. Der P-6 unterstützt ebenfalls Stereosamples, nur muss man sich dann mit der Hälfte der maximalen Samplezeit zufrieden geben. Diese beträgt pro Sample:
- 44,1 kHz, Mono: 5,9 Sekunden
- 22,05 kHz, Mono: 11,8 Sekunden
- 14,7 kHz, Mono: 17,8 Sekunden
- 11,025 kHz, Mono: 23,7 Sekunden
Über alle bis zu 48 Samples hinweg beträgt die Gesamt-Sample-Zeit: 285 Sekunden bei 44,1 kHz Mono. Damit ist bereits einiges möglich! Übrigens lässt sich der LoFi-Mode auch für Samples nutzen, die bereits im internen Speicher des P-6 vorhanden sind.
Für dich ausgesucht
Samples können entweder per App importiert, oder via externer Eingänge direkt über den AIRA-P6 aufgezeichnet werden. Zusätzlich steht ein rudimentäres Mikrofon zur Verfügung. Das wird sicherlich keinen professionellen Anforderungen gerecht werden. In Kombination mit dem Akkubetrieb dürfte es dennoch eine nette Ideenskizze für unterwegs sein. Auch Resampling ist möglich, wobei ebenfalls die aktiven internen Effekte und Bearbeitungsmöglichkeiten Teil der Aufnahme sind.
Klangerzeugung des Roland AIRA Compact P-6
Der P-6 enthält insgesamt acht Bänke, und jede dieser Bänke umfasst 6 Sample-Pads. Sobald ein Sample einem Pad zugewiesen ist, erhält man Zugriff auf die individuellen Sample-Bearbeitungseinstellungen, einschließlich Voice, Filter und Pitch Envelope.
Zusätzlich stehen diverse Performance-Effekte bereit, um den Sound im Moment zu transformieren. Hierzu zählen unter anderem Looper, Filter, Scatter und eine Vinyl-Simulation. Am Ende kann man das Audiosignal noch mit Reverb- und Delay-Effekten ergänzen
Granularsampling unter 250 €? Roland AIRA P-6
Seit ein paar Jahren wird die Auswahl an guten und günstigen Granularsamplern mit polyfoner Klangerzeugung immer größer. Neben etlichen Software-Lösungen für Mac, PC und iOS, kamen auch im Hardware-Bereich immer neue Konzepte auf den Markt, zumeist von kleineren Herstellern wie Tasty Chips, Sonicware (Texture Lab) oder Torso Electronics. Neben Waldorf mit dem Iridium stellt nun auch Roland als weiterer großer Player der Industrie einen eigenen Granularsynth vor.
Im Granularmodus lässt sich der Roland P-6 polyfon spielen. Neben Grain-Size und Abspielrichtung steht hier noch die Abspielposition als Parameter zur Verfügung. Die Infos wieviele Grains wiedergegeben werden können, und ob auch hier die Polyfonie 16 Stimmen umfasst, stehen derzeit noch aus.
Sequencer: Mehr als nur ein nettes Add-on
Wie bei den anderen Modellen der Serie hat man es auch beim P-6 mit einem recht ausgefuchsten 64-Step-Sequencer zu tun. Eigene Pattern kann man live einspielen oder per Step-Eingabe programmieren, und im Anschluss einzelnen Steps Wiedergabewahrscheinlichkeiten zuweisen, Micro-Shifting für mehr Groove nutzen, oder Parameterveränderungen aufzeichnen. Anschließend kann man das Pattern in einem der 64 Speicherplätze verewigen.
Fazit: Roland P-6 AIRA Compact Sampler
Für gerade mal rund 200 € verspricht der Roland P-6 eine Menge spannender Features im handlichen Format. Da schon die anderen Modelle Roland S-1, VT-3 Voice Transformer, T-8, oder J-6 der AIRA Compact Serie weitgehend überzeugen konnten, kann man guten Gewissens auch beim P-6 AIRA Compact auf einen guten Start hoffen.
Gerade die Zusatzfunktionalität als Granularsynth dürfte das klangliche Spektrum des P-6 enorm erweitern und ihn als Pad-Lieferant ganz nach vorne in die Liste von Budget-freundlichen Lösungen katapultieren. Wir sind jedenfalls schon sehr gespannt!
Roland P-6 AIRA Compact Features
- Kompakter Sampler und Soundmodul
- 16 Stimmen polyphon
- 6 Parts mit Sample Pads, Regler für Pitch, Start, End und Level, Lo-Fi-Mode und Gate-/Loop-Abspielmodi
- Samples können polyphon und chromatisch gespielt werden
- Polyphoner Granular-Modus
- Performance Effekte wie Looper, Filter, Scatter, Vinyl-Simulation sowie Master Delay und Reverb
- Resampling mit Effekten möglich
- einfaches Sampling über Line-Eingang, internes Mikrofon oder per P-6 Desktop App
- Sequenzer mit bis zu 64 Steps, Quantisierung und Motion Recording von Parameterveränderungen
- Speicherplätze für 64 Pattern
- Speicherplätze für 48 Samples (WAV-Format, mono oder stereo)
- Mix-Eingang Line-/Kopfhörer-Ausgang (3.5mm TRS Klinke)
- Sync Ein-/Ausgang (3.5mm Klinke)
- MIDI In/Out (3.5mm TRS Klinke, Typ A)
- USB-C Port für USB-Audio/MIDI und Stromversorgung
- integrierter Lithium-Ionen-Akku für bis zu 3 Std. Betrieb
- Abmessungen (BxTxH): 188 x 106 x 36.2mm
- Gewicht: 305g
- inkl. USB-Kabel
