Praxis
Der begrenzte Funktionsumfang gestaltet den Umgang sehr intuitiv
Für die Inbetriebnahme des RT-MicS sind nur wenige Handgriffe erforderlich. Zunächst setze ich das Teil an den Spannreifen an und drehe die Rändelschraube fest. Dank vorinstallierter Batterie muss jetzt nur noch die Verbindung zu einem Interface oder einem Mischpult hergestellt werden, und schon kann es losgehen. Je nach Anwendungsbereich reicht sogar nur ein Kabel, sofern die Output-Buchse des Triggers auf „Mix“ gestellt wird. Ich entscheide mich im Test für die Verwendung beider Output-Buchsen, stelle die Lautstärkeregler beide auf Maximum und den Output-Schalter auf „Elec“, also nur auf das Triggersignal. So kann ich Mikrofon und Trigger in meiner Aufnahme-Software mischen und habe die beste Kontrolle für meine Anwendung. Dies ist auch das Setup, welches ich für alle Recording-Szenarien empfehlen würde. Wer den Rechner oder das Pult nicht in Reichweite stehen hat, kann über die Drehregler aber eben auch am Gerät Einfluss auf die Lautstärkeverhältnisse nehmen, beispielsweise in einer Live-Situation. Nicht so gut gefällt mir allerdings der Umstand, dass die Regler nicht sofort eindeutig ertastbar sind, winzige eingeprägte Zahlen sind zudem nur in der Draufsicht bei guten Lichtverhältnissen erkennbar. Wer also zwischen Songs die Mischungsverhältnisse ändern möchte, muss sich auf sein haptisches Gefühl verlassen.
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Mehr InformationenDie Werkssounds machen Spaß und sind praxisnah
Wer seine akustischen Trommeln nicht nur als reine Signalgeber für angebrachte Trigger verwenden möchte, sondern ihren Klang als Teil des Endresultats integrieren will, ist darauf angewiesen, dass die digitalen Klänge den Natursound gut ergänzen. Einer Snare lassen sich beispielsweise mithilfe von Rausch- und Klick-Anteilen mehr Attack und Körper hinzufügen, ohne dass der Gesamtklang sofort als „enhanced“ auffällt. Das RT-MicS liefert mit jeweils zwei Snare-, Clap-, Percussion- sowie zwei mit „Element“ betitelten Klängen eine gute und praktikable Auswahl an Sounds, die, sowohl für sich als auch im Mix mit dem Mikrofon, beziehungsweise dem ganzen Drumset gut klingen. Der Sensitivity-Regler ermöglicht eine gute Anpassung des Triggers an die Spielweise, wirklich hohe Ansprüche an die Dynamik erfüllen allerdings weder die Sounds noch das Konzept des Felltriggers. Dies ist aber auch nicht Sinn der Sache, und so gefällt mir das RT-MicS am besten mit stark reduzierter Dynamik, die den Trigger nur bei kräftigeren Schlägen ansprechen lässt und Ghostnotes dem Mikrofon überlässt. Apropos Mikrofon: Das verbaute Mikrofon ist von eher mäßiger Qualität. Es liefert einen recht nasalen, etwas brüchigen Klang, was schade ist, weil ihm in der Architektur des RT-MicS eine wichtige Aufgabe zufällt. Schaltet man den Trigger-Teil auf Mute, wird deutlich, was dem RT-MicS fehlt. Hier sollte Roland noch nachbessern. Ich habe euch alle acht Sounds einmal als Triggersound-only-Version und darüber hinaus im Kontext mit dem eingebauten Snare Mic und meinen anderen Mikrofonen aufgenommen. Im Video gibt es zusätzlich noch alle Klänge am Floortom sowie einen Empfindlichkeits-Check des Triggers.
Eigene Sounds sind schnell importiert
Trotz guter Werks-Triggersounds werden Drum-Module für viele Schlagzeuger erst dann interessant, wenn eigene Klangkreationen importierbar sind. Das ist mit dem RT-MicS sehr einfach umgesetzt, sofern man über einen Rechner mit USB-Anschluss verfügt. Das Nutzer-Interface ist übersichtlich gestaltet, und so sind bis zu acht eigene Klänge mit jeweils maximal zehn Sekunden Länge schnell importiert. Die Bedienung am Gerät gestaltet sich genau so wie mit den Werkssounds. Sehr schön.
Für dich ausgesucht
Damit ihr euch einen Eindruck von der oben angesprochenen Qualität des internen Mikrofons machen könnt, folgt zum Schluss der Vergleich mit meinem Telefunken M80 Snare-Mikrofon: