E-Drums sind inzwischen aus der Welt vieler Schlagzeuger nicht mehr wegzudenken. Sei es, um zuhause lärmbefreit und ohne Belästigung der Nachbarn zu üben, um elektronische Sounds in Produktionen live einzuspielen oder um individuelle Klänge und Samples in einem Hybrid Kit (Mischung aus akustischen und elektronischen Komponenten) auf die Bühne zu bringen. Eigentlich gibt es für all diese unterschiedlichen Einsatzbereiche elektronischer Drums auch bereits unterschiedliche Produkte und Konzepte: E-Drum-Komplett-Sets, Multipads, Single Pads, Bar Pads etc.
Die japanische Company, die seit über zwei Jahrzehnten in diesem Bereich quasi den „Platzhirsch“ gibt, heißt Roland. Und genau die bringt nun mit ihrer brandneuen SPD One-Reihe vier Einzel-E-Drum-Pads auf den Markt, die die Lücke zwischen dem erfolgreichen Multipad SPD-SX und den kleinen, einzelnen Drum Pads (die einen zusätzlichen Drum-To-MIDI-Wandler benötigten) schließen wollen.
So stellen sich die vier SPD One Modelle als eine Art „Mini-Me“-Version der großen SPD-Geschwister dar. Drei von ihnen sind mit festen, aber stimm- und effektierbaren Preset Sounds bestückt (Kick, Electro, Percussion), das SPD One Wav verfügt über zwölf Speicherplätze mit einer Speichergröße von insgesamt vier Gigabyte, sodass man das Pad mit Samples, Loops oder auch ganzen Backingtracks füttern kann, inklusive separater Clicktracks. Die Tatsache, dass die SPD One Pads auch ohne externes Netzteil mit Batterien betrieben werden können und ohne viel Aufwand an Tomhaltern, Stativen oder Mikro-Ständern montierbar sind, zeigt, wohin die SPD One-Reise gehen soll: Klein, flexibel, zweckorientiert aber dennoch kreativ nutzbar – das sind die Stichworte, die nicht nur für Drummer und Perkussionisten mit einem Hang zum Elektronischen interessant sein könnten, sondern auch für Singer-Songwriter, Alleinunterhalter und all jene, die ihren Auftritt ohne großen Aufwand um eine elektronische Drum-Komponente erweitern wollen. Wie gut das mit den vier SPD One-Neulingen gelingen kann, werden wir nun herausfinden – also, ran ans Auspacken!
Details
Jedes SPD One kommt in einem farblich zum Pad passenden, kompakten Karton, in welchem sich neben dem Drum Pad selbst eine schmale Befestigungsschiene inklusive Feststellschraube und zweier kleiner Schräubchen sowie eine Gebrauchsanweisung findet. Ein Netzteil ist nicht im Lieferumfang enthalten, genauso wenig wie das zur Verbindung mit einem Computer benötigte USB / USB Mikro B Kabel (Achtung: Entsprechende Kabel zum Laden von Mobiltelefonen passen zwar, können aber keine Daten übertragen und sind somit nicht für ein SPD One zu gebrauchen). Dafür werden die vier nötigen AA-Batterien im unterseitigen Batteriefach mitgeliefert, sodass man sofort loslegen kann. Der Karton ist stabil und auch ganz schick, ich würde ihn als Transport-Case behalten.
Auch wenn jedes der vier SPD Ones sein eigenes Sound- und Einsatzkonzept hat, sind sie doch rein äußerlich – bis auf die Farben der Geräte – nahezu baugleich: Ein SPD One sieht ein wenig aus wie eine Miniaturversion des erfolgreichen großen Bruders SPD-SX mit einer zentral sitzenden Gummi-Schlagfläche. Diese hat eine Größe von 10 x 12,5 cm, die Größe des gesamtem Gerätes beläuft sich auf 14 x 16 x 5,6 cm. Auf die Waage bringt ein SPD One mit seinem Kunststoffgehäuse und der darüber liegenden geknickten Metallplatte schlanke 900 Gramm. Oberhalb der Schlagfläche befinden sich vier Drehknöpfe sowie ein kleiner Druckknopf, darüber hinaus sitzen auf der linken Seite aller SPD Ones neben einem USB Mikro B Stecker-Eingang zwei kleine Drehknöpfchen zum Justieren der Anschlagsempfindlichkeit (Sens) und des Schwellwertes (Thres). Auf der Unterseite aller Pads befindet sich das zuvor erwähnte Batteriefach, ebenso wie zwei schmale Gummipolster-Flächen zum rutschfreien Abstellen und Bespielen auf einer glatten Oberfläche sowie außerdem zwei Gewinde zur Befestigung des mitgelieferten Befestigungsadapters
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Baugleich und doch unterschiedlich: Die Modelle Kick, Percussion & Electro
Soviel zu den bauartbedingten Grundsätzlichkeiten, von hier an muss ich die Modelle und ihre kleinen Unterschiede genauer beleuchten: Die SPD One Pads Percussion (weiß) und Electro (grün) unterscheiden sich vom SPD One Kick Pad (gelb) nur bezüglich der Effekte, alle anderen Parameter und Funktionen sind identisch. Die Drehknöpfe haben bei diesen drei Modellen folgende Funktionen (v.l.n.r.):
* Regler 1 (gerastert): Presets 1-12 / 13-22 bei aktiviertem „Inst Variation“ Mini-Druckknopf
* Regler 2 (mittig gerastert): Tuning
* Regler 3 (mittig gerastert): Linksdrehung für FX Reverb, Rechtsdrehung für FX Delay (SPD One Electro und Percussion)
* Regler 3 (mittig gerastert): Linksdrehung für FX Reverb, Rechtsdrehung für FX Distortion (SPD One Kick)
Regler 4 (ungerastert): Ausgangslautstärke (Volume)
* Inst Variation: Mini-Druckknopf zum Aktivieren der zweiten Preset-Bank
An der oberen Rückseite liegen die Ausgänge dieser drei Modelle: Ein Klinkenausgang für „Phones“, ein Klinkenausgang „Output Mono“, ein Netzteilanschluss, ein Power On/Off Schalter sowie ein Kensington Lock-Slot.
Deine Samples statt Rolands Presets: Das Modell „Wav“.
Das rote Wav Pad sieht zwar auf den ersten Blick genau aus wie seine bunten Geschwister, das Konzept sowie die Funktionen der vier Drehregler unterscheiden sich jedoch erheblich, außerdem ist der Klinkenausgang hier ein Stereo-Output.
* Regler 1 (gerastert): Sample Slots 1-12
* Regler 2 (mittig gerastert): Stereo Phones Lautstärke
* Regler 3 (ungerastert): Lautstärke-Mix zwischen Click und Master
* Regler 4 (ungerastert): Ausgangslautstärke (Volume)
* All Sounds Off: Mini-Druckknopf zum Deaktivieren aller spielenden Samples
Nachdem wir nun auch die Unterschiede der vier SPD One Modelle beleuchtet haben, will ich herausfinden, wie die One-Pads sich spielen, wie ihre Preset-Sounds klingen und wie einfach es ist, mit dem roten Wav Pad seine eigenen Sounds ins Spiel zu bringen – auf geht’s in die Praxis!