Roland TD-17KVX2 E-Drum Set Test

Das Roland TD-17KVX2 E-Drum Set ist die Weiterentwicklung des Roland TD-17KVX und wurde gegenüber seinem Vorgänger sowohl bezüglich seiner Modulfeatures als auch in puncto Pad-Ausstattung aufgewertet. Das Kit ist in der gehobenen Mittelklasse einzuordnen und macht sich laut Hersteller die Technologie des Topmodells Roland TD-50 zunutze.

Roland TD-17KVX2 E-Drum Set – das Wichtigste in Kürze

  • E-Drum Set mit Mesh Head Pads
  • Snare Pad mit 12“ Spielfläche
  • Neue 12“ und 14“ Beckenpads in dünner, flexibler Ausführung
  • 12“ VH-10 Hi-Hat mit Bewegungssensor
  • Neues Soundmodul mit 343 Sounds und 70 Preset Drum Kits

Mit dem TD-17, derzeit erhältlich in den Varianten KV und KVX, hat Roland seit einigen Jahren ein attraktives Pferd im Stall, das sich an anspruchsvolle Drummer richtet, die nach einem robusten, zuverlässigen, flexiblen und gut klingenden E-Drumset für den Einsatz im Proberaum oder in den eigenen vier Wänden suchen. Die neue Version mit der angehängten 2 im Namen bietet mehr Sounds, Preset Drumkits und Effekte sowie neu entwickelte Beckenpads. Wir haben das Kit ausführlich getestet. 

DETAILS

Das Rack ist leicht und dennoch standfest 

Das schwarze MDS-Compact Rack setzt sich aus Metallrohren zusammen, welche mit stabilen Kunststoffmanschetten zusammengehalten werden. An den beiden senkrechten Säulen in der Mitte werden die 10“ Rack Tom Pads angebracht, zur Aufnahme des 12“ Snare Pads gibt es einen zusätzlichen Arm mit einer massiven Halteklammer aus Metall. Der linke Ausleger des Racks trägt das Modul sowie eines der 12“ Crash Pads, während am rechten das Floortom Pad sowie das zweite Crash und das 14“ Ride Pad montiert sind. Dank ihrer Kugelgelenke sind sowohl die Beckenpads als auch das Snarepad flexibel positionierbar. Das 12“ Hi-Hat Pad mitsamt Controller ist zur Montage auf einem herkömmlichen Hi-Hat-Stativ vorgesehen, das nicht im Lieferumfang enthalten ist. Auch ein Bassdrumpedal zum Spielen des KD-10 Bassdrum Pads gehört nicht zur Ausstattung. Mit knapp 25 kg Gewicht ist das komplette Kit leicht genug, um von einer Person bewegt werden zu können. 

Drei Triggerzonen beim Ridepad

Das Snarepad sowie die drei Tompads verfügen über jeweils zwei Triggerzonen (Fell und Rand) und sind mit doppellagigen Mesh Heads bestückt. Ebenfalls zwei Zonen (Rand und Fläche) finden wir bei der Hi-Hat und den Crashes vor, während beim Ridepad ein drittes Triggerelement in die Kuppe integriert ist. Aus diesem Grund sind zum Anschluss auch zwei Kabel vorgesehen. Für das Bassdrum Pad wird eine nachgiebige Gummispielfläche mit einem Durchmesser von fünf Zoll verwendet.   

Roland TD-17KVX2 aus der Vogelperspektive
Fotostrecke: 5 Bilder Das TD-17KVX2 kommt in fünfteiliger Konfiguration mit drei Cymbalpads.

Das Modul ermöglicht direkten Zugriff auf wichtige Parameter

Das Modul des TD-17KVX2 entspricht rein äußerlich exakt dem ursprünglichen Modell, lediglich ein Aufkleber auf der Unterseite weist darauf hin, dass es sich um die zweite Generation handelt. In der Mitte der Bedienoberfläche befindet sich ein Jogwheel, das umringt ist von verschiedenen Funktions- und Navigationstasten. Links davon ist das Display platziert, zu dem drei weitere Tasten gehören. Auf der rechten Seite gibt es mehrere Tasten für den direkten Zugriff auf die User Samples sowie verschiedene Soundparameter wie Tonhöhe und Dämpfungsgrad. Unten rechts befinden sich die Steuerungstasten für die Play-Along Songs und oben rechts schließlich sind vier Potis für Ambience, Bass, Treble und Volume installiert. 

Auf der Rückseite des Moduls finden sich die folgenden Anschlüsse: Master Out (2 x Klinke), Phones Out und Mix In (jeweils Miniklinke), Trigger In (Crash 2 und Aux, jeweils Klinke), MIDI Out und DC In (Netzteil). An der linken Gehäuseseite befindet sich der USB Port zum Anschluss an einen Rechner sowie der SD Card Slot. Sämtliche Padkabel münden in einen Multipin-Anschluss, der an der Unterseite des Moduls aufgesteckt und mithilfe zweier Schrauben gesichert wird.

Bedienoberfläche des Roland TD-17KVX2 Moduls
Fotostrecke: 4 Bilder Das Modul des TD-17KVX2 sieht aus wie sein Vorgänger,…

Über die Roland Cloud können Extrakits importiert werden

Das TD-17KVX2 Modul ist – wie sein Vorgänger – mit 310 Preset Sounds bestückt, die nun allerdings um 33 User Samples aufgestockt wurden. Daraus konnten 20 weitere Preset Kits generiert werden, sodass jetzt – neben 30 User Kits – insgesamt 70 Preset Kits zur Verfügung stehen. Sofern man sich kostenlos in der Roland Cloud registriert, hat man übrigens die Möglichkeit, aktuell 17 weitere Kits, die von sechs verschiedenen Roland Artists kreiert wurden, zu importieren. Nach wie vor bietet das Modul lediglich sieben Songs zum Mittrommeln, deren Tempo variabel einstellbar ist. Auch die Coaching-Funktionen Warm-Up, Time Check und Quiet Count blieben unverändert. 

Roland TD-17KVX2 Display Song Menu
Fotostrecke: 2 Bilder Sieben Songs mit verschiedenen Abspieloptionen bietet das TD-17KVX2.

Die Bearbeitungsmöglichkeiten lassen keine Wünsche offen 

Zur Bearbeitung der Sounds gibt es in der aktuellen Version 41 statt 30 Multieffekte, darunter neben den üblichen Verdächtigen wie Delay, Chorus und Distortion auch Besonderheiten wie Humanizer, Slicer oder Bit Crusher. Ebenso stehen nun fünf verschiedene Reverbs sowie acht „Kit Compressor“-Varianten zur Verfügung. Zusammen mit dem Equalizer und der Snare-Buzz-Funktion, die ein in acht Stufen einstellbares Snare-Rascheln zu Bassdrum- und Tomsounds hinzufügt, ergeben sich hier schon extrem vielfältige Bearbeitungsmöglichkeiten. Und das ist noch längst nicht alles: Über die Tasten „Tuning“ und „Muffling“ hat man schnellen Zugriff auf Veränderungen der Tonhöhe und der Dämpfung, die Bass-, Treble- und Ambience-Regler erlauben darüber hinaus ein schnelles Anpassen des Summensignals. Außerdem kann jedem Pad per Layer-Funktion ein zweiter Sound (Sub) zugewiesen werden. Er kann entweder zusammen mit dem Main Sound erklingen oder auch per Anschlagstärke hinzugemischt werden.

Roland TD-17KVX2 Display Raumklang
Fotostrecke: 4 Bilder Im Bereich Ambience können exakte räumliche Gegebenheiten definiert werden.

PRAXIS

Robuste, sensible Pads mit relativ großen Spielflächen

Die PDX-8 Pads der Toms sind seit vielen Jahren fester Bestandteil im Roland-Programm, und das aus gutem Grund, denn sie sind kompakt, robust und zuverlässig und lassen sich dank der doppellagigen Mesh Heads hervorragend bespielen. Das trifft auch auf das PDX-12 Snarepad zu, welches sich mit seiner zwölf Zoll großen Spielfläche nur unwesentlich vom Durchmesser einer regulären Snaredrum unterscheidet. Ebenfalls ein Klassiker im Programm ist die VH-10 Hi-Hat, ebenfalls zwölf Zoll groß. Auch hier gibt es nichts zu beanstanden. Ansprache und Reboundverhalten sind einwandfrei und die Kalibrierungsfunktion des Moduls ermöglicht ein genaues Justieren der Übergänge zwischen offenem und geschlossenen Sound. Die neuen Beckenpads fallen dünner und flexibler aus als ihre Vorgänger und reagieren somit etwas authentischer auf die Stockanschläge.

Erhöhter Spielkomfort dank größerer Pads: das TD-17KVX2 im Praxistest.
Erhöhter Spielkomfort dank größerer Pads: das TD-17KVX2 im Praxistest.

So klingt das Roland TD-17KVX2 E-Drum

Im Folgenden sind einige der 70 Preset Kits sowie drei Soundfiles der Einzelinstrumente zu hören:

Noch mehr Kits gibt es im folgenden Video zu hören:

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Mehr Informationen
Seht hier unser Video zum Testbericht:

Überzeugende Sounds mit extrem geringer Latenz

Die Sounds, deren Schwerpunkt auf akustischen Drumsets liegt, gefallen mir insgesamt gut. Die Lautstärken innerhalb der Kits sind gut ausbalanciert und auch die Abstimmung der Sounds untereinander stimmt. Obwohl die Instrumentenklänge sich überwiegend aus nicht mehr als drei verschiedenen Einzelsamples zusammensetzen, klingt das Ergebnis überzeugend. Für einen authentischen Eindruck sorgt nicht zuletzt das Mitrascheln des Snareteppichs beim Anspielen der Toms – tatsächlich ein wichtiges Detail, das zum Schlagzeugsound nun mal dazugehört. Auch die Triggereinstellungen der Pads passen auf Anhieb. Wer hier nicht sofort klarkommt, kann die Einstellungen mit wenigen Handgriffen im „Pad Trigger“-Menü anpassen. Die dynamische Umsetzung der Anschläge verläuft ziemlich linear, wie man in einer der folgenden Grafiken sehen kann.

E-Drumkits von Roland haben in Sachen Latenz in unseren Tests durchweg sehr gute Ergebnisse erzielt, und das gilt auch für das TD-17KVX2. Gerade mal vier Millisekunden dauert es, bis der Anschlagimpuls in einen Sound umgesetzt wird. Das ist ein absolut hervorragender Wert und wirkt sich positiv auf das Spielgefühl aus. Auch hierzu gibt es eine Grafik.  

Audio Samples
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Kit 01: Big Wood Shell Kit 03: Shallow Mini Kit 05: Warm Jazz Kit 09: 80’s Revival Kit 10: Bright Room Kit 19: Tight Prog Kit 29: Fat Rock Kit 30: Unplugged Snare solo Toms solo Hi-Hat und Becken solo

Der Platz für User Samples ist begrenzt

Viele Anwender haben sich bei der Vorstellung des Roland TD-17KVX2 E-Drum Sets über die Sample-Import-Funktion gefreut. Via SD Card können hier maximal 100 Samples mit einer Gesamtkapazität von 32 MB – das entspricht 148 Sekunden Stereosampling bei 44,1 kHz / 16 bit – importiert werden. Allerdings belegen die 33 neuen Sounds des KVX2 bereits über die Hälfte des User-Sample-Speichers, sodass nur noch 14 MB, also 65 Sekunden, zur Verfügung stehen. Benötigt man mehr Platz, so muss man sich von  einigen der Extrasounds trennen und die Lücken in den entsprechenden Kits durch Preset Samples auffüllen. Ebenso wie die internen Sounds können die User Samples umfangreich bearbeitet werden und bei Bedarf auch als Sub-Sounds fungieren

Kabelloses Üben dank Bluetooth

Um das TD-17 Modul an einen Rechner anzuschließen, benötigt man ein USB-Kabel (Type A auf Type B). Über diese Verbindung kann man einen Audio-Stereotrack direkt auf eine DAW aufzeichnen. Ebenso können über die USB-Verbindung – oder den MIDI-Anschluss – MIDI-Daten empfangen und aufgezeichnet werden, um beispielsweise externe Sound Libraries anzusteuern. Die Bluetooth-Verbindung ermöglicht es, kabellos zur Musik vom Smartphone oder anderen Bluetooth-Geräten zu trommeln. Hierfür kann das Handy praktischerweise auf dem oberen Drittel der Modulfläche abgelegt werden. Ist gerade keine externe Soundquelle verfügbar, kann man auch auf die sieben internen Play-Alongs zurückgreifen, die immerhin einige grundlegende Stilistiken wie Rock, Dance, Funk und Jazz abdecken.

Möchte man sein eigenes Spiel – mit oder ohne Play-Along Song – aufnehmen, so genügt bei eingesteckter SD Card ein Druck auf die Record- und anschließend auf die Play-Taste – einfacher geht’s nicht. Wie auch beim Vorgängermodell leidet die Qualität der Play-Alongs übrigens deutlich, wenn man das Tempo in größeren Schritten verändert. Im folgenden Beispiel habe ich es von 100 auf 75 Prozent reduziert.

Audio Samples
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Play-Along Track 100% / 75% Tempo

FAZIT

Das Roland TD-17KVX2 ist die Weiterentwicklung des noch nicht alten, aber mittlerweile bewährten TD-17KVX und wurde in einigen Bereichen spürbar aufgestockt. Unter den nun 70 Preset Drumkits (vorher 50) dürfte wirklich jeder seine persönlichen Favoriten finden und viele, die das Set zum Üben oder für lärmreduzierte Bandproben nutzen, werden überhaupt kein Bedürfnis verspüren, in die umfangreichen Editierungsmöglichkeiten einzusteigen. Selbst wenn es andere Hersteller – und natürlich die hochwertigen externen Sound Libraries – schaffen, realistischere Klangverläufe abzubilden, gelingt es Roland immer wieder, ein stimmiges Gesamtpaket zu schnüren: gut aufeinander abgestimmte Sounds, zuverlässige und sensibel ansprechende Pads, intuitive Bedienung, problemlose Anbindung an externe Geräte und unverwüstliche, funktionale Hardware. Schade, dass der Platz für User Samples so klein ausfällt, wenn man die neuen Sounds nutzen möchte. Da bietet die Konkurrenz deutlich mehr. Dennoch gibt es von uns eine klare Antestempfehlung.

Das Roland TD-17KVX2 überzeugt im Test durch sein gelungenes Gesamtpaket.

Das Roland TD-17KVX2 E-Drum überzeugt im Test durch sein gelungenes Gesamtpaket.
  • Hersteller: Roland
  • Bezeichnung: TD-17KVX2 E-Drum Set
  • Modul
  • Anzahl der Drumkits: 100 (70 Presets + 30 User Kits)
  • Anzahl der Sounds: 343 (310 Preset + 33 User Samples)
  • Anzahl der Play-Along Songs: 7
  • Anzahl der User Samples: 100 (32 MB Speicher, Dateiformat WAV 44,1 kHz, 16/24 bit)
  • Effekte: EQ, 5 x Reverb, 25 x Ambience, 41 x Multi Effects, 8 x Kit Compressor
  • Metronom: 15 Sounds, Tempo 20 bis 260 bpm
  • Besonderheiten: Bluetooth 4.2, Sample Import, Coaching-Funktionen, Power-Off-Funktion
  • Anschlüsse:
  • 2 x Master Output (R, L/Mono)
  • 1 x Phones Output (Miniklinke)
  • 1 x Mix In (Miniklinke)
  • 2 x Trigger In (Crash 2, Aux)
  • 1 x 25-pin Multiport zum Anschluss der Pads
  • 1 x MIDI Out
  • 1 x USB Port Type B
  • 1 x SD Card Slot
  • Netzteilanschluss (9V)
  • Pads
  • Bass Drum: 5″ KD-10 Mesh Head Pad
  • Snare Drum: 12“ PDX-12 Dual Zone Mesh Head Pad
  • Toms: 3 x 10“ PDX-8 Dual Zone Mesh Head Pads
  • Crash Cymbals: 2 x 12“ CY-12C-T Dual Zone Crash Pad mit Choke-Funktion
  • Ride Cymbal: 14“ CY-14R-T Triple Zone Ride Pad mit Choke-Funktion
  • Hi-Hat: 12“ VH-10 Dual Zone Hi-Hat Pad + Controller
  • Hardware
  • MDS-Compact Metallrack
  • 3 x Beckenhalter
  • Zubehör
  • Anleitungen, Anschlusskabel für Pads, Netzkabel, Modulhalterung, Vierkantschlüssel, Klettbänder
  • Preis (Verkaufspreis 12/2022): EUR 1899,-
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • intuitive Bedienung
  • gut abgestimmte Sounds
  • sehr geringe Latenz
  • vielfältige Soundbearbeitungsmöglichkeiten
  • Bluetooth- und Sample-Import-Funktion
  • kompaktes, stabiles Rack
Contra
  • neue Sounds belegen einen großen Teil des Speichers für User Samples
  • schlechte Soundqualität der Play-Alongs bei reduziertem Tempo
Artikelbild
Roland TD-17KVX2 E-Drum Set Test
Für 1.698,00€ bei

Herstellerseite: https://www.roland.com

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