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Roland TD-20KX Test

Details
“Details” ist nicht nur die Überschrift für dieses Kapitel, sondern steht auch Sinn gebend für das komplette Drumset. Eine wahre Flut praktischer und hochwertiger Neuerungen und Gimmicks zwingt einen dazu, beim Aufzählen mehrmals Luft zu holen. Die Neuigkeiten vorweg: Die Becken glänzen metallisch und schaukeln wie ihre großen Vorbilder aus dem analogen Paralleluniversum gemütlich nach jedem Schlag aus.

Die Bassdrum fällt vorbildlich groß aus, 16“ Durchmesser können sich sehen lassen und geben einem das angenehme Gefühl, man würde wirklich in eine fette Bassdrum treten. Die Sinne lassen sich doch gerne etwas vorgaukeln. Einen ähnlichen visuellen Placebo-Effekt dürften die Toms und die Snare beim Publikum auslösen, denn die mit einem schönen Finish versehenen Trommeln befinden sich offensichtlich auf gutem Wege zur Annäherung an die topmodernen „Hyperdrive-Drum“ genannten Toms der Akustik-Sets, welche – gleich einem Minirock – inzwischen immer kürzer ausfallen.

Die Optik ist die vordergründigste Neuerung gegenüber den populären Vorgängern des TD-20KX – dem TDW-20 und dem TD-20. Das Finish kann jeder Besitzer ohne großen Aufwand wechseln. Zu diesem Zweck befindet sich in Rolands Boxengasse eine kleine – aber geschmackvolle – Auswahl verschiedener Folien-Finishes. Folien sind natürlich “kompatibel zu Drittherstellern”, so dass es einen immensen Gestaltungsspielraum gibt!

Ein weiteres sehr schönes Detail sind die Kabel: Endlich richten sich diese mal in der Farbgebung nach der Hardware, und nicht wie bei den Vorgängern die Hardware nach den Kabeln. Endlich keine schwarzen Kabelschlangen mehr, die sich genauso unmotiviert um ein schwarzes Rack winden, wie Druckerkabel in Großraumbüros um graue Tische mit mikrowellengroßen Bildschirmen. Stattdessen findet man hochwertige Kabel mit durchsichtiger Isolierung, die mittels eines praktischen Kabel-Clips direkt an den jeweiligen Edelstahl-Stangen fixiert werden können.
Auf dem Weg zum Modul verlaufen die Kabelstränge dann dezent im Hohlraum der Rack-Stangen.
Alle Stangen und Halterungen haben denselben Durchmesser und lassen sich außer in die Rack-Klammern auch wahlweise in die vorderen Ständer des Racks stecken. Dieses System macht einen schnellen Auf- oder Umbau komfortabel und spart Platz.

In Sachen Modul setzt Roland auf Altbewährtes. Allerdings in Kombination! Es befinden sich alle Preset-Sounds der Vorgänger TD20 und TDW20 auf dem Modul. Dadurch kommen beachtliche 920 Sounds zusammen, die man frei kombinieren kann. Hat man eine gute Drumsound-Kombination gefunden, lässt sich diese über den eingebauten Karten-Slot auf einer CF-Karte speichern.

Neben weiteren und detaillierteren Einstellungsmöglichkeiten in den Bereichen „Simulierte Soundumgebung“ und Kompression befindet sich der Quell aller Neugierde – oder leider auch „der Stein des Anstoßes“ – auf der Rückseite des Moduls. Einen USB-Port hat sich Roland offensichtlich für spätere Veröffentlichungen aufgespart. Das in etlichen Foren ersehnte direkte Plug & Play ist damit leider nicht möglich. Ein gewisser Datenaustausch ist dennoch über das MIDI-Duo möglich. Ein digitaler S/PDIF-Audioausgang kann ein Stereosignal ohne vorherige D/A-Wandlung verschicken.

Hauptmotiv des TD-20KX ist ohnehin weniger Revolution als Evolution. Roland möchte mit den neuen Features im Live-Sektor Boden gut machen, und so reihen sich auch die neuen klanglichen Features des Moduls in die optische Entwicklung des Sets ein: Man hat alle Möglichkeiten! 25 Raum-Typen, Raum-Größen, Wand-Typen, fast schon millimetergenaue Mic-Positionen und eine variable Raum-Form simulieren viele natürlichen Sound-Einflussnahmen.

Besonders bei einem Live-Konzert lässt sich so wirklich haargenau einstellen, wie ein natürliches Set in der gegebenen Umgebung klingen würde. Der Sound des Drumsets lässt sich dem Raum somit anpassen und pfropft sich ihm nicht mehr einfach so auf. Mit der erweiterten und verbesserten Kompressor-Palette rüstet sich Roland für die allgemeine Suche nach dem druckvollsten Live-Sound.

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