Praxis
Zusammenspiel mit Triggern und Drum Pads
Beim Layern von akustischen Instrumenten mit elektronischen Sounds kommen die Nuancen in der Regel vom akustischen Anteil, während der elektronische Anteil gerne ein wenig statisch klingen darf. In vielen Fällen ist das sogar eindeutig erwünscht, da auf diesem Weg eine gewisse Einheitlichkeit im Klang entsteht. Das Roland TM-1 kann sich also ganz entspannt der Aufgabe widmen, ein einzelnes Sample pro Kanal abzuspielen und muss keine Versuche unternehmen, über Multi-Samples das Verhalten einer echten Trommel nachzubilden – und entsprechend einfach ist es auch, die Einstellungen am Modul so anzupassen, dass gute Ergebnisse entstehen.
Im Zusammenspiel mit den Roland RT-30 Triggern gestaltet sich die Einrichtung wirklich kinderleicht. Die Sensitivität wird über den entsprechenden Regler so angepasst, dass das TM-1 ab der gewünschten Anschlagstärke einen Sound triggert, wobei es sich empfiehlt, die leiseren Ghostnotes auszuschließen. Hilfreich sind dabei sind die Trigger-LEDs für die beiden Kanäle, die neben dem Display sitzen. Über eine Tastenkombination ist es zudem möglich, pro Kanal aus vier Velocity-Kurven zu wählen und damit zu steuern, wie stark das Modul auf die Dynamik des eigenen Spiels reagiert. Und wem diese Einstellungsmöglichkeiten nicht ausreichen, der bekommt mit dem TM-1 Editor sogar die Möglichkeit, aus verschiedenen unterstützten Trigger-Modellen zu wählen und eine Unterdrückungsfunktion für Übersprecher zwischen den beiden Kanälen zu aktivieren. So viel Flexibilität hätte man der kleinen Box gar nicht zugetraut!
Fette interne Sounds
Die 15 Kits des TM-1 sind bei Auslieferung vor allem mit Sounds für Kick und Snare belegt. Auf den ersten sieben Plätzen finden sich Samples von akustischen Trommeln, die sehr stark bearbeitet wurden und sich hervorragend dazu eignen, den Klang eines Drumsets mit einer Portion Punch anzureichern. Die weiteren Kits bieten dagegen Electro-Samples, die sich je nach Mischverhältnis offensichtlicher heraushören lassen und noch eindeutiger für einen „produzierten“ Sound auf der Bühne sorgen können. Gerade diese Abteilung ist auch gut dazu geeignet, um über ein angeschlossenes Drum Pad getriggert zu werden. Wie man am Ende des folgenden Videos sieht, finden sich auf den letzten beiden Plätzen sogar einige Loops.
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Zusätzlich zu den 30 Werks-Sounds erhält man mit dem Download des TM-1 Editors 140 Extra-Sounds aus den unterschiedlichsten Bereichen, die sich problemlos in den internen Speicher des TM-1 einfliegen lassen. Bestehende Samples werden dabei überschrieben, weshalb es Sinn macht, zur Sicherheit ein Backup zu erstellen – und auch dafür gibt es eine Funktion. Dass die Dateiübertragung allgemein sehr langsam ist, lässt sich meiner Ansicht nach verschmerzen. In den folgenden Audio-Beispielen gibt es einen Auszug aus dem zusätzlichen Content zu hören. Zum Erzeugen der Beispiele wurden die Direktsignale der Trigger für Kick und Snare aufgenommen und nachträglich durch das TM-1 „gereampt“.
Besonders interessant ist bei alledem natürlich die Möglichkeit, eigene Samples zu importieren, und auch das ist mit der App kein Problem. Wer darüber nachdenkt, sich ein teures Multi Pad zuzulegen, um einige wenige Samples aus einer Produktion auf die Bühne zu bringen, der könnte also auch schon mit diesem kleinen Besteck glücklich werden. Unklar ist mir, weshalb unter Windows nur WAV-Dateien bei 16 Bit oder 24 Bit und 44,1 kHz importiert werden können, während unter Android auch MP3-Files möglich sind und unter macOS und iOS sogar AIFF, AAC und Apple Lossless von der App erkannt werden. Wenn man eigene Samples verwenden will, dann ist es in der Regel aber auch kein Problem, diese ins WAV-Format zu bringen. Die einzige ernsthafte Einschränkung, an die man sich beim Import von Samples halten muss, ist eine maximale Dauer von 6 Sekunden.
Keine Probleme mit Latenz
Jedes Gerät, das digitales Audio in analoges Audio wandelt, braucht dazu eine kurze Zeit, was für eine minimale Verzögerung bzw. Latenz sorgt – und das gilt auch für das Roland TM-1. Dass es in dieser Hinsicht keine Probleme gibt, hat sich in der Praxis bereits gezeigt, und auch die Messung bestätigt das. Mit einer Latenz von ca. 4,5 Millisekunden muss man sich keine Sorgen machen.