FAZIT
Der V-Synth GT ist ein unglaublich umfangreiches Gerät, es quillt geradezu über von Funktionen. Intuitiv ist hier erstmal gar nichts! Hat man sich aber mit dem Instrument vertraut gemacht, besticht es durch seine Vielfältigkeit, besonders in Sachen Sounddesign und Klang. Der Klang ist satt, warm und druckvoll – besonders im Bassbereich. Die ab Werk voreingestellten Presets hingegen sind nicht nach meinem Geschmack, hier sind hauptsächlich Trance, World und Ambient-Sounds vertreten, die überwiegend digital klingen.
Und da wären wir auch schon bei meinem Hauptkritikpunkt: Der V-Synth GT wirkt wie ein überdimensionales Computer-PlugIn. Hat man alle Möglichkeiten ausgereizt und ein Patch mit diversen Effekten und Modulationen auf beiden Tones ausgestattet, kommen die Prozessoren ins Schwitzen. Sogar die Hardwareregler, die auch immer auf dem großen Display dargestellt werden, fangen an zu ruckeln und reagieren nur mit Verzögerung. Ich hatte nicht immer das Gefühl, an einem Musikinstrument zu schrauben, sondern mehr an einem ferngesteuerten Computer, der sich knapp an seiner Leistungsgrenze abmüht. Mit der Version 2.0 ist die Performance im Allgemeinen zwar besser geworden, aus meiner Perspektive jedoch noch nicht ganz zufriedenstellend. Außerdem empfinde ich den V-Synth als überproduziert, ich wäre mit wesentlich weniger Funktionen zufrieden. Besonders im Studio will man schnell und intuitiv zu guten Ergebnissen kommen, beim V-Synth GT ist eine lang ausgedehnte Bedienungsanleitungs-Session vorher unabdingbar, will man halbwegs interessante eigene Sounds erstellen. Aber wie gesagt, hat man dies alles erst einmal raus, beschert er einem durchaus Freude und tolle Klänge!
Für dich ausgesucht
- Tolle Modulationen in Echtzeit (Variphrase)
- Klang
- Vocoder
- Sounddesign
- D-Beam
- Time Trip Pad
- Effekte
- Anschlüsse
- Sampler
- Bedienoberfläche
- Preset Sounds
- Speicherplatz
- Preis
- Synthese: virtuell-analog, Samples mit VariPhrase, AP-Synthese, Vocal Designer und Audio-In
- Prozessoren: Zwei Prozessoren, die unabhängig voneinander jeweils ein komplettes Gerät abbilden
- Modulation: FM, AM, Ring, Sync
- Effekte: COSM (polyphone Effekte), über 60 Tone-FX, Chorus und Hall
- Keyboard: 61 Tasten (5 Oktaven) mit Aftertouch und Anschlagsdynamik
- Sequencer: Multi Step Modulator, Arpeggiator
- Bildschirm: 320
- Spielhilfen: Mod-Wheel, Time Trip Pad, 2 D-Beam, zuweisbare Taster und Drehregler
- Ein/Ausgänge: Kopfhörer, 2x Main Out, 2x Direct Out, 2x Audio In, Mikrofon-Eingang mit zuschaltbarer Phantomspeisung, drei Fußpedale, MIDI-Trio, koaxialer und optischer Ein- und Ausgang, USB, USB-Stick
- Gewicht/Masse: 13,9 kg, ca. B 106 cm/L 41 cm/H 12,5 cm
- Preis: € 3279,- UVP
krokfan sagt:
#1 - 03.11.2015 um 09:44 Uhr
Interessanter Artikel, danke! Gibt es auch die Möglichkeit, die Samples einzelnen Tasten zuzuordnen (wie es z.B. bei einem Drumkit ist)? Das wäre für mich live unabdingbar, da ich im Song oft mehrere Samples brauche...