Eierlegende Wollmilchsau
Von den Möglichkeiten des RTW TouchControl 5 war ich wirklich überrascht: So viele Optionen hätte ich dem kleinen Tabletop-Gerät nicht zugetraut. Flexibler Monitor-Controller, Routing-Matrix, HP-Amp und die üppigen Entzerrungsmöglichkeiten inklusive Bassmanagement – ganz schön opulent! Den aktuellen Straßenpreis von 2.998 Euro halte ich für durchaus gerechtfertigt, wenn es auch kein Schnapper ist.
Aufgrund meiner Vorerfahrungen mit Dante war die Einrichtung im Nu erledigt. Die bestehenden Verbindungen waren im Handumdrehen umgeleitet und der Montior-Controller sofort einsatzbereit. Ebenfalls schön: Es gibt einen Demo-Mode, der einen 7.1.4 abspielt, sodass man alle Optionen einmal unkompliziert ausprobieren kann – sehr gut!
Das Handbuch ist umfangreich und detailliert. Außerdem gibt es auch passende YT-Videos, die einzelne Sachverhalte erklären. Kleiner Stolperstein für mich: Es gibt eine Sidebar rechts, die man per Wischen einblendet und die weitere Befehle und Buttons beherbergt. Muss man wissen. Hat man sich nämlich für eine äußerst üppige Darstellung entschieden, „fehlt“ einem der Zurück-Button bzw. der für die Presets. Tut er natürlich nicht wirklich, er ist nur auf der Sidebar ausgelagert… Now you know!
Achtung, Kalibrierung!
Die grundlegenden Kalibrierungsmethoden gefallen mir. Mit vier Bändern sind sie ausreichend, wenn auch gewiss nicht mit einen Trinnov vergleichbar. Wenige und gut eingestellte Bänder zur manuellen Entzerrung sind aber tatsächlich nicht von der Hand zu weisen. Und am Ende macht man das einmal und nie wieder.
Die fehlende Automatisierung für den Einmessungsprozess wiegt tatsächlich dann gar nicht so schwer, da man über das interne Routing ohne weiteres beispielsweise REW einbinden kann – und zwar ohne die I/Os dort mit wechseln zu müssen. Das übernimmt nämlich der Kalibrierungsdialog des TouchControl 5. Das ist vielleicht nicht auf Anhieb erkennbar, aber es geht!
Für dich ausgesucht
Dazu noch ein weiteres, kleines Detail, woran man merkt, dass die Entwickler die Praxis kennen: „Negative“ Delayzeiten sind ebenfalls möglich. In Wahrheit verzögern die natürlich auch nur alle anderen Speaker ganz normal. Praktisch, wenn man beispielsweise nur den Center „nach hinten schieben“ möchte.
Was könnte besser sein?
Schade finde ich persönlich, dass es hier keinen Spektrum-Analyzer gibt. Auch das typische TC-Loudness-Radar, was ich an meinem TC Clarity sehr schätze, wäre ein Bonus! Der Encoder des TouchControl 5 knattert mir auch etwas zu laut beim Drehen. Und letztlich hätte man noch die Möglichkeit gehabt, darüber nachzudenken, ein oder zwei physische Taster frei belegbar zu machen. Stichwort: drücken, ohne zu gucken.
Bonedo Leser sagt:
#1 - 05.06.2024 um 09:24 Uhr
"Test douchControl 5: Fazit" war das ein freudscher Verschreiber? Spass beseite. Ein sehr interessantes Produkt und ein guter Test.
Nick Mavridis sagt:
#1.1 - 05.06.2024 um 15:01 Uhr
Hallo, nein, da sind nur drei Buchstaben und eine Leerstelle verschwunden, nämlich "es T". :-) Ist aber korrigiert. Beste Grüße Nick Mavridis (Redaktion Recording)
Antwort auf #1 von Bonedo Leser
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenAnton Ramsteiner sagt:
#2 - 06.06.2024 um 18:00 Uhr
Zum Preis muss man allerdings erwähnen, dass der TouchControl 5 in der Grundversion für knapp 3000 Euro nur max. 4 Kanäle ansteuern kann. Für die Option Mehrkanal muss man, wie für weitere Optionen jeweils ca € 700.- einplanen, was den Preis im Vollausbau mal eben verdoppeln kann
Thomas Valter sagt:
#2.1 - 11.06.2024 um 13:48 Uhr
Hello Anton, Nah, not correct. The version at 3.000 did include some licenses. However, we have changed all that. Now, everything is included in the sub-3.000 price, which is also mentioned in the review. Take a look at: https://www.rtw.com/en/all-news/landing-pages/touchcontrol-5-version-11.html Best, Thomas from RTW
Antwort auf #2 von Anton Ramsteiner
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