Praxis
Schon beim simplen Betrachten der Becken drängt sich die spannende Frage auf: Wie klingen denn jetzt die Sick Hats? Mit ganzen 18 Zoll Durchmesser muss man sich erstmal daran gewöhnen, ein so großes Beckenpaar auf den Hi-Hat Ständer zu montieren. Die Konstruktion der vielen Löcher sorgt für einen sehr eigenwilligen Klang, der sofort an produzierte Sounds und Samples erinnert. Der Vorteil liegt dabei auf der Hand: Im Gegensatz zu E-Drums mit Hi-Hat Samples kann man mit den Sick Hats eine echte Hi-Hat spielen und den Klang wie gewohnt musikalisch einsetzen. Dabei ergeben sich viele unterschiedliche Nuancen beim Spiel mit geschlossenen, halb offenen oder offenen Becken, die mit einer elektronischen Klangquelle nicht annähernd so umzusetzen wären. Schon bei leisem Spiel erzeugen die Sick Hats einen synthetisch klingenden Sound, der eine gute Portion White Noise und Trash innehat. Interessant ist, dass die Hi-Hat nicht so tief klingt wie man vermuten könnte.
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Mehr InformationenGuter Rebound trifft auf sehr präsenten Chick Sound
Ähnlich wie bei durchlöcherten Crash-Becken, deren Ton im Vergleich zu gleich großen Becken wesentlich höher ist, sorgt auch hier das Top-Teil für einen recht hohen Sound, der nicht unbedingt auf ein 18 Zoll Modell schließen lässt. Wahrscheinlich würden kleinere Modelle eher den spitzen Sound eines Effektbeckens hervorbringen, doch so klingen die Sick Hats eben nicht wie eine Kombination aus zwei großen Crash-Becken, sondern wie eine eigenständige Hi-Hat. Das Spielgefühl ist durch die Größe etwas träger als bei einem 14 Zoll Standardmodell, jedoch sorgt die Steifheit der Becken für einen dennoch guten Rebound. Der Chick Sound ist dank der durchlöcherten Oberfläche sehr präsent, aufgrund der Größe der Becken aber natürlich etwas schwergängiger und indirekter als bei einer Hi-Hat mit Standardgröße.
Auch wenn Chris „Daddy“ Dave die Sick Hats für ganze Konzerte nutzt, sind sie klanglich gesehen sicher kein Allround-Modell. Als Effektsound mit beispielsweise einer Cable Hi-Hat öffnen sie eine neue Klangwelt und sind auch im Studio für einzelne Songs eine willkommene Alternative zu gewöhnlichen Modellen. Grundsätzlich sind die Sick Hats eher lautere Becken, die sich durch ihren mittenbetonten Sound aber gut in das Klangbild einfügen und nicht zu spitz klingen. Insbesondere im Studio und unter Einbezug von starker Kompression muss man sich jedoch dazu zwingen, die Sick Hats wirklich kontrolliert zu spielen, da die höhere Grundlautstärke die Becken sehr präsent klingen lässt.
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Bei komplizierten Patterns oder dem Spiel mit der Stockspitze auf den kann der Stock schon mal unerwartet in den vielen Löchern der Sick Hats verschwinden. Bei gewöhnlichem Spiel mit dem Schaft des Stockes bleiben solche Komplikationen natürlich aus. Sabians Vorschlag, die Becken in solchen Fällen doch einfach umzudrehen, hat eine klangliche Veränderung durch die Eigenschaften des schweren Bottom-Beckens zur Folge.
Gregor Zenns sagt:
#1 - 24.10.2017 um 08:49 Uhr
Wow, mega Drumsound in dem Video! Sehr geil! Besonders die Piccolo Snare und die Snare mit (Kuh?)fell klingen super. Was sind das für Snares?
Alex Hoeffken sagt:
#1.1 - 24.10.2017 um 10:30 Uhr
Hey Gregor. Vielen Dank! Das erste ist eine 14"x5" Ludwig Acrolite Snare aus den Siebzigerjahren, danach hörst du eine 14"x3,5" Pearl Free Floating Brass Snare und schließlich eine Ludwig Jazz Festival Snare, ebenfalls in 14"x5" aus den Sechzigern. Auf der Snare ist ein Ziegenfell, dass einen wirklich sehr speziellen Sound erzeugt. Sicher nicht für laute Umgebungen geeignet, aber im Studio für manche Songs echt super. Grüße, Alex
Antwort auf #1 von Gregor Zenns
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