Bei der kanadischen Firma Sabian hat das große Aufräumen begonnen, auch die beliebten Crashbecken der AAX-Reihe bleiben davon nicht verschont. Statt kryptischer Zusätze wie „Stage“ oder „Studio“ besinnt man sich stattdessen auf die klassischen Gewichtsbezeichnungen Thin, Medium und Heavy. Aus letzterer Kategorie stammen unsere heutigen Testobjekte, drei große Crashes für Fans kräftiger Akzente.
Mit neuen Bezeichnungen ist es aber selbstverständlich nicht getan, wie schon bei der überarbeiteten HHX-Serie wurde auch die Hämmerung sowie die Anatomie der Becken modifiziert. Heraus kommen sollen musikalischer und wärmer klingende Instrumente mit verbesserter Ansprache. Das soll auch und gerade für die schweren AAX Heavy Crashes gelten. Ob die Rezeptur funktioniert, lest ihr auf den folgenden Zeilen.
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Schwere Crashes mit großen Kuppen
Alle drei aktuell erhältlichen AAX Heavy Crash Becken hat der holländische Sabian-Vertrieb gesendet, es handelt sich um die Größen 18, 19 und 20 Zoll. Schon bei der Paketübergabe fällt mir das beträchtliche Gewicht auf, und die Digitalwaage bestätigt den Eindruck: 2200, 1870 und 1700 Gramm verdienen das „Heavy“-Label ohne Wenn und Aber. Auch anatomisch erinnern die Becken eher an Ridebecken, woran die großen, unbehandelten Kuppen den größten Anteil haben. Im Gegensatz zu ihren Thin- und Medium-Pendants hat sich Sabian hier nicht für verkleinerte, sondern für besonders große Profile mit stärkerer Krümmung entschieden, um die Durchsetzungskraft zu erhöhen. Es wurden allerdings auch Schritte unternommen, um den schweren Becken einen komplexeren Sound zu verleihen. Dazu gehören die – gegenüber den alten AAX Crashes – deutlich tieferen und zahlreicheren Hammerschläge. Mit Ausnahme der Kuppen werden sowohl Ober- als auch Unterseite fein abgedreht, anschließend hochglänzend poliert und versiegelt. Insgesamt glänzen alle Instrumente mit einer makellosen Verarbeitung.
Die drei Crashes klingen laut und ausgewogen
Als Trommler, der persönlich eher dünneren Crashbecken zugeneigt ist, lösen Bezeichnungen wie Power, Metal oder Heavy immer eine gewisse Skepsis bei mir aus. Wirklich gerechtfertigt ist das zugebenermaßen nicht mehr, denn im Gegensatz zu früher schaffen es die Hersteller heutzutage, auch dicke Crashes gut klingen zu lassen. Scheppernde Ambosse sind eher selten geworden. Und von diesen sind unsere drei Testkandidaten tatsächlich weit entfernt. Am Set verteilt, fällt mir gleich die gute tonale Abstimmung mit passenden Intervallen auf. Aber auch klanglich können die AAX Heavy Crashes überzeugen. Trotz eines subjektiv schweren Spielgefühls gehen alle Größen verhältnismäßig schnell auf und blenden anschließend in ein gut aufgelöstes, recht langes Sustain über. Sie alle besitzen den Sabian-typischen, mittigen Grundton, der ihnen im Kontext eine solide Präsenz verleiht, ohne ins Glockige, Penetrante abzudriften. Es macht auch wirklich Spaß, sich beim Crashriden so richtig in sie hinein zu lehnen. Darüber hinaus lädt gerade beim 20er die große Kuppe dazu ein, mal zu checken, was Ride-mäßig so geht, und siehe da, es funktioniert. Sogar die beiden kleineren Modelle machen als Rides eine gute Figur, nur sollte es dann nicht mehr allzu brachial laut um sie herum zugehen. Trotzdem haben sie sich das Prädikat „Allrounder“ mit ihren Gesamtqualitäten durchaus verdient.