PRAXIS
Nachdem ich die Rasselbande an den Beckenständern angebracht habe, bin ich gespannt, wie sich der äußere Eindruck zum klanglichen verhält und ob die maschinell gefertigte Makellosigkeit einen ebenso makellosen Klang hervorzaubert.
Als erstes ist die Hi-Hat an der Reihe und mir fällt der ausgeprägte Attack auf, der sich gut durchsetzt – diese Hi-Hat hat Biss, sie klingt hoch und brilliant, geradezu so, als ob sie schon mit einem EQ bearbeitet worden wäre, der die tieferen Frequenzen eliminiert.
Dadurch fehlt der Hi-Hat allerdings ein gewisses Maß an Volumen, über das eine 14 Zoll große Hi-Hat eigentlich verfügen sollte.
Die beiden Becken schließen sauber, was sich durch einen angenehmen “Chick”-Sound beim Tretenbemerkbar macht und präzise Hi-Hat-Openings ermöglicht. Allerdings muss man den linken Fuß etwas im Zaum halten, da bei zu festem Druck das Klangvolumen der Hi-Hat weiter abnimmt und sich ein singender Ton in den Sound mischt.
Bei härterer Gangart und halb geöffneten Becken dominiert ein blechern klingender Sound den Obertonbereich, der mir einigermaßen deutlich mitteilt, dass diese Hi-Hat kein Oberklassemodell ist. Aber wer kann das bei dem Preis erwarten?
Das 16” Thin Crash spricht auf die ersten Schläge die ich ihm verabreiche mäßig an und ich brauche Gewalt, um das Becken dazu zu bewegen, “aufzugehen”. Eigentlich sind dünne Crash-Becken dafür bekannt, sensibel anzusprechen, dafür aber in der Dynamik nicht ganz oben mitspielen zu können. Diese Sensibilität vermisse ich beim “B8” Crash, allerdings nur weil “Thin” draufsteht. Wenn ich diesen Zusatz ignoriere, stört es mich weniger.
Für dich ausgesucht
Wenn es denn erst einmal klingt, ist es hell und sogar leicht brilliant und setzt sich auch in lauten Bands gut durch. Allerdings vernehme ich hier auch wieder etwas, was meine Freude etwas trübt – diesmal etwas “gongig-blechernes”.
Während die Hi-Hat bei geschickter Spielweise noch eine Chance hätte, sich auf eine Oberklassebecken-Party zu schummeln, sollte sich das Crash keine großen Hoffnungen auf gnädige Türsteher machen. Das Ride-Becken hat ein im Verhältnis zum “Grundrauschen” – dem “Wash” – angenehm helles “Ping” und ist dadurch locker in der Lage, sich auch in lauten Bands durchzusetzen.
Das Becken lässt sich von leiser bis lauter Spielweise gut kontrollieren. Wenn es anfängt sich aufzuschwingen, entsteht ein mächtiger Crashsound, der in ausgesuchten Momenten seinen Reiz haben kann.
Die Glocke passt dynamisch und klanglich gut zum restlichen Sound und ist aufgrund der Größe kaum zu verfehlen.
Soll es stimmungsvoll und rauschiger zur Sache gehen, ist dieses Ride weniger geeignet. Atmosphärischer Feingeist zum Dahinschmelzen ist nicht gerade sein Fachgebiet. Auf keinen Fall sollte es an ein Jazz-Set montiert werden, denn dort würde es nur für lange Gesichter sorgen. Aber wenn die Hi-Hat ein gutes Wörtchen einlegt, darf es vielleicht auch mit auf die Party, zumindest wenn es sich um eine Rock-Becken-Feierei handelt.