Praxis
Da viele meiner Trommelkollegen auf weiche Crash-Cymbals als Hats schwören – ich selber spiele liebend gerne mit einer Crash-Hihat-Kombi aus 16 Zoll großen Becken – sind die Click Hats eine angenehme Abwechslung. Ich muss ein wenig überlegen, wann ich zuletzt für den Sechzehntel-Job Becken benutzt habe, die sich nicht ohne weiteres verbiegen ließen. Der Grund dafür, dass so viele Profis zu großem und sehr dünnem Gerät greifen ist der, dass der Attack extrem kurz ist (was natürlich vordergründig an dem dünnen Material und nicht ander Beckengröße liegt), dafür aber in dieser kurzen Zeit so washy klingt wie ein Sack voller Percussion. Die namhaftesten Hersteller haben sich bis jetzt nicht dazu durchringen können, derartige Instrumente von der Stange anzubieten, auch wenn es den einen oder anderen Versuch gab.
Die Click Hats hingegen können sehr wohl einen monstermäßig präzisen Attack abgeben, ohne dabei jedoch so verwaschen zu klingen wie die beschriebenen Crash-Kombinationen. Darüber hinaus sind sie in der Lage, absolut saubere und crispe Stick-Tips erklingen zu lassen, so man die Hihat zur Abwechslung nicht auf der Kante malträtiert. Wer etwas anderes hören möchte als den klickigen und präzisen Grundcharakter der Becken, der kann bedenkenlos den Fuß vom Hihat-Pedal nehmen und es breitet sich ein sehr angenehmer Open-Hihat-Sound aus, der nicht zu krachig, zu laut oder zu washy ist. Hinzu kommt ein Frequenzspektrum, das aus brillianten Obertönen und ausgewogen präsenten Untertönen besteht. Schließt man dann die Hihat, ist das Geschepper ganz unromantisch vorbei, ohne auch nur einen Hauch von Nachklang. Getreten ist dieser Tschick eine absolute Ohrenweide und funktioniert nicht nur traumhaft im Jazzkontext.
Ich fasse zusammen: Die Hats klingen wunderbar crisp, und es lassen sich extrem präzise Sounds sowohl am Rand als auch auf dem Becken entlocken. Sie klingen voluminös, niemals zu laut und erzeugen ein angenehmes Grundrauschen bei offenem Spiel, wie es klassischer nicht ertönen könnte. Und jetzt die Antwort auf die Frage, was man mit diesem Instrument anfangen kann:
…Jazz spielen:
…lässig rumgrooven:
… wilde, aber präzise Hihat-Figuren spielen:
Für dich ausgesucht
…immer lauter werden, während man einen Pop-Groove spielt:
…und nochmal lässig rumgrooven:
Kassel99 sagt:
#1 - 06.04.2016 um 10:12 Uhr
Ihr habt leider keinen Test der Sabian 16" AAX X-Plosion Hats. Sind die nicht was für alle Liebhaber der dünnen 16" Hi-Hats?
bonedo Chris sagt:
#1.1 - 06.04.2016 um 14:00 Uhr
Hi, laut den Sabian Specs sind die eher was für Liebhaber der lauten Gefilde. Aber danke für den Input.
Schöne Grüße, Chris
Antwort auf #1 von Kassel99
Melden Empfehlen Empfehlung entfernen