Das AAX Rocktagon klingt erstaunlich „normal“
Wer erwartet hat, dass die Form des Rocktagon auch zu einem spektakulär anderen Klang führt, wird diesbezüglich enttäuscht. Das Becken präsentiert sich als eine Art kontrolliertes, leicht höhenreduziertes und schnell ansprechendes Crash, welches sich sogar als leichtes Ride verwenden lässt. Die Kuppe klingt zurückhaltend, gleichzeitig aber klar genug für charakteristische Akzente. Mir gefällt außerdem das spezielle Spielgefühl, auf eine gerade Kante zu schlagen.
Schnell, sehr schnell sprechen auch die beiden Aero Crashes an. Sie erzeugen einen fauchig-tonlosen Klangteppich, jegliche tonale Anteile fehlen hier. Gleichzeitig gestaltet sich ihr Rauschen aufgrund der intensiven Hämmerungsmuster sehr komplex, ihr Ausklang erfolgt zügig. Wem die HHX Ozone Becken etwas zu laut und „crash-artig“ sind, findet hier interessante Alternativen. Als Ride eignen sich diese Becken allerdings kaum, dazu besitzen sie zu wenig tonale Substanz und Definition.
Eher trocken und leicht kehlig präsentieren sich die HHX Big Cup Hats
Hi-Hats mit extra großen Kuppen gab es bisher noch kaum am Markt, ihr Anteil am Sound lässt sich hier also besonders gut studieren. Sie addieren eine leicht kehlige, retromäßige Mittigkeit, die den Becken eine gute Präsenz verschafft, obwohl ihr Grundton eher dunkel ist. Gleichzeitig lassen sie die HHX-typischen, schimmernden Obertöne hören, welche viele der modernen Sabian-Becken auszeichnen. Auch in Sachen Ansprache und Dynamik machen die Big Cup Hats wirklich Spaß.
Die Rides decken eine breite Klangpalette ab
Bei den drei Ridebecken decken sich die Erwartungen bezüglich Form und Gewicht mit den Klangergebnissen. So liefert das leichte Tempest im „Ride-Modus“ einen dunklen, schimmernden und rauschigen Sound, der sich sehr schnell abrufen lässt und mich ein ganz bisschen an die älteren HHX Manhattan Jazz Rides erinnert, jedoch mit deutlich mehr Modulation. Die kleine Kuppe ist entsprechend sehr integriert, fokussierte Akzente lassen sich damit nicht wirklich herausarbeiten.
Ganz anders präsentiert sich das Sessions Ride. Hier geht es sehr klar, fokussiert und wesentlich lauter zu, der Ping-Anteil ist sehr präsent. Dasselbe gilt für die Kuppe, welche zwar eher dunkel, aber eben auch brillant und laut ertönt. Wer in lauteren Kontexten ein durchsetzungsfähiges, aber nicht „Amboss-mäßig“ klingendes Ride sucht, wird hier fündig. Als Crash ist es aufgrund des Gewichts nur sehr eingeschränkt geeignet.
Für dich ausgesucht
Das gilt auch für das noble Artisan 40th Anniversary Ride. Verglichen mit dem Sessions Ride klingt es kontrollierter, ist tonal perfekt abgestimmt und sehr definiert, ohne jedoch trocken zu wirken. Wer zwar ein schwereres Ridebecken spielen möchte, aber weder auf glasigen Ping noch auf ein langes Sustain steht, ist hier richtig. Auch die Kuppe klingt wirklich toll, eher trocken und sehr musikalisch. Ein Edelbecken für Sammler und Drummer, denen die moderne, trashig-komplexe Modulation nicht so zusagt.
Knecht ruprecht sagt:
#1 - 12.01.2024 um 18:58 Uhr
Schöne Klänge und Becken,aber leider zu teuer.schade. Wenn zb. zultan sich der acht Ecken widmen,werden sie günstiger und klanglich wahrscheinlich genauso gut ausfallen.also lieber abwarten.