Sabian’s HHX Complex Becken haben sich seit ihrer Vorstellung im Jahr 2019 schnell zu Bestsellern im Programm des kanadischen Herstellers entwickelt. Mit unseren heutigen vier Testmodellen, den 21 und 23 Zoll großen Medium Rides sowie den 17 und 19 Zoll großen O-Zone Crashes, handelt es sich bereits um die zweite Erweiterung der Serie innerhalb kurzer Zeit. Mit den neuen Rides ergänzt Sabian die bereits vorhandenen HHX Complex Medium 20er und 22er Rides. O-Zone Crashes gab es bisher in der Serie noch gar nicht und die krummen Größen produziert Sabian für diesen Beckentyp sogar das erste Mal überhaupt.
Klanglich geht es mit der Serie eindeutig in Richtung warm und vielschichtig klingender Allrounder, woran das Bearbeitungsverfahren einen großen Anteil hat. So haben sich die Sabian-Entwickler aus ihrem „Pool“ bereits vorhandener Hämmerungstechniken die besten ausgesucht und kombiniert. Die auffälligste dürfte dabei die aufwendige Handhämmerung der Beckenschultern- und kuppen sein, die Fans der Marke schon von den High-End-Instrumenten der Artisan-Reihe kennen. Aber auch die tiefen und großen Hammermale einiger HHX-Modelle finden sich bei den HHX Complex Becken wieder. Was es sonst noch zur Konstruktion zu berichten gibt und ob sich unsere Neuzugänge tonal harmonisch einfügen, erfahrt ihr, wenn ihr weiter lest.
Details & Praxis
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Mehr InformationenDie Rides: flache Profile und kleine Kuppen
Zunächst einmal kommen die beiden Test-Rides auf die Waage, hier bestätigt sich die Gewichtsklassifizierung: Das 21er wiegt 2580 Gramm, während das 23er bei 3060 Gramm liegt. Die Bezeichnung Medium ist also verdient, außerdem fügen sich die Instrumente damit auch von der Masse her nahtlos in die bestehenden Modelle ein. Speziell beim 23er fällt die im Verhältnis recht kleine Kuppe auf, hier ist daher insgesamt ein softerer Klang mit reduziertem Obertonanteil zu erwarten. Letzteres gilt auch für das 21er, Sabian verwendet jedoch dieselbe Kuppenform und -größe wie beim größeren Geschwistermodell.
Sechs Bohrungen beim 17er O-Zone Crash, acht beim 19er
Gebohrte Becken sind eine Spezialität von Sabian, seit man Anfang der 2000er mit Endorser Dave Weckl auf die Idee kam, dünnen Crashes Löcher zu verpassen. Das Ergebnis konnte überzeugen, wurde HHX Evolution O-Zone Crash getauft und in der Folge zu einem der erfolgreichsten „neuen“ Beckentypen überhaupt. Unsere Testmodelle übernehmen das Konzept, besitzen jedoch flachere Profile als die entsprechenden „Evos“. Bei den Materialstärken geht es dünn zu, naturgemäß entsteht durch das Bohren nochmals eine Gewichtsreduktion. Sechs jeweils zwei Zoll große Löcher verteilen sich kreisförmig auf dem 17er, das 19er besitzt derer acht.
Sanft und ausgewogen klingt das 23er Medium Ride
Wie die bereits bekannten HHX Complex Medium Rides in 20 und 22 Zoll, liefern auch unsere heutigen Erweiterungen höchst musikalische Resultate in allen Spielformen. Trotz ihres nicht unerheblichen Gewichts würde ich sie als sehr rund und warm klingend beschreiben, der silbrige Anschlagston blendet in ein ausgewogenes, komplexes Sustain über. Sehr überzeugend wirken auch die leicht komprimiert klingenden, tonal klaren Kuppen. Während das 21er etwas mehr Mitten und einen schnelleren Crashsound aufweist, zeigt sich das 23er als sanfter Riese mit tollem Ton und einer hervorragenden Kontrollierbarkeit. Aber auch hier sind mächtige Crashes möglich, was das Becken zu einem Allrounder der Extraklasse macht. Wer sehr dünne Rides zu trashig und undefiniert, dickere Modelle wiederum zu aggressiv findet, könnte hier den perfekten Kompromiss finden.
Roh und schnell klingen die O-Zone Crashes
Sehr gut fügen sich auch die beiden neuen Typen in die bestehende Modellpalette ein. Sowohl das 17er als auch das 19er O-Zone Crash erzeugen die typischen, explosiven Anschlagreaktionen, die man von gelochten Crashes erwartet. Sie klingen dabei jedoch etwas belegter und geschlossener als die HHX Evolution Modelle und gleichzeitig wärmer und komplexer als die entsprechenden AAX- oder AA-Versionen. Auch die Abstimmung der Testbecken funktioniert gut.