Praxis
Präsente und fein auflösende Crashes
Beide HHX Evolution Crash-Becken sprechen überaus schnell an und entwickeln ihr volles Klangpotenzial damit schon bei leichten Anschlägen. Während das 16er natürlich heller und noch etwas direkter zu Werke geht als das 18er, kann beiden Becken eine grundsätzlich eher dunkle Charakeristik bescheinigt werden. Die heute von vielen Drummern so geschätzten „Trash“-Anteile können die HHX Evolution Crashes nicht bieten, sie klingen warm und klar, mit schimmernder Präsenz. Im Verbund mit anderen Instrumenten tritt ihre Tonalität in den Hintergrund, ihre hohe Auflösung lässt sie fast „flüssig“ klingen. Massive Statements sind nicht ihre Stärke, nahtlose Integration liegt ihnen dafür umso mehr. Das 18er kann allerdings durchaus kräftig werden, wenn es entsprechend gefordert wird. Ich habe euch dazu natürlich wieder ein bisschen was aufgenommen.
Sauber und warm klingende HHX Evolution Hi-Hats
Wem ein runder, aber trotzdem durchsetzungsfähiger Hi-Hat-Sound gefällt, der wird sich mit den HHX Evolution Hi-Hats vermutlich schnell anfreunden. Die Mischung aus unaufdringlicher Präsenz und dunklem Grundsound wird besonders halboffen gespielt sehr deutlich. Die größte Stärke der Becken ist allerdings der sehr akkurate Anschlag bei geschlossener, sowie ein präsenter und sauberer „Chick“-Sound bei getretener Spielweise. Obwohl wir uns hier nicht im Bereich aufwendig per Hand hergestellter High-End-Becken bewegen, finde ich die tonale Eleganz der Hi-Hats wirklich bemerkenswert. Auch hier kann ich mir – außer in wirklich sehr lauten Stilistiken – kaum ein Einsatzgebiet vorstellen, in dem diese Becken nicht funktionieren.
Voll klingendes, vielseitig einsetzbares Groove Ride
Obwohl das 21 Zoll große Groove Ride den Außenseiter im Evolution-dominierten HHX-Quartett mimt, fügt es sich durchaus stimmig ein. Grundsätzlich handelt es sich hier um ein eher lang ausklingendes Ride-Becken, welches etliche tonale Facetten bereit hält und sehr sensibel auf die Spielweise reagiert. Im Vergleich zu einem 20“ HHX Evolution Ride kommt es minimal grobschlächtiger daher, im Obertobereich klingt es etwas weniger brilliant. Dafür erscheint es mir etwas kontrollierbarer und verfügt über mehr Ride-Becken-typischen Druck, was auch an der präsenteren und komplexer klingenden Kuppe liegt. Angecrasht merkt man das höhere Gewicht deutlich, es ist dadurch aber auch in der Lage, brachiale Akzente zu setzen, eine ordentliche Beschleunigung durch den Spieler vorausgesetzt. Zu hören gibt es natürlich auch wieder etwas, damit ihr euch selber ein Bild machen könnt.
Zum Schluss hört ihr das ganze HHX Jazz Evolution Set im Groove.
banjogit sagt:
#1 - 05.04.2015 um 19:28 Uhr
Ich besitze diesen Beckensatz. Was m.E. noch erwähnenswert ist:
Das 21" Groove Ride hat angecrasht ungefähr diesselbe tonale Lage wie das 18" Crash. Es wäre interessant zu wissen, ob das von Sabian (oder Thomann?) absichtlich so gewählt wurde. Man hätte statt dem 18" Crash ja auch das 17" Evolution Crash beigeben können.
Max Gebhardt sagt:
#2 - 06.04.2015 um 23:59 Uhr
Hallo banjogit, du hast recht, die Tonhöhe beider Becken ist wirklich fast gleich, Spielgefühl und Ansprache prädestinieren es allerdings nicht wirklich als Crash. Es sei denn, man ist sehr kräftig unterwegs. Die Auswahl der Typen für dieses Set basiert auf Thomanns Topseller-Liste. Dazu kommt, dass die tonale Spreizung zwischen den Crashbecken den meisten Trommlern wahrscheinlich wichtiger ist, als jene zwischen Crash und Ride. Viele Grüße Max
banjogit sagt:
#3 - 07.04.2015 um 19:22 Uhr
Hallo Max,
vielen Dank für Dein Feedback.
Als Ersatz für das 18" Crash würde ich es auch nicht sehen, nur im Notfall wäre es halt möglich, was ja auch für das Ride spricht.
Ich werde mir auf Fälle mal das Evolution 17" Effect Crash oder eines der O-Zones anschauen bzw. hören - als Ergänzung zum bestehenden Set, mit dem ich sehr zufrieden bin. Danke für Dein tolles Review.
Max Gebhardt sagt:
#4 - 16.04.2015 um 14:14 Uhr
Hey banjogit, danke, freut mich, dass du was damit anfangen konntest! beste Grüße Max