Sabian Paragon Exclusive Set Test

Die Sabian Paragon Becken sind in Zusammenarbeit mit dem legendären Rush-Schlagzeuger Neil Peart († 2020) entstanden. Eine vorkonfigurierte Auswahl gibt es jetzt als Paragon Exclusive Set beim Musikhaus Thomann zu erwerben. Wir haben uns die fünf enthaltenen Modelle, die eine recht große Bandbreite der umfangreichen Serie abdecken, für einen Test auf die Beckenstative gehievt. 

Sabian Paragon Exlusive Set
Das Sabian Paragon Exlusive Set.

Sabian Paragon Exclusive Set – das Wichtigste in Kürze

  • Becken Set mit Signature-Modellen von Neil Peart (Rush)
  • 14“ Hi-Hat, 18“ Crash, 19“ Chinese, 22“ Ride
  • B20 Bronze, handmade in Canada
  • alle Becken im Natural Finish
  • exklusiv bei Thomann erhältlich

DETAILS

Alle fünf Paragon-Becken sind in einem farbig bedruckten Karton verpackt und mit Folien voneinander getrennt. Da das Set ein China enthält, wird hier auf die übliche – zum Teil sehr mühsam zu öffnende – Verschraubung der Becken verzichtet. Schauen wir uns die Modelle mal im Einzelnen an. 

Das 22“ Paragon Ride

Mit einem Kampfgewicht von 3740 Gramm kann das 22er Paragon Ride direkt aus dem Karton heraus für Eindruck sorgen. Bei diesem Ridebecken handelt es sich ganz klar um ein traditionelles Heavy Ride, bei dem der Sticksound auf der Fläche und der durchdringende Klang der Bell im Fokus stehen. Das Becken hat ein schirmartiges Profil und ist beidseitig sehr fein und regelmäßig abgedreht, von der Glocke abwärts in Richtung Rand finden sich an fünf Stellen rundherum laufende, feine Hammermerkmale, die auf eine maschinelle Bearbeitung hinweisen. Die rund geformte und bis zur „Filzauflage“ stark von Hand gehämmerte Glocke sticht prominent heraus. Auf der obersten Spitze ist die Glocke flach gestaltet und nicht gehämmert. Das Mittelloch ist, wie der Rand auch, sauber entgratet, allerdings bei unserem Testmodell nicht ganz hundertprozentig rund.   

Sabian Paragon Exclusive Cymbal Set
Fotostrecke: 5 Bilder Die Modelle des Paragon Exclusive Sets werden im Natural Finish ausgeliefert.

Das 18“ Paragon Crash

Insgesamt fünf Crashbecken zwischen 16“ und 20“ gibt es in der Paragon-Serie, beim Exclusive Set hat man sich für nur ein Crash in der goldenen Mitte, in 18 Zoll, entschieden. Das ist bemerkenswert, weil die meisten Beckensets mit zwei Crashes ausgestattet sind. Optisch zeigt es große Ähnlichkeiten zum Ride. Auch hier wird am Material nicht gespart, mit einem Gewicht von 1624 Gramm ist es in der Medium-Heavy Kategorie angesiedelt. Die stark gehämmerte und rundlich gewölbte Glocke ist – wie beim Ride auch – auf der Oberseite flach gestaltet. Auf Ober- und Unterseite wurde das Crashbecken beidseitig abgedreht und poliert, allerdings ist die Fläche vom Hammer verschont geblieben. Während die Glocke ganz klar einen großen Anteil am Gesamtgewicht ausmacht, fällt die Fläche des Crashbeckens immer noch vergleichsweise kräftig aus. Sie ist aber insgesamt etwas dünner, so lässt sich das Becken am Rand sogar etwas biegen. 

Die 14“ Paragon Hi-Hats

Bei den beiden Hi-Hat-Becken geht es bezüglich des Gewichts deutlich universeller zu. Mit 1333 Gramm (Bottom) auf 1052 Gramm (Top) sind sie in einer soliden Medium-Kategorie verortet. Das Top-Becken ist optisch und von der Bearbeitung her an das Crash- und Ridebecken angelehnt, während das Bottom-Becken auf der Oberseite mit einem spitzen Hammer stark und großflächig bearbeitet wurde. Beide Becken sind plan und schließen aufeinander gelegt perfekt ab. Eine Besonderheit ist, dass das Top-Becken im Durchmesser minimal kleiner als das Bottom ausfällt. 

Die Paragon Hi-Hats sind im Medium-Segment angesiedelt und haben 14 Zoll Durchmesser.
Die Paragon Hi-Hats sind im Medium-Segment angesiedelt und haben 14 Zoll Durchmesser.

Das 19“ Paragon Chinese

Optisch präsentiert sich das 19“ Paragon China als echter Exot in diesem Set. Mit 1179 Gramm ist es im Verhältnis zur Größe zudem deutlich leichter als die anderen Modelle, dementsprechend fällt die Materialstärke und insbesondere der Rand des Beckens ziemlich dünn aus. Mit der flachen Krempe und der runden, kleinen Glocke wirkt es auf den ersten Blick mehr wie ein Swish als wie ein typisches China. Auch bei diesem Becken konnten sich die Beckenschmiede kreativ austoben: So ist es nicht nur in feinen und rundherum laufenden Einschlägen in unterschiedlichen Größen gehämmert, im Bereich der Krempe wurde es zusätzlich mit ovalen Hammermerkmalen versehen. Wie die anderen Becken des Paragon Exclusive Sets ist es beidseitig in einem feinen Muster abgedreht. 

Paragon China
Fotostrecke: 4 Bilder Wesentlich dünner fällt das 19“ Paragon Chinese aus.

PRAXIS

Das Sabian Paragon Exclusive Set im Soundcheck

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Mehr Informationen
Seht hier unser Video zum Sabian Paragon Exclusive Set Test:

Vor dem ersten Anspielen bin ich recht gespannt, besonders was die Abstimmung zwischen dem relativ schweren Crashbecken und dem leichten China angeht. Doch schauen wir uns zuerst die Haupt-Groove-Instrumente, das Ride und die Hi-Hats an. 

Audio Samples
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Mallet Wirbel Groove mit allen Becken Groove mit gedämpften Trommeln

Helle Allrounder: die 14“ Paragon Hi-Hats

Die 14“ Paragon Hi-Hats sprechen schnell an und klingen geöffnet etwas kehlig, was für genug Präsenz sorgt. Ansonsten spielen sie sich schnell und direkt. Auch der getretene Sound und der Swish-Sound überzeugen mit genug Durchsetzungskraft. Die Hi-Hats sind insgesamt dem helleren tonalen Spektrum zuzuordnen, trotzdem haben sie genug Tiefgang und Musikalität. Fazit: Top-Allrounder für alle Arten von Pop über Funk bis hin zu Rock-Musik. 

Das 22“ Ride perlt wie ein feiner Champagner

Das Paragon Ride ist ein echtes Schwergewicht, was einem beim Transport der Beckentasche sofort bewusst wird. Ansonsten ist es aber erstaunlich wandlungsfähig und spielt sich sehr dynamisch. Der Sticksound auf der Fläche klingt perlig und definiert und das Becken schaukelt sich auch bei stärkerer Bearbeitung nicht auf. Die Bell ist voll da und klingt angenehm abgesetzt und auch am Rand gespielt lassen sich interessante Sounds entlocken. Die Crash-Fähigkeit ist aber eigentlich nicht gegeben, denn anders als viele der heute modernen Crash-Rides ist als klassisches Ridebecken konzipiert. Wer ein Ride sucht, das einen Tick mehr an High-End-Sound hat als die üblichen Verdächtigen, liegt hier goldrichtig. 

Sehr homogener Look bei Crash, Ride und Hi-Hats.
Sehr homogener Look bei Crash, Ride und Hi-Hats.

Das 18“ Paragon Crash klingt kräftig ohne „Nervfrequenzen“

Beim 18“ Crash merkt man, dass Neil Peart seine Becken vor allem für große Bühnen konzipiert hatte, denn auch bei härtester Bearbeitung lässt sich das Crash nicht aus der Ruhe bringen. Ebenso ist das oft als scharf wahrgenommene weiße Rauschen, das viele dünnere Crashes haben, quasi nicht vorhanden. So ist es ideal für die Abnahme auf der Bühne – viele Tontechniker mögen keine scharf klingenden Crashes. Damit geht aber auch einher, dass das Becken stark mittenbetont klingt und recht lange ausklingt. Ebenso braucht es aufgrund seiner Gewichtsklasse einiges an Energie, um voll aufzugehen. Trotzdem handelt es sich um ein musikalisches Crashbecken, das in sehr leisen musikalischen Settings allerdings etwas deplatziert sein könnte.

Audio Samples
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14“ Hi-Hat solo 14“ Hi-Hat Groove 18“ Crash solo 22“ Ride solo 19“ China solo

Dunkel, komplex und fauchig: das 19“ Paragon Chinese

Dynamisch im krassen Gegensatz zum Crash steht das dünne China, das blitzschnell anspricht. Es klingt fauchig, leicht komplex und vom Grundcharakter eher dunkel. Trotzdem haben die Sabian-Schmiede es geschafft, dass das Becken aufgeräumt klingt und auch nach oben hin Dynamikreserven hat. Es eignet sich ebenso für kurze Akzente wie auch für durchgespielte Parts. Aufgrund der dünnen Materialstärke würde ich es allerdings nicht unbedingt in einer Metalband einsetzen.

FAZIT

Mit dem legendären Rush-Schlagzeuger und Progressive Rocker Neil Peart hat Sabian seinerzeit die klassisch klingende Paragon-Beckenserie aus B20 Bronze entwickelt. Mit dem hier getesteten Set gibt es die Möglichkeit, zum Vorzugspreis fünf Modelle der Serie als Sabian Paragon Exclusive Set zu erstehen. Das definiert klingende 22“ Ride und die crisp klingende 14“ Hi-Hat überzeugen im Test als wandelbare Allrounder mit genügend Dynamikreserven. Das recht schwere 18“ Crashbecken klingt ebenfalls musikalisch, ist aber klar für kräftiges Spiel / größere Bühnen konzipiert. Im Gegensatz dazu spricht das dunkel und fauchig klingende, dünne 19“ Chinese blitzschnell an. Ich hätte mir im Set noch ein weiteres Crash gewünscht, ansonsten ist das Beckenset ein gelungener Start in die facettenreiche Klangwelt von Neil Peart, und nicht nur Rush-Fans sollten hier passende Sounds finden. In Sachen Verarbeitung ist das Set auf gewohnt hohem Sabian-Niveau, lediglich das Mittelloch unseres 22“ Rides war nicht perfekt rund. 

Hell klingende Allrounder mit rockigem Fokus: das Sabian Paragon Exclusive Set.
Hell klingende Allrounder mit rockigem Fokus: das Sabian Paragon Exclusive Set.
  • Hersteller: Sabian
  • Bezeichnung: Paragon Exclusive Set
  • Herkunftsland: Kanada
  • Material: B20 Bronze
  • Finish: Traditionell
  • Klangcharakteristik:
  • klassisch, hell & fein auflösend bei Crash, Ride und Hi-Hat
  • dunkel und komplex beim China
  • Modelle:
  • 22“ Ride, 14“ Hi-Hat, 18“ Crash, 19“ Chinese
  • Preis (Verkaufspreis Januar 2022) € 1339,-
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • fein auflösende Sounds
  • schnell ansprechende, crisp klingende Hi-Hats
  • definiert klingendes Ride
  • gute Verarbeitung (siehe Contra)
Contra
  • zweites Crash wäre schön
  • Mittelloch des Rides nicht perfekt rund
Artikelbild
Sabian Paragon Exclusive Set Test
Für 1.339,00€ bei

Herstellerseite: https://sabian.com

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