PRAXIS
Das Sabian Paragon Exclusive Set im Soundcheck
Vor dem ersten Anspielen bin ich recht gespannt, besonders was die Abstimmung zwischen dem relativ schweren Crashbecken und dem leichten China angeht. Doch schauen wir uns zuerst die Haupt-Groove-Instrumente, das Ride und die Hi-Hats an.
Helle Allrounder: die 14“ Paragon Hi-Hats
Die 14“ Paragon Hi-Hats sprechen schnell an und klingen geöffnet etwas kehlig, was für genug Präsenz sorgt. Ansonsten spielen sie sich schnell und direkt. Auch der getretene Sound und der Swish-Sound überzeugen mit genug Durchsetzungskraft. Die Hi-Hats sind insgesamt dem helleren tonalen Spektrum zuzuordnen, trotzdem haben sie genug Tiefgang und Musikalität. Fazit: Top-Allrounder für alle Arten von Pop über Funk bis hin zu Rock-Musik.
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Das 22“ Ride perlt wie ein feiner Champagner
Das Paragon Ride ist ein echtes Schwergewicht, was einem beim Transport der Beckentasche sofort bewusst wird. Ansonsten ist es aber erstaunlich wandlungsfähig und spielt sich sehr dynamisch. Der Sticksound auf der Fläche klingt perlig und definiert und das Becken schaukelt sich auch bei stärkerer Bearbeitung nicht auf. Die Bell ist voll da und klingt angenehm abgesetzt und auch am Rand gespielt lassen sich interessante Sounds entlocken. Die Crash-Fähigkeit ist aber eigentlich nicht gegeben, denn anders als viele der heute modernen Crash-Rides ist als klassisches Ridebecken konzipiert. Wer ein Ride sucht, das einen Tick mehr an High-End-Sound hat als die üblichen Verdächtigen, liegt hier goldrichtig.
Das 18“ Paragon Crash klingt kräftig ohne „Nervfrequenzen“
Beim 18“ Crash merkt man, dass Neil Peart seine Becken vor allem für große Bühnen konzipiert hatte, denn auch bei härtester Bearbeitung lässt sich das Crash nicht aus der Ruhe bringen. Ebenso ist das oft als scharf wahrgenommene weiße Rauschen, das viele dünnere Crashes haben, quasi nicht vorhanden. So ist es ideal für die Abnahme auf der Bühne – viele Tontechniker mögen keine scharf klingenden Crashes. Damit geht aber auch einher, dass das Becken stark mittenbetont klingt und recht lange ausklingt. Ebenso braucht es aufgrund seiner Gewichtsklasse einiges an Energie, um voll aufzugehen. Trotzdem handelt es sich um ein musikalisches Crashbecken, das in sehr leisen musikalischen Settings allerdings etwas deplatziert sein könnte.
Dunkel, komplex und fauchig: das 19“ Paragon Chinese
Dynamisch im krassen Gegensatz zum Crash steht das dünne China, das blitzschnell anspricht. Es klingt fauchig, leicht komplex und vom Grundcharakter eher dunkel. Trotzdem haben die Sabian-Schmiede es geschafft, dass das Becken aufgeräumt klingt und auch nach oben hin Dynamikreserven hat. Es eignet sich ebenso für kurze Akzente wie auch für durchgespielte Parts. Aufgrund der dünnen Materialstärke würde ich es allerdings nicht unbedingt in einer Metalband einsetzen.